Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist

Elisabeth Feilzer (links), Fachberaterin für Sprach-Kitas beim Kreisjugendamt der Kreis-verwaltung Mayen-Koblenz, mit den teilneh-menden Erzieherinnen der Verbundkonferenz für Sprach-Kitas

Weitere Kitas aus MYK beteiligen sich an Sprachprojekt

KREIS MYK. In einem ersten Auswahlverfahren des Bundes wurden sieben Kindertagesstätten (Kitas) im Landkreis Mayen-Koblenz bereits 2016 ausgewählt, um am Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teilzunehmen. Jetzt kamen in einem zweiten Förderaufruf acht weitere Einrichtungen aus dem Kreisgebiet hinzu. Das Programm soll allen Kindern die bestmöglichen Chancen in Schule, Ausbildung und Berufsleben bieten. Zusätzliche Fachkräfte unterstützen vor Ort in den Kita-Teams und entwickeln passgenaue Maßnahmen für die jeweiligen Einrichtungen. In einer Zwischenbilanz stellen Kitas und Jugendamt fest, dass die pädagogische Arbeit mit den Kindern erleichtert wird, weil der Sprachbedarf gezielter ermittelt werden kann. Auch habe man mit der Einbeziehung der Eltern, insbesondere von Migrantenkindern, gute Erfahrengen gemacht.

Sprache und Kommunikation sind in vielen Hinsichten ein Bindeglied zwischenmenschlicher Beziehungen. Sprache ist unverzichtbar für eine gesellschaftliche Teilhabe und eine erfolgreiche Bildungs- und Berufslaufbahn. Doch nicht alle Kinder verfügen über gleichwertig deutsche Sprachkenntnisse. Studien zufolge hat jedes vierte Kind am Ende der Kita-Zeit einen sprachlichen Förderbedarf. Auf dieser Basis wurde das Modellprogramm des Bundes ins Leben gerufen.

Das Bundesprogramm verbessert das sprachliche Bildungsangebot in den teilnehmenden Einrichtungen für alle Kinder systematisch. Denn gute Kinderbetreuung trägt zu besseren Chancen des Nachwuchses, insbesondere der benachteiligten Kinder, bei. Dabei ist es wichtig, den Kita-Alltag so auszurichten, dass der Spracherwerb angeregt und qualifiziert gefördert wird. Um die Kinder richtig zu fördern, bedarf es gut ausgebildeter und qualifizierter Fachkräfte. Elisabeth Feilzer, Fachberaterin für Sprach-Kitas beim Kreisjugendamt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, nimmt sich der Aufgabe an, die pädagogischen Fachkräfte der Sprach-Kitas zu schulen, zu unterstützen und zu beraten. „Kind, Eltern und Erzieher sind eine Einheit. Nur gemeinsam kann eine umfangreiche und individuelle Erziehung und Bildung im Bereich der Sprache erfolgreich verlaufen“, so Feilzer. Regelmäßig treffen sich die Akteure zu Fortbildungen und tauschen sich aus. Ergänzend erstellt Feilzer regelmäßig Informationsbriefe für die Erzieher der Sprach-Kitas im Landkreis Mayen Koblenz und der Stadt Neuwied. „Die Informationsbriefe sind ein ergänzendes Arbeitsinstrument für die Kita-Leitungen und Erzieher. Ich versuche praktische und theoretische Impulse und Hilfen zu geben. Regelmäßige Elterncafés können beispielsweise gute Effekte erzielen“, sagt die Fachberaterin für Sprach-Kitas.

Für alle Lern- und Bildungsprozesse in Kindertagesstätten ist es wichtig, dass sich Kinder und ihre Familien, unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft und ihrer Lebenssituation, wahrgenommen und akzeptiert fühlen. So können sie „Vielfalt“ als positive Bereicherung und Selbstverständlichkeit erleben und Erfahrungen mit Menschen machen, die anders aussehen, anders sprechen, sich anders verhalten als sie selbst. Für Elisabeth Feilzer steht fest: „Jedes Kind wird individuell betrachtet und es wird versucht, den Kindern und ihren Familien situationsbedingt die Begleitung und Unterstützung zu geben, die benötigt wird. Sprache ist das wichtigste Element, um Kontakte zu knüpfen, Gefühle verbal auszudrücken und um zu kommunizieren.“

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