Interview: Musikschultag in Daun und Wittlich am 19. November

Daun/Wittlich. Am 19. November bietet die Musikschule „Spiel mit“ von 14:00 bis 17:00 Uhr einen großen Musikschultag in Daun und Wittlich an. Das ist die Gelegenheit, Musik auch mal praktisch kennenzulernen. Dazu muss man nicht unbedingt Noten lesen können. Die EAZ Eifel-Zeitung sprach mit dem Geschäftsführer der gemeinnützen Musikschule „Spiel mit gGmbH“.

Klaus Behütuns-Steffens

EAZ: Guten Tag Herr Behütuns-Steffens. Wer kann denn zu ihrem Musikschultag kommen?
Behütuns-Steffens: Es ist hier jeder angesprochen. Ob Kinder ab 18 Monaten mit ihren Eltern, Jugendliche, spätberufene Erwachsene, Anfänger, Wiedereinsteiger oder Fortgeschrittene. Die Unterrichtskonzepte sind alle so konzipiert, dass sie genau auf die entsprechenden Zielgruppen abgestimmt sind. Unter www.spiel-mit-musik.de gibt es hier Einiges an Infos.

EAZ: Musikunterricht schon für Kinder ab 18 Monaten? Geht das wirklich?
Behütuns-Steffens: Ja. Dieser Kurs ist natürlich immer in Begleitung eines Erwachsenen. Es ist wirklich sehr schön anzusehen, wie positiv die Kinder auf Musik reagieren. Und wie wichtig Musik in der Entwicklung eines jeden Kindes ist, wurde ja mittlerweile in zahlreichen Studien ausgiebig bestätigt.

EAZ: Ich habe gesehen, es gibt auch spezielle Angebote für Erwachsene. Wie kann man sich das konkret vorstellen?
Behütuns-Steffens: Man kann an unserer Musikschule einen klaren Trend erkennen. Immer mehr Erwachsene wollen sich ihren Jugendtraum erfüllen und ein Instrument erlernen. Feste Unterrichtszeiten sind allerdings für Erwachsene oft nicht umzusetzen. Daher haben wir mit der 10er Karte ein sehr individuelles Unterrichtskonzept. Man bucht über die Musikschule einen persönlichen Instrumental- oder Gesangslehrer für 10 × 40 Minuten Einzelunterricht und kann so sein individuelles Lerntempo nach seinen eigenen zeitlichen und persönlichen Möglichkeiten gestalten. Es ist vollkommen egal, ob man jede Woche oder nur einmal im Monat zum Unterricht kommt. Man hat aber immer einen Coach, der einen begleitet. Dabei ist es egal, ob man Anfänger, Wiedereinsteiger oder fortgeschrittener ist. Darüber hinaus haben wir noch Angebote wie Bläserklassen für Erwachsene oder Rock-Band Projekte für Erwachsene.

EAZ: Was passiert denn an so einem Infotag?
Behütuns-Steffens: In unseren Unterrichtsräumen in Daun (Bahnhofstraße 18) und Wittlich (Kurfürstenstraße 49) steht jeweils ab 14:00 Uhr ein großer Instrumentenparcours zur Verfügung. Wenn man noch nicht weiß, welches Instrument zu einem passen könnte, hat man da die Möglichkeit alles ausgiebig zu testen. Die entsprechenden Fachlehrer werden einem dabei behilflich sein. Wir haben den Musikschultag etwas zeitlich aufgesplittet. In der Zeit zwischen 14:00 und 16:00 Uhr können Kinder und Jugendliche, zusammen mit ihren Eltern, die Instrumente testen und sich über die verschiedenen Unterrichtskonzepte informieren. Von 16:00 bis 17:00 Uhr sind dann die erwachsenen Interessenten an der Reihe.

EAZ: Was bedeutet eigentlich der Zusatz „gGmbH“ in eurem Schulnamen?
Behütuns-Steffens: Wir sind seit 2013 eine gemeinnützige Institution – ähnlich wie ein Verein. Damit sind wir kein Gewinnorientiertes Unternehmen, sondern auf reine Kostendeckung ausgerichtet. Die Musikschule ist staatlich anerkannt und dient zur Fort- und Weiterbildung sowie der Studienvorbereitung. Im Gegensatz zu den kommunalen Musikschulen erhalten wir keinerlei staatliche Förderung. Trotzdem sind wir mit 1.600 Schülern die größte Musikschule in der Region.

EAZ: Ich habe schon mehrmals von eurem Powerorchester gehört. Was verbirgt sich hinter diesem Namen?
Behütuns-Steffens: Mit dem Powerorchester geht die Musikschule ein Inklusionsprojekt der besonderen Art an. Es ist kein Elite-Orchester. Junge Instrumentalanfänger sollen zusammen mit spätberufenen Instrumental-Neueinsteigern sowie Menschen mit Handicap, unabhängig vom jeweiligen Leistungsstand, gemeinsam musizieren. Die Umsetzung bedarf daher einer besonderen pädagogischen Organisation. In den 14-tägigen Proben stehen neben dem Orchesterleiter zwei weitere professionelle Instrumentallehrer zur Verfügung, die die Akteure während der Probe unterstützen und Hilfestellung geben. Der Gerolsteiner Sprudel sowie die Volksbank Vulkaneifel fanden dieses Inklusion-Projekt höchst spannend und unterstützen uns bei ihrer Umsetzung. Darüber möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken.

EAZ: Wo gibt es denn überall Unterricht / in welchen Ortschaften?
Behütuns-Steffens: Wir unterrichten an rund 120 Orten in unserer Region. Auch wenn die Unterrichtsorte Daun und Wittlich nicht gerade für jeden um die Ecke liegen, kann man sich zum Beispiel an dem Musikschultag sehr gut über die Unterrichtsangebote in seiner Nähe informieren.

EAZ: Gibt es an ihrer Musikschule auch eine Familienermäßigung?
Behütuns-Steffens: Auf jeden Fall. Uns ist es wichtig kinderreiche Familien finanziell zu unterstützen. Auch dafür bietet sich der Musikschultag an, um sich hier darüber zu informieren.

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