Chinesischer Flughafen Hahn-Käufer in Geldschwierigkeiten

Die HNA Group scheint in massive Geldschwierigkeiten geraten zu sein. Das jedenfalls ist einem Medienbericht des renommierten Berliner Tagesspiegel zu entnehmen. Auch die Eifel-Zeitung hatte vor wenigen Wochen ausführlich darüber berichtet. HNA steht bei den umsatzstärksten Unternehmen weltweit an 170. Stelle. HNA besitzt mehrere Airlines, ist mit 25 Prozent an den Hilton Hotels und mit knapp 10 Prozent an der Deutschen Bank beteiligt. Aber die jüngsten Nachrichten sind erschreckend.

Mehrere große Banken an der Wall-Street haben sich untereinander informiert, dass HNA seine Kredite nicht fristgerecht zurückbezahlt. Bis Mitte 2018 muss HNA 16 Milliarden Dollar zurückbezahlen.

Mehr als 40 Milliarden Dollar hat HNA in den letzten drei bis vier Jahren durch Zukäufe außerhalb Chinas ausgegeben, darunter auch der Flughafen Hahn. Die meisten Zukäufe wurden auf Pump realisiert. Allein die Beteiligung an Hilton hat schon 6,5 Milliarden Dollar gekostet. Für den IT-Dienstleister Ingram Micro hat HNA 6,1 Millarden Dollar ausgegeben. Seit Ende 2017 kommt HNA kaum noch neue Kredite. Sogar Leasingraten für Flugzeuge werden schon zu spät bezahlt. Um sein Finanzproblem zu lösen, will sich HNA in den nächsten Monaten von Vermögenswerten im Wert von mehr als 16 Milliarden Dollar trennen. US-amerikanische Großbanken haben sich bereits von HNA zurückgezogen. Selbst die renommierte Goldman & Sachs Bank hat sich von HNA zurückgezogen.

Hierzulande will jetzt die Europäische Zentralbank prüfen, ob HNA mit seinem Anteil von 9,9 Prozent an der Deutschen Bank nicht ein Inhaberkontrollverfahren durchlaufen müsste. Dabei wird überprüft, wer genau die Gesellschafter von HNA mit welchen Anteilen sind und welche Interessen diese Gesellschafter an der Deutschen Bank haben. Die Anteile an der Deutschen Bank hat HNA durch Kredite und Derivate an der Schweizer USB Bank finanziert. Ein Konstrukt, bei dem HNA nichts zu verlieren hat. Fällt der Aktienkurs der Deutschen Bank unter eine festgelegte Grenze, springt die USB Bank ein. Steigt der Aktienkurs, verdient HNA und die USB-Bank. Die einen nennen so etwas „Zocken“, die anderen sprechen von einer innovativen Finanzstrategie. Der Aktienkurs der Deutschen Bank könnte durch die Beteiligung von HNA durchaus negativ tangiert werden. Unsicherheit und Sorge ist auf jeden Fall im Spiel.

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