Trotz steigender Ausbildungsvertragsabschlüsse: Neuer Tiefststand der Zahl der Auszubildenden

Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2017 schlossen in Rheinland-Pfalz rund 25.500 junge Männer und Frauen im Rahmen einer dualen Berufsausbildung einen neuen Ausbildungsvertrag ab. Wie das Statistische Landesamt nach vorläufiger Auswertung mitteilt, waren das 285 Neuabschlüsse mehr als im Vorjahr (plus 1,1 Prozent). Trotz steigender Neuabschlüsse erreichte die Gesamtzahl der Auszubildenden 2017 mit 65.100 Personen einen neuen Tiefststand.

Die meisten Neuabschlüsse verzeichneten die Industrie- und Handelskammern (14.100), die Handwerkskammern (7.800) und die Kammern der freien Berufe (2.100). Mit Ausnahme der Industrie- und Handelskammern (minus 0,8 Prozent) meldeten alle Kammern und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion einen Anstieg der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr. Besonders deutlich nahm sie im öffentlichen Dienst (plus 4,4 Prozent) und in der Landwirtschaft (plus 4,3 Prozent) zu. Dabei ist zu berücksichtigen, dass neu abgeschlossene Ausbildungsverträge nicht nur Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger abbilden, sondern auch Mehrfachausbildungen, Anschlussverträge sowie Wechslerinnen und Wechsler.

Sechs von zehn neuen Ausbildungsverträgen wurden von Männern abgeschlossen, in handwerklichen Berufen sogar acht von zehn. Auch in den landwirtschaftlichen Berufen (75 Prozent) und den rund 270 Ausbildungsberufen der Industrie- und Handelskammern (63 Prozent) haben mehr Männer als Frauen einen neuen Ausbildungsvertrag unterschrieben. In den Freien Berufen (92 Prozent), der Hauswirtschaft (92 Prozent) und im Öffentlichen Dienst (59 Prozent) waren hingegen die jungen Frauen in der Mehrheit.

Gegenüber dem Stand vor 30 Jahren ist die Gesamtzahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer dualen Ausbildung um rund 35.900 gesunken (minus 36 Prozent). Der Rückgang setzt kontinuierlich seit 2009 ein. Dies begründet sich im Wesentlichen durch den demografischen Wandel und die anhaltende Tendenz junger Menschen, einen akademischen Bildungsabschluss anzustreben oder eine vollschulische Berufsausbildung zu absolvieren.

Im Rahmen der Berufsbildungsstatistik werden nur Auszubildende erfasst, die eine duale Berufsausbildung absolvieren. Daten zu anderen Wegen der beruflichen Ausbildung, beispielsweise die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung an einer Schule des Gesundheitswesens, die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher an Fachschulen, die Qualifikation zur Sozialassistenz an einer Höheren Berufsfachschule oder eine handwerkliche Goldschmiedeausbildung an der dreijährigen Berufsfachschule, sind der amtlichen Schulstatistik zu entnehmen.

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