Basberg gewinnt GOLD

Die Sieger im Landesentscheid 2017 „Unser Dorf hat Zukunft“ stehen fest

Basberg. Der Landesentscheid 2017 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist entschieden. Insgesamt 193 Dörfer hatten sich am Landeswettbewerb 2017 beteiligt. Davon hatten sich aus den vorausgegangenen Kreis- und Gebietsentscheiden 23 Dörfer für den Landesentscheid qualifiziert. Die interdisziplinär besetzten Jurys von jeweils fünf Personen in der Haupt- und Sonderklasse haben nach einer eingehenden Begutachtung vor Ort die diesjährigen Sieger im Landeswettbewerb ermittelt. „Das Ergebnis im Landesentscheid spiegelt die konsequente Arbeit und die großartige Gemeinschaftsleistung in den Dörfern wieder“, sagte Lewentz.

Die Ortsgemeinden Ayl (LK Trier-Saarburg, Basberg (LK Vulkan-eifel), Oberhausen a.d. Nahe (Landkreis Bad Kreuznach) und Staudt (Westerwaldkreis) sind die „Gold-Gewinner“ in der Hauptklasse.

„Was die Menschen in unseren Dörfern Tag für Tag für die Zukunft ihres Dorfes leisten, beeindruckt mich sehr. Der Dorfwettbewerb ‚Unser Dorf hat Zukunft‘ ist der geeignete Rahmen diese Leistungen hervorzuheben und öffentlich zu machen. Mit Hilfe der Dorferneuerung haben sich die Ortsgemeinden Gedanken um die Zukunft ihres Dorfes gemacht. Sie haben sich den aktuellen Herausforderungen die im Zusammenhang mit den demographischen und allgemeinen strukturellen Veränderungen stehen mit Engagement und Erfolg gestellt“, so der Minister.

So hat die Jury Basberg bewertet
Das Dorferneuerungskonzept von Basberg wurde in den Jahren 2006/2007 aufgestellt. Seitdem arbeitet die Ortsgemeinde aktiv und sehr erfolgreich an der Innenentwicklung. Die Erfolge sind im Ortsbild deutlich ablesbar. Die vor zehn Jahren identifizierten „Problembereiche“ im Bereich der privaten Bausubstanz wurden beseitigt. Leerstehende Gebäude und untergenutzte Anwesen wurden vorbildlich saniert und mit Leben gefüllt. Die Ausweisung eines Neubaugebietes ist nicht geplant. Die Ortsgemeinde verfügt über eine sehr gute Internetversorgung. Dies ermöglicht den Einwohnern auch das Arbeiten von Zuhause. Auch einige Gewerbebetriebe haben sich in Basberg angesiedelt, hierzu gehören beispielsweise ein Garten- und Landschaftsbaubetrieb, ein Antiquitätenhändler, ein Weinhandel und Beherbergungsmöglichkeiten in Form von Gästezimmern. Versorgungslücken werden durch Ärzte- und Einkaufsfahrten behoben. Die vorbildliche strategische Vorgehensweise bei der Ortsentwicklung wird durch hohes ehrenamtliches Engagement und gutes soziales Miteinander ergänzt und gefördert. Lobenswert zu erwähnen ist außerdem die sehr gute Altersstruktur: Fast 30 % der Einwohner sind unter 18 Jahren. Eine gesteuerte und nachhaltige Weiterentwicklung der kinderfreundlichen Ortsgemeinde wird somit gesichert.

Foto: www.basberg.de

Die Ortsgemeinde Basberg zeichnet sich durch ihr herausragendes und harmonisches Miteinander im Dorf aus. Traditionen werden gepflegt und weitergegeben. Alle Basberger leisten ihren Beitrag zu einer funktionierenden Dorfgemeinschaft. Nachbarschaftshilfe ist eine Selbstverständlichkeit. Die Projekte, die die Gemeinde mit großem ehrenamtlichem Engagement realisiert, zeichnen sich durch den nachhaltigen Mehrwert für die kommenden Generationen aus. Die Kinder sind ein wichtiger Bestandteil des Dorflebens. So ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sie ihren Jugendraum, der in einem Bauwagen seinen Raum findet mitplanen und gestalten durften. Des Weiteren wird bei Projekten wie z.B. dem bewirtschaften der Bauerngärten das Wissen der älteren Generation an die Kinder weitergegeben.

Trotz ihrer geringen Größe – lediglich ca. 90 Einwohner – hat die Gemeinde Basberg in puncto Baugestaltung und Entwicklung einen herausragenden Eindruck hinterlassen. Die Gemeindeverwaltung und die gesamte Bürgerschaft haben sich in den letzten Jahren um jedes einzelne historische Anwesen gekümmert und viele historische Häuser und Höfe fachgerecht saniert und umgebaut. Diese Atmos-phäre hat zahlreiche neue Bewohner und vor allem junge Familien angelockt, die nun weiter an dieser Erfolgsgeschichte arbeiten und das Dorf mit Leben füllen. Sehr beeindruckend ist auch der Umgang mit historischen Baumaterialien, die in Basberg nicht entsorgt, sondern sehr aufwändig restauriert und wiederverwendet werden, wie z.B. die gesamten Steine der Friedhofsmauer, die aus Abbruchmaterial alter Gebäude stammen. Schon die Kinder werden in diesen Prozess einbezogen und so hat Basberg auch einen außergewöhnlich hohen und engagierten Kinder- und Jugendanteil.

Basberg ist ein sehr ländlich geprägter Ort, die freie Landschaft fließt an mehreren Stellen in den Ort hinein, so das ein Leben in und mit der Natur im besten Sinne möglich ist für die Bewohner. Hier wird „Natur“ gelebt, und altes Garten- und Naturwissen wie die Herstellung von Sauerkraut und Apfelsaft wird – beginnend mit den Kindergartenkindern – in der Gemeinschaft des Dorfes gepflegt und gelehrt. Ein beeindruckendes und zukunftsweisendes Beispiel ist das Gemeinschaftsprojekt „AG Hund und Natur – Basberger Schafe“, das die Kinder mit der Dorfgemeinschaft eigenständig organisieren im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Der markante Katzenberg prägt die Umgebung des Dorfes. Er bietet einer Vielzahl von geschützten Tieren und Pflanzen Lebensraum. Seit Februar 2017 laufen ehren-amtliche Biotoppflegemaßnahmen, welche den Erhalt dieser seltenen Lebensräume sicherstellen. U. a. sorgt eine saisonale Beweidung des Katzenbergs mit einer alten Nutztierrasse, den Coburger Fuchsschafen, für die Freistellung der Flächen. In enger Absprache mit dem Forstamt wird der Gemeindewald nach ökologischen Standards unter Berücksichtigung der Bio-
diversität u.a. in Gemeinschaftsaktionen gepflegt und kontinuierlich zu einem Mischwald mit heimischen Baumarten zurückgeführt.

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