Kinderärzte führen ihre Praxis in Gerolstein weiter

Gerolstein. Es ist eine gute Nachricht für Familien mit Kindern in Gerolstein und Umgebung. Die Kinderarztpraxis in der Stadt Gerolstein bleibt erhalten. Damit wird die kinderärztliche Versorgung im Landkreis Vulkaneifel auch weiterhin auf eine vertretbare Basis gestellt. Es ist ein Glücksfall für die Region: Viele Eltern hatten zunächst befürchtet, dass die Praxis nicht erhalten bleibt und damit die kinderärztliche Versorgungslücke in Gerolstein und Umgebung weiter wächst.

Dr. Friedemann Bertholdt
und Dr. Dominique Bertholdt

Seit 1981 führt das Ehepaar – Dr. Friedemann Bertholdt (67) und seine Frau Dr. Dominique Bertholdt (67) – eine Kinderarztpraxis in der Sprudelstadt. In mehr als 36 Jahren haben die beiden Kinderärzte ganze Generationen junger und noch jüngerer Menschen begleitet. Ende 2015 wollten die Beiden aufhören und ihre Praxis in jüngere Hände geben. Seitdem suchen sie eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. Leider bisher vergebens. Ihre beiden Kinderarztkollegen in Daun mit der Fülle von kleinen Patienten jetzt allein lassen – das wollen die Beiden nicht. Jetzt arbeiten sie erst einmal weiter, denn  Kinderärzte sind rar in der Region.
Die Bertholdts hatte sich den Wechsel in den Ruhestand entspannter vorgestellt. Wenn in Kürze einer der beiden Kinderarztkollegen in Daun in Ruhestand gehen geht, fehlten schlussendlich drei erfahrene Kinderärzte im Landkreis. Das darf und soll nicht sein, sagen die Bertholdts. Die beiden Mediziner in Gerolstein sind mit Leib und Seele Kinderärzte. Dr. Bertholdt: „Aufhören unter diesen Voraussetzungen werden wir erst einmal nicht“. Bis Ende 2017 praktizieren wir auf jeden Fall weiter. Wenn es sein muss und unsere Gesundheit es zulässt auch noch bis 2018.  Zwei Kinderärzte mit Leib und Seele – so beschreiben auch die Eltern der kleinen Patienten die Bertholdts. Sie schwärmen von ihrer liebevollen Art, mit den Kleinen umzugehen. Kinderärztin Dr. Dominique Bertholdt, selbst Mutter von drei erwachsenen Kindern: „Die Arbeit macht uns sehr viel Spaß. Kinder sind spontan, offen und witzig. Und es ist eine vielseitige Tätigkeit. Das Schöne ist auch, ein Vertrauensverhältnis zu den Familien aufzubauen und sie über Jahre zu begleiten“. Wir sind guter Hoffnung, dass wir in absehbarer Zeit doch noch eine Nachfolge finden werden.

Es ist bedauerlich, dass offenbar vielen jungen Ärzten die Bereitschaft fehlt, sich als Arzt in ländlichen Regionen niederzulassen und auch das Unternehmerische des Berufs anzupacken. Die meisten zieht es in größere Städte. Erschwert wird die Lage dadurch, dass der Frauenanteil unter den Kinderärzten besonders groß ist und daher sehr viele junge Medizinerinnen gezielt nach Teilzeitstellen suchten, um Beruf und Familie vereinbaren zu können.

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