Drei Kosovo-Albaner mit 93 Kilogramm Marihuana in Trier gefasst

Trier. Die Staatsanwaltschaft Trier hat Anklage gegen drei Männer im Alter von 20, 23 und 39 Jahren wegen gewerbsmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge bzw. Beihilfe hierzu erhoben. Dem 39-jährigen Hauptangeschuldigten wird zudem vorgeworfen, die Betäubungsmittel, die für den Verkauf in Trier und Umgebung bestimmt waren, in Albanien erworben und unerlaubt in das Bundesgebiet eingeführt zu haben. Die Männer, die miteinander verwandt sind, lebten zuletzt in Trier und sind kosovarische Staatsangehörige. Bei der Durchsuchung einer Garage in Trier-Nord, die der 39-jährige Hauptangeschuldigte angemietet hatte, fanden die Ermittler der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft Trier am 27.09.2017 insgesamt 93 Kilogramm Marihuana, das dort in eigens zu diesem Zweck aufgestellten Kühlschränken gelagert war.

Nach dem Ergebnis der durchgeführten Ermittlungen besteht der hinreichende Verdacht, dass das sichergestellte Marihuana aus einer Menge von insgesamt 100 Kilogramm des Betäubungsmittels stammt, die der 39-Jährige aus Albanien nach Deutschland eingeführt haben soll. Die Drogen sollen mit einem Lkw nach Deutschland verbracht worden sein, dort in einen vom Angeschuldigten beschafften Kleintransporter verladen und im August 2017 in der Garage in Trier-Nord deponiert worden sein. Dort sollen die Betäubungsmittel jeweils in 1-Kilogramm-Paketen entnommen und im Keller einer vom Angeschuldigten in Trier betriebenen Gaststätte portioniert und anschließend verkauft worden sein. Im Keller der Gaststätte fanden die Ermittler bei einer Durchsuchung weitere 500 Gramm Marihuana und entsprechende Verpackungs- und Portionierungsmaterialien.
Dem 23-jährigen Verwandten des Hauptangeschuldigten wird zur Last gelegt, diesen bei dessen Verkaufstätigkeit unterstützt zu haben. Er ist nach Auffassung der Staatsanwaltschaft der Beihilfe zu der Tat des Hauptangeschuldigten hinreichend verdächtig.

Gegen den 39-jährigen Hauptangeschuldigten besteht darüber hinaus der hinreichende Tatverdacht, ein weiteres Drogengeschäft durchgeführt zu haben, das sich bereits vor dem 100 Kilogramm-Handel abgespielt haben soll. Hierbei sollen insgesamt mindestens 4 Kilogramm Marihuana aus Albanien nach Deutschland eingeführt und in Trier und Umgebung verkauft worden sein. Dem 20-jährigen dritten Angeschuldigten, wird vorgeworfen, mehrmals vom Hauptangeschuldigten aus dessen Vorräten Marihuana erworben und dieses gewinnbringend weiterverkauft zu haben. Ihm werden insgesamt 14 Fälle zur Last gelegt, wobei die Gesamtmenge der von ihm verkauften Drogen im einstelligen Kilogrammbereich gelegen haben soll.

Die Anklage ist zur Jugendkammer des Landgerichts Trier erhoben worden. Diese ist zuständig, weil einer der Angeschuldigten erst 20 Jahre alt und damit Heranwachsender im Sinne des Jugendgerichtsgesetzes ist. Die Jugendkammer hat nunmehr über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung ist noch nicht bestimmt. Der 39-jährige Hauptangeschuldigte und sein 24-jähriger Mittäter befinden sich seit ihrer Festnahme in Untersuchungshaft aufgrund Haftbefehls des Amtsgerichts Trier. Der gegen den 20-Jährigen ergangene Haftbefehl ist gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt worden.

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