Kreisfeuerwehrinspekteur des Landkreises Vulkaneifel hört auf!

Christoph Bach, KFI des Landkreises Vulkaneifel, scheidet zum 31.03.2018 aus dem Amt des Kreisfeuerwehrinspekteurs aus. Er hat den Landrat um Entpflichtung gebeten. Die Stelle ist inzwischen durch die Kreisverwaltung ausgeschrieben worden.

Christoph Bach

Landkreis Vulkaneifel. Christoph Bach, der seit 18 Jahren das Amt des Kreisfeuerwehrinspekteurs (KFI) bekleidet, hat den Landrat um Entpflichtung aus seinem Amt gebeten. Seit dem 30.10.2000 führte er die Geschicke der Feuerwehren im Landkreis Vulkaneifel mit Umsicht, Sachverstand und viel Engagement. Er formte und organisierte das Feuerwehrwesen auf dieser Ebene in einzigartiger und erfolgreicher Weise. Kein anderer KFI hat die Feuerwehren im Landkreis so stark geprägt und vorangebracht wie Christoph Bach.

Nach seinen Worten ist „Ein Ehrenamt in dieser Größenordnung neben dem Beruf und der Familie kaum noch leistbar. In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Aufgaben des KFI enorm gestiegen und werden in Bezug auf die fachlichen Beratungen der Feuerwehren in der Gefahrenabwehr weiter zunehmen.

Nach 18 Jahren sollten die Aufgaben aus einer anderen Sicht beurteilt und von jüngeren Kameraden übernommen werden. Die jungen Feuerwehrleute müssen frühzeitig an die Aufgaben herangeführt werden und lernen Verantwortung zu übernehmen.“
Bach trat im Jahre 1974 in die Freiw. Feuerwehr Mirbach ein. 1982 zum Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Mirbach ernannt. In 12 Jahren, in denen er die Feuerwehr Mirbach leitete, wurde das Feuerwehrgerätehaus in Mirbach neu gebaut, und ein neues wasserführendes Einsatzfahrzeug angeschafft. Dies war nur durch eine hohe Eigenbeteiligung der Ortswehr möglich. 1993 wurde er zum Wehrleiter der VG Hillesheim bestellt. Der Höhepunkt seiner Feuerwehr-Karriere war die Ernennung zum stv. KFI im Mai 2000. Bereits am 30.10.2000 wurde er zum Kreisfeuerwehrinspekteur des Landkreises Daun bestellt, da der damalige Amtsinhaber, Helmut Schmitz, aus Altergründen ausschied. Während seinem aktiven Feuerwehrdienst absolvierte er eine Unmenge an Lehrgängen, an der Katastrophenschutzschule in Koblenz und an der AKNZ in Ahrweiler und knüpfte unzählige Verbindungen zu Landes- und Bundesbehörden, die dem Feuerwehrwesen des Landkreises zu Gute kamen.

„Es hat mir stets viel Freude gemacht, mit Menschen zusammen zu arbeiten. Insbesondere machte es mich glücklich, den Menschen zu helfen, die sich in einer Notlage oder Gefahrenlage befanden“, so beschreibt der scheidende KFI seine Beweggründe für die lange ehrenamtliche Tätigkeit. Der höchste Feuerwehrmann des Kreises ist für die Bereitstellung der Einsatzkräfte mit Maschinen und Fahrzeugen, den reibungslosen Ablauf im Einsatz- bzw. Notfall und für die Sicherheit und Ordnung in der nicht polizeilichen Gefahrenabwehr der Bevölkerung des gesamten Landkreises zuständig.

Bach war verantwortlich für 130 Freiwillige Feuerwehren mit 3000 Feuerwehrleuten, die SEG‘en des DRK (Schnelle Einsatzgruppen), das THW und andere Hilfeleistungsorganisationen. Bei Großeinsätzen übernahm er die Einsatzleitung in Vertretung des Landrats, war verantwortlich für den vorbeugenden Brandschutz und die Erstellung von Rahmen-, Alarm- und Einsatzplänen. Der Kreisfeuerinspekteur wirkt in erster Linie bei der Erfüllung der dem Landkreis im überörtlichen Brandschutz, in der überörtlichen Allgemeinen Hilfe und im Katastrophenschutz obliegenden Selbstverwaltungsaufgaben mit.

Der Zeitaufwand den er für das Ehrenamt einsetzte lässt sich nicht so einfach beziffern. Man könnte hier von einem durchschnittlichen Wochenstundenaufwand über das Jahr gesehen von mehr als 15 bis 20 Stunden ausgehen. Ein solch hoher persönlicher Einsatz ist nur möglich, wenn die Familie dieses Ehrenamt voll unterstützt und dahintersteht. Auch die Arbeitgeber sind durch die Ehrenämter stark belastet, da sie die Feuerwehrleute für ihre Einsätze und Tätigkeiten freistellen müssen. Seine schönsten Erlebnisse waren immer dann, wenn er in Not geratenen Menschen helfen konnte. Die Dankbarkeit in den Augen, ein Händedruck oder ein einfaches „Danke“ machten mich glücklich, so Bach!

Betroffen machten mich Einsätze bei denen Kinder in Mitleidenschaft gezogen wurden oder wenn jede Hilfe zu spät kam, erklärt er! Seiner Familie ist er dankbar dass sie im half, die Erlebnisse zu verarbeiten. Aber auch die fröhlich lachenden und spielenden Kinder des Kindergartens und der Schule, in denen er tätig war, halfen ihm über vieles hinweg.

In den langen Jahren hat er den Wandel der Zeit mitbekommen. Die Digitalisierung und der technische Fortschritt hat auch in der Feuerwehr viele Vorteile gebracht. Aber der Bürokratismus, die Vorschriften, die Wege zwischen der Verwaltung und den aktiven Kameraden an der Front waren früher unkomplizierter, meint Christoph Bach. Obwohl Bach all die Jahre von der Verwaltung unterstützt wurde fand sein Wirken Grenzen in den finanziellen Möglichkeiten, was nicht immer zum Verständnis der Kameraden führte.

Seinem Nachfolger wünscht er viel Einfühlungsvermögen, Durchsetzungskraft, Ausdauer und eine menschliche Art gegenüber allen Kameraden. Für die Zukunft hält er eine Zentrale Kreiswerkstatt mit hauptamtlichen Kräften für dringend erforderlich, denn die monatlichen, halbjährlichen und jährlichen Prüfungen sind kaum noch von ehrenamtlichen Gerätewarten zu leisten. Das Ehrenamt muss langfristig mehr von hauptamtlichen Kräften unterstützt werden

Er verabschiedet sich von den Kameraden mit den Worten: „Vielen herzlichen Dank für die schöne Zeit mit Euch! Bleibt gesund und ich wünsche euch allen noch viel Spaß in eurem schönen Ehrenamt. Auch den Jugendfeuerwehren und deren Betreuer, auf die ich immer besonders stolz war, und dem Feuerwehrverband gilt mein Dank.

Ich freue mich nach meinem Ausscheiden aus dem aktiven Feuerwehrdienst auf die Zeit mit meiner Familie – insbesondere auf die Zeit als Opa mit meinem Enkelkind Leon.“

Wir können alle froh darüber sein, dass es Menschen wie Christoph Bach gibt, die ihr Ehrenamt mit so viel Liebe und Aufopferung für die Allgemeinheit ausüben. Sein Wesen und seine menschliche und ehrliche Art und Arbeitsweise haben ihn weit über die Kreisgrenzen hinweg bekannt gemacht. Danke Christoph Bach und für die Zukunft alles Gute.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen