Informationen der VG Gerolstein zu der bevorstehenden Fusion mit den VG’s Hillesheim und Obere Kyll

Teil 2: Name, Sitz und künftige Verwaltungsstruktur

Gerolstein / Hillesheim / Obere Kyll. Die neue Verbandsgemeinde (VG) wird den Namen „Verbandsgemeinde Gerolstein“ führen. Die Vertreter der beiden VG‘s Hillesheim und Obere Kyll und viele Bürgerinnen und Bürger aus diesen Bereichen hätten sich sicherlich eine Einbindung ihrer Namen in die Bezeichnung der neuen Verbandsgemeinde gewünscht.

Ein „künstliches Namensgebilde“ oder Doppel- bzw. in diesem Falle sogar ein „Dreifach-Name“ führen nach unserer Auffassung aber nicht unbedingt zu mehr „innerem Zusammenhalt“. Eine Bezeichnung, die für das gesamte Gebiet steht und die neue VG in ihrer Gesamtheit positiv beschreiben könnte, gibt es leider nicht.

Matthias Pauly

Die Stadt Gerolstein ist die deutlich größte Gemeinde innerhalb der neuen Verbandsgemeinde; sie ist zudem das regionale Mittelzentrum. Der Name „Gerolstein“ genießt wegen des gleichnamigen Mineralwassers einen bundesweiten Bekanntheitsgrad und lässt sich der Region Vulkaneifel zuordnen.
Für die neue Verbandsgemeinde ist ein neues Wappen zu entwickeln und ein „Logo“ zu kreieren. Die Aufgabenstellung für einen Heraldiker bzw. einen Designer wird es sein, Symbole zu verknüpfen, in denen sich alle drei bisherigen Verbandsgemeinden repräsentiert sehen.

Die Stadt Gerolstein wird Verwaltungssitz der neuen Verbandsgemeinde. Daneben werden an den Standorten Hillesheim und Jünkerath „Bürgerbüros“ eingerichtet. Die Bürgerbüros sollen alle regel-mäßigen Dienstleistungen anbieten, die „vor Ort“ von einer Kommunalverwaltung erwartet werden dürfen. Das bedeutet, für die Bürgerinnen und Bürger wird sich gegenüber dem bisherigen Zustand wenig ändern – lange Anfahrten z.B. von Hallschlag, Ormont oder Nohn zum Rathaus nach Gerolstein dürften eine Seltenheit darstellen.

Anders wird die Situation für die ehrenamtlichen Stadt- und Ortsbürgermeister der 38 Gemeinden sein. Sie werden gegenüber heute zum Teil längere Anfahrten in Kauf nehmen müssen, um notwendige Gespräche mit der Verwaltungsspitze oder den Verwaltungsmitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu führen. Dieser Personenkreis darf zu Recht erwarten, dass er seine Anliegen an einer zentralen Stelle besprechen kann und dafür nicht verschiedene „Verwaltungssitze“ anfahren muss.
Das Rathaus Gerolstein verfügt bereits heute über einige Platzreserven für die Aufnahme von Mitarbeiter/Innen aus den Nachbarverwaltungen. Allerdings bedarf dieses Gebäude einer umfassenden Modernisierung und damit verbunden der Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Von Seiten des Innenministeriums sind für Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen Landesmittel im Umfang von 50 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Planungs- und Bauphase am Rathaus Gerolstein wird einige Jahre beanspruchen. Während der Bauzeit werden Verwaltungsmitarbeiter aus Gerolstein in die Rathäuser in Hillesheim und Jünkerath umziehen müssen. Diese Standorte werden also zunächst aufgewertet, bevor nach Abschluss der Umbaumaßnahmen am Hauptverwaltungssitz ein Teil-Umzug nach Gerolstein erfolgen wird.
Unabhängig von der vorübergehenden Funktion als „Ausweichsitz“ wird im Rathaus Hillesheim für einen Zeitraum von mindestens acht Jahren ein Fachbereich oder eine vergleichbare Arbeitseinheit der VG-Verwaltung angesiedelt. Diese Regelung, die bereits Gegenstand der „alten“ Vereinbarung zwischen den Verbandsgemeinden Hillesheim und Gerolstein war, gilt natürlich auch für die jetzt vorgesehene „3er-Lösung“.

Die KFZ-Zulassungsstelle im Rathaus Jünkerath soll dort verbleiben. Der Wunsch der Verbandsgemeinden Hillesheim und Obere Kyll, dass ihre Rathäuser möglichst lange oder auf Dauer von der künftigen VG-Verwaltung genutzt werden, ist nachvollziehbar. Allerdings wird sich die neue Verbandsgemeinde unter dem dringenden Gebot der Kostenreduzierung keine drei Verwaltungsstandorte leisten können. Der Kostengesichtspunkt gilt unabhängig davon, dass bei den heutigen technischen Möglichkeiten eine Verwaltung nicht unbedingt „unter einem Dach sitzen muss“, um bürgernah und effizient arbeiten zu können. Die „Verbandsgemeindewerke“ (Eigenbetrieb der künftigen VG und Träger der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung) werden ihren Geschäftssitz im „Bahnhof Gerolstein“ haben. Die Verbandsgemeindewerke Gerolstein haben das Empfangsgebäude vor einigen Jahren von der Deutschen Bahn übernommen und aufwendig saniert. In dem Gebäude ist ausreichendes Flächenpotential vorhanden, um weitere Kolleginnen und Kollegen der VG-Werke Hillesheim und Obere Kyll aufzunehmen.

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