4. Eifeler Motorradsymposium bei gutem Wetter

Wiesbaum. Bei sonnigem Wetter fand am Samstag, 9. April 2016, das 4. Eifeler Motorradsymposium des Polizeipräsidiums Trier, der Polizeien aus Luxemburg, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen, sowie den Kooperationspartnern ADAC, DEKRA, Eifel Tourismus und der Verkehrswacht im Rahmen der Kampagne „Motorradfahren in der Eifel – aber sicher!“ im Gründerzentrum HIGIS in Wiesbaum (Vulkaneifelkreis) statt.

Wie in den Vorjahren waren die 65 Teilnehmerplätze ausgebucht. Eingeladen waren Motorradfahrer der Altersgruppe über 45 Jahren. Die Unfallstatistik zeigt seit vielen Jahren, dass Motorradfahrer dieser Altersgruppe überproportional an Verkehrsunfällen beteiligt sind und die Anzahl der Verletzten und Getöteten sehr hoch ist. Dafür gibt es vielfältige Ursachen. Häufig handelt es sich bei diesen Zweiradfahrern um Wiedereinsteiger, denen es nach vielen Jahren der Abstinenz an Fahrpraxis mangelt und die ihr Motorrad nicht mehr sicher beherrschen. Ebenso gefährdet sind Neueinsteiger, die eine Fahrerlaubnis erwerben und sich ein „standesgemäßes“ Motorrad zulegen, ohne über die notwendige Fähigkeit der sicheren Handhabung zu verfügen. Viele ältere Kradfahrer sind sich ihres körperlichen Leistungsvermögens und den gesundheitlichen Beeinträchtigungen gar nicht bewusst, die zu einer Einschränkung des Fahrvermögens und der Sicherheit führen können. Durch Vorträge von Experten sollten die Teilnehmer sensibilisiert werden, um Verkehrsunfälle zu vermeiden. Ausrichter der Veranstaltung, zu der die Teilnehmer aus Luxemburg, Belgien, dem südlichen Nordrhein-Westfalen und dem Bereich des Polizeipräsidiums Trier angereist waren, waren die Polizeiinspektionen Daun und Bitburg. Neben der Darstellung der Verkehrsunfallstatistik für den Bereich Eifel / Ardennen durch Polizeihauptkommissar Rolf Deviscour erläuterte Thomas Reuter (Leiter der DEKRA Trier) gängige Assistenzsysteme moderner Zweiräder. Über passende Kleidung und Risiken der Selbstüberschätzung informierte Herr Fuss vom ADAC Mittelrhein, bevor Dr. Rajiv Aurora (Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie in Bitburg) über die besonderen gesundheitlichen Risiken dieser Altersgruppe referierte. Seine Forderung lautete, dem eigenen Körper die gleiche Pflege zukommen zu lassen, wie der Maschine, die man regelmäßig zur Inspektion bringt. Wann nehme ich einem verletzten Motorradfahrer den Helm ab und wann nicht? Dieser wichtigen Frage widmete sich der Dr. Michael Offermann, der auf seine Erfahrung als Notarzt und auf seine Forschungsarbeit beim Institut für Zweiradsicherheit e.V. in Bochum zurückgreifen kann. Stephan Kohler und Timo Wolff suchten für das Projekt „Eifel Tour Guide“ Motorradfahrer, die Motorradtouristen durch die Eifel führen. Nachdem Camille Diener, Leiter der Verkehrspolizei Diekirch das neue Blitzerkonzept im Großherzogtum Luxemburg vorgestellt hatte, sprach Polizeiseelsorger die Ethik des Motorradfahrers an und führte anschließend eine Motorradsegnung durch. Großes Interesse fand der Motorradfahrsimulator der Kreisverkehrswacht Bitburg-Prüm. In den Pausen standen die Motorradfahrer Schlange, um Brems- und Anhaltesimulationen bei verschiedenen Ausgangsgeschwindigkeiten durchzuführen. Der Nachmittag stand bei sonnigem Wetter ganz im Zeichen der praktischen Fahrübungen, die Fahrlehrer aus der Region fachmännisch durchführten. Besonderer Dank gilt den Referenten, ebenfalls passionierte Motorradfahrer, die allesamt „im Interesse an der Sache“ auf eine Honorarforderung verzichtet haben, aber auch den vielen Helfern der Polizeiinspektionen Daun und Bitburg. Wie gut die Veranstaltung bei der Zielgruppe angekommen ist, soll exemplarisch ein Zitat aus einer WhatsApp-Gruppe zeigen: „War heute ein super Tag, sämtliche Vorträge waren informativ und auch das Sicherheitstraining hat richtig Spaß gemacht.“

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