Die Zeitrechnung begann vor 1201 Jahren

Zilsdorf feiert am 10. & 11. Juni 2017 „1200 + 1“ Jahre

Zilsdorf. Nicht viele Eifel-Dörfer können auf eine mehr als 1200 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Als Zilsdorf erstmals erwähnt wurde, hieß es noch „Ziolfi Villa“ – Dorf des Ziolf. Das war im Jahr 816 nach Christi Geburt. Die Weltbevölkerung in diesem Jahrhundert schätzten Wissenschaftler auf 200 bis 300 Millionen Menschen. Das Europa dominierende Frankenreich teilte zu der Zeit die Königsdynastie der Karolinger in mehrere Teilreiche. Zeitgleich fuhren die Wikinger an Europas Küsten entlang und plünderten über seine Flüsse die nahe gelegenen Dörfer aus.

Am 22. März 816 bestätigte König Ludwig der Äbtissin Anastasi vom Kloster Horreum (Ören) in Trier den Besitz eines Gutes in Ziolfi villa. (Quelle: „Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diozöse Trier“ von Philipp de Lorenzi.) Diese Bestätigung ist der älteste Nachweis über die Existenz von Zilsdorf, obwohl es bereits lange vor karolingischer Zeit bestanden haben dürfte. Dies ist auch der Bezeichnung „Villa“ zu entnehmen, die in römischer Zeit zunächst eine landwirtschaftliche Anlage (villa rustica) bezeichnete.

In der Beschreibung der „Eiflia Illustra oder geografischen und historischen Beschreibung der Eifel“ von Johann Friedrich Schannat aus dem Jahre 1854 steht zu lesen: „Zilsdorf liegt eine halbe Meile südöstlich von Hillesheim an der Koblenz-Lütticher Straße zwischen Stroh-Eich und Walsdorf. Es gehörte zur Arembergischen Herrschaft Kerpen. Die Kapelle im Dorf wurde 1815 erbaut und ist dem Heiligen Antonius von Padua (geb.1195 – gest.13.06.1231) geweiht. Das Gemeinde-Eigentum von Zilsdorf besteht in 218 Morgen Holzungen (Wald) und 322 Morgen Schiffel- und Wildland. Zilsdorf besteht aus 16 Wohnhäusern und hat 107 Einwohnern“.

Obwohl die Abtei St. Maximin schon 1023 Güter im Bereich des Arnulphusbergs besaß und 1182 auch das Patronatsrecht dort hatte, waren die Herren von Daun die Territorialsherren von Zilsdorf.

Durch die Familien Crichingen und von Anethan übten sie das präsentationsrecht in Zilsdorf und Walsdorf aus. Auch nach dem Übergang an Kur-Trier 1353 gehörte Zilsdorf weiterhin zum Amte Daun, unter der Landesherrschaft des Kurfürsten von Trier. Mit dem Ende der französischen Herrschaft (1794 bis 1815) wurde Zilsdorf preußisch. Seit 1947 gehört Zilsdorf zu Rheinland-Pfalz.

163 Jahre später liest sich die Beschreibung so: „Zilsdorf liegt an der B 421, ca. fünf Kilometer von Hillesheim und ca. drei Kilometer von Oberehe entfernt. (Stroheich ist über den Mühlenweg oder direkt über einen Feldweg entlang des Zilsdorfer Baches zu erreichen.) Am 17. März 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Zilsdorf mit 138 Einwohnern nach Walsdorf eingemeindet. Zilsdorf bildet seither gemeinsam mit Walsdorf die Ortsgemeinde Walsdorf-Zilsdorf. Politisch gehört Walsdorf-Zilsdorf zum Landkreis Vulkaneifel (ehem. Daun) und – darüber hinausgehend – zum Bundesland Rheinland-Pfalz als Teil der Bundesrepublik Deutschland. Eine Kapelle und das Gemeindehaus bilden das Zentrum des Ortes. Die Gemarkung der Gemeinde Zilsdorf umfasst zurzeit 287 Hektar Land. Davon sind 82 Hektar Wald und 176 ha. Acker- und Weideland. Zum heutigen Zilsdorf gehören 62 Wohnhäuser. Insgesamt leben aktuell 186 Menschen, davon 171 mit Hauptwohnsitz und 15 mit Nebenwohnsitz in Zilsdorf.

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