Wir brauchen noch gute Leute

Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder besuchte den Landesbetrieb Mobilität in Gerolstein und informierte sich unter anderem über den Straßenbau im Kreis Vulkaneifel

Die Bürger sehen im LBM in erster Linie den Straßenbauer. Dies ist eine Aufgabe, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Insbesondere die Finanzmittel des Bundes, die für den Straßenbau vorgesehen sind, stiegen in den vergangenen Jahren deutlich an und werden weiter steigen.

Das ist für den LBM und den Verkehrsteilnehmer natürlich erfreulich. Näher betrachtet, stellt sich jedoch das Problem, dass für dessen anspruchsvolle Tätigkeiten dann auch zusätzliche Planungsmittel für Ingenieurbüros und zusätzliche Mitarbeiter für die Betreuung  erforderlich sind. Ein anderes Problem kommt noch hinzu: Zwar ist der LBM als Arbeitgeber durchaus attraktiv; denn er bietet nicht zuletzt einen in jeder Hinsicht krisenfesten Arbeitsplatz. Manche Bewerber streben aber eine höhere Bezahlung an, die der öffentliche Dienst nicht bieten kann. Die bestehenden personellen Engpässe geht der LBM mit kreativen Förderprogrammen an. So bietet er Studenten des Bauingenieurwesens ein Stipendium von monatlich 500 Euro an. Im Gegenzug verpflichten sich die Studenten, nach ihrem Abschluss für mindestens drei Jahre beim LBM zu arbeiten.

Besuch beim LBM in Gerolstein: Josef Arens, Harald Enders, Gordon Schnieder  und Helmut Bell (v. l. n. r.)Foto: Dr. Scholzen
Besuch beim LBM in Gerolstein: Josef Arens, Harald Enders, Gordon Schnieder
und Helmut Bell (v. l. n. r.) Foto: Dr. Scholzen

Harald Enders riss auch das Infrastruktur-Thema schlechthin, den Lückenschluss der A1 an. Die für Rheinland-Pfalz notwendige Planung wird vom LBM Trier geleistet. Er hob besonders hervor, wie sehr der planerische Aufwand für jeden Straßenbau seit etwa 15 bis 20 Jahren gestiegen sei. Für den Neubau einer Autobahn gelte das in besonderem Maße. Gordon Schnieder betonte die dringende Notwendigkeit des Lückenschlusses. Er stellte die Probleme des demographischen Wandels heraus: Die Bevölkerung werde älter und stelle daher auch an die Infrastruktur andere Ansprüche. Nur Regionen, die in diesem Bereich gut aufgestellt seien, würden diese Herausforderung meistern können.

Auch im Bereich der Landes- und Kreisstraßen steht der LBM vor großen Aufgaben. Dabei sollen die Kosten gering gehalten werden, bei möglichst geringen Qualitätseinbußen. Der LBM geht daher bei der Sanierung einer Straße nicht etwa nach einem einheitlichen Schema vor. Jede Straße ist anders und erfordert daher auch unterschiedliche Maßnahmen zu ihrer Instandhaltung. Dementsprechend weichen die Kosten, die mit der Reparatur eines Kilometers Kreisstraße verbunden sind, weit voneinander ab. Sie reichen von etwa 50.000 Euro für das Aufbringen einer dünnen Deckschicht bis hin zu etwa einer Million Euro, wenn eine Ortsdurchfahrt neu gebaut wird. Dank dieser an jedem Einzelfall ausgerichteten Lösungen war es möglich, den durchschnittlichen Zustand der Straßen im Landkreis Vulkaneifel deutlich zu verbessern. Abschließend ging Harald Enders noch auf einige geplante und zum Teil bereits genehmigte Ortsumgehungen ein. Dabei unterstrich er, letztlich sei auch bei diesen Baumaßnahmen der Wille der Bürgerinnen und Bürger und der gewählten Volksvertreter entscheidend.

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