Schaumdesinfektions-Schleusen für THW Mayen und Gefahrstoffzug Weißenthurm

KREIS MYK. Die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz hat in Mayen zwei Schaumdesinfektions-Schleusen nach erfolgter Einweisung durch die Herstellerfirma übergeben. Die Übergabe erfolgte durch Landrat Dr. Alexander Saftig und Kreisveterinär Dr. Rudolf Schneider an den Ortsverband des THW in Mayen und an den Gefahrstoffzug Weißenthurm. Beide sind im Tierseuchenfall sowohl für den Transport als auch den Aufbau der Anlagen verantwortlich.

Tierseuchen bedrohen Leben und Gesundheit von Tieren, führen aber auch zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden in Nutz-tierbeständen. „Ein besonderes Gefährdungspotential kann durch Erreger bestehen, die sowohl beim Menschen als auch beim Tier Infektionen verursachen“, erklärt Schneider. Die Veterinärbehörden können daher weitreichende Abwehrmaßnahmen treffen, um die mögliche Ausbreitung von Tierseuchen zu verhindern. Hierzu zählen insbesondere die sogenannten Biosicherheitsmaßnahmen wie das Anlegen von Schutzkleidung, die Reinigung sowie die Desinfektion oder Dekontamination.

„Ziel ist, einen Ausbruch zu kontrollieren und mit abgestimmten Maßnahmen die Weiterverbreitung von Tierseuchen zu vermeiden“, so der Veterinär. Fahrzeuge und Geräte bleiben im Gefahrenbereich bis zu einer geeigneten Desinfektion oder Entsorgung.

Mit Hilfe einer mobilen Schaumdesinfektions-Schleuse (Dekon-G) werden Fahrzeuge und Geräte von Krankheitserregern und Keimen befreit – zum Beispiel, wenn in einem landwirtschaftlichen Betrieb eine Tierseuche ausgebrochen ist und Fahrzeuge, die den Hof verlassen, die Erreger nicht weiter verbreiten sollen.

Das Schaumdesinfektions-Schleusen-Set enthält modular kombinierbare Einzelkomponenten zur automatischen Dosierung der Desinfektionslösung sowie zum Aufschäumen und Ausbringen. Neben Handschaumlanzen und Schaumbogen mit Unterbodendesinfektion sind eine Durchfahrwanne sowie Komponenten zur Wasser- und Abwasserbevorratung enthalten.

Beim THW Mayen ersetzt die neue Schleuse eine über zwölf Jahre alte Anlage, die nicht mehr zeitgemäß ist. „Mit den beiden baugleichen Anlagen ist die Kreisverwaltung für die Bekämpfung von Tierseuchen nunmehr auch im Rahmen der Dekontamination von Fahrzeugen im Seuchenfall zukunftssicher aufgestellt“, erklärt Dr. Alexander Saftig. Die beiden Schleusen kosteten insgesamt rund 85.000 Euro. „Gefahrenabwehr bedeutet eben auch, wirtschaftlichen Schaden zu verhindern“, betont der Landrat.

Ausgangspunkt waren die wiederholten Fälle von Geflügelpest in Deutschland. Allgemeine Hygienemaßnahmen sind dann Standard – auch in Mayen-Koblenz. Wäre ein Hof betroffen, wäre ein Übergreifen auf andere Bestände fatal, wie Schneider ergänzt: „„Wir haben 370.000 Stück Geflügel im Landkreis. Tendenz steigend.“ Und die Schleusen können nicht nur bei Geflügelpest, sondern auch anderen Tierseuchen genutzt werden: „Im Ernstfall werden Fahrzeuge, die zwingend auf den Hof müssen – wie beispielweise von der Tierkörperbeseitigung – beim Verlassen desinfiziert und dekontaminiert.“

 

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