Osterzeit ist Einbruchszeit

Bereits im Minutentakt versuchen Langfinger in fremde Wohnungen und Häuser zu gelangen. Und gerade in der Ferienzeit wird es für Einbrecher einfacher, denn viele Häuser stehen leer, weil die Besitzer noch den letzten Schnee mitnehmen oder bei Verwandten zu Besuch sind. Die geklauten „Ostereier“ können Leben verändern: Schränke und Kommoden sind durchwühlt. Privatsachen liegen verstreut in der Wohnung und die Wertsachen fehlen. Doch ist es oft nicht der Verlust von Schmuck oder einer Kamera, der Leben verändert, sondern der emotionale Schlag. Plötzlich fühlt man sich im eigenen Haus nicht mehr sicher, schaut sich ständig um und schläft schlecht. Viele Einbruchsopfer denken über einen Umzug nach, um das Gefühl der Sicherheit wieder zu bekommen.

Früherkennung entscheidend

Ob in der Stadt oder auf dem Land: Niemand weiß, wann die Einbruchsbanden zuschlagen. Wer sich möglichst sicher fühlen will, kommt um Einbruchsschutz nicht herum. Neben wachsamen Nachbarn und professionellen Schlössern helfen Alarmanlagen. Ein neuartiges Alarmsystem schlägt Einbrecher bereits in die Flucht, bevor sie das Stemmeisen überhaupt am Fenster ansetzen.

Das SECPLAN Schutz-Haus ist eine Kombination aus Videoüberwachung an der Grundstücksgrenze und direkter Ansprache der Einbrecher über Lautsprecher durch eine Sicherheitsleitstelle, die gleichzeitig die Bewohner informiert und die Polizei ruft. „Kameras sind eine wichtige Komponente bei der Überwachung“, schreibt auch Tom Nebe in der Tageszeitung Die Welt. Denn eine Videoüberwachung mit Anbindung an eine Sicherheitsleitstelle sorgt für Klarheit, ob gerade wirklich ein Einbrecher ans Werk gehen will oder nur ein Dachs über das Grundstück streift. Ist es ein Einbrecher, handelt die Polizei mit Priorität.

Aufklärungsquote noch niedrig

Diese Art des Alarmsystems verhindert Einbrüche zu fast 100 Prozent und hilft auch, die Einbruchsversuche aufzuklären. Da die Polizei mit Priorität ausrückt, hat sie einen entscheidenden Zeitvorteil. Bis zum Eintreffen der Beamten werden die Einbrecher nicht nur direkt über Lautsprecher angesprochen, sondern je nach individueller Ausstattung der Anlage auch mit Sirenen oder Scheinwerfern abgeschreckt. Die Bewohner können sich in Sicherheit bringen. Und wenn die Kriminellen nicht gleich die Flucht ergreifen, schreckt das Alarmsystem mit Nebel ab, der aus einer kleinen Maschine kommt und im ganzen Haus die Sicht nimmt. Gleichzeitig erhöht sich durch den weiteren Zeitgewinn die Chance für die Polizei, die Täter auf frischer Tat zu fassen.

Politik hat Handlungsbedarf erkannt

Durch die jährlich steigenden Einbruchsraten und die geringe Aufklärungsquote ist das Thema auch bei der Politik angekommen. Seit geraumer Zeit wird der private Einbruchsschutz bei eigenem oder gemietetem Wohnraum durch die KfW finanziell gefördert und zwar seit neustem schon ab einer Investitionssumme von nur 500 Euro.

Auf Bundes- und Länderebene arbeitet die Polizei an der Prävention, beispielsweise mit „Predictive Policing“, der sogenannten vorherschauenden Polizeiarbeit. Ein Spot von IBM verdeutlicht das Vorhaben recht anschaulich: Ein Polizist holt sich entspannt einen Kaffee, lehnt sich an seinen Wagen und wartet ruhig, bis der Einbrecher um die Ecke kommt. Dann nimmt er ihn fest, bevor die Tat überhaupt passieren konnte. Möglich machen das vorliegende Daten über bisherige Einbrüche, das Wetter oder die Verkehrssituation, die kombiniert und ausgewertet werden. Bisher ist das noch recht simpel: Ist das Wetter schön, gibt es mehr Einbrüche und so schickt die Polizei mehr Streifen in gefährdete Regionen.

Doch so weit wie in dem Spot von IBM wird die Polizei wohl noch lange nicht sein: Noch weiß niemand genau, ob und wann ein Einbruch geschehen wird. Bis dahin sollte sich jeder sein ganz persönliches Sicherheitsgefühl schaffen. Dabei helfen wache Nachbarn, gute Schlösser und eine Alarmanlage mit Videofunktion und Anbindung an eine 24/7- Sicherheitsleitstelle. Gerade in der Oster- und andern Ferienzeiten kann das zu einem entspannten Leben wesentlich beitragen.

 

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