Millioneninvestition in der Vulkaneifel

TechniForm nimmt modernstes Werk für Kunststoffgehäuse in Betrieb

Nerdlen/Daun. Wir erinnern uns noch alle an den Großbrand vom 26. November 2013 in Kelberg. Damals war die Firma TechniForm, ein mittelständiger Fertigungsbetrieb mit rund 30 Mitarbeitern bis auf die Grundmauern abgebrannt. Ein Millionenschaden war entstanden. Dem schnellen und beherzten Eingreifen der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren war es zu verdanken, dass keine Personen verletzt worden waren.

„Wir machen weiter!“ hatte Unternehmer Peter Lepper, einen Tag nach der Brandkatastrophe gesagt. Gesellschafter der Firma TechniForm GmbH ist die Te chniropa Holding GmbH in Daun, dessen geschäftsführender Gesellschafter Peter Lepper ist. Keine 13 Monate hat es gedauert bis die ersten Maschinen am neuen Standort in der neuen Betriebsstätte im Gewerbegebiet Nerdlen bei Daun wieder in Betrieb genommen werden konnten.

Am 29. Mai 2015 fand die offizielle Einweihungsfeier statt. TechniForm Geschäftsführer Marco Weiler begrüßte die Gäste. Unter anderem Landrat Thiel, IHK Geschäftsführer Dr. Jan Glockauer, WfG Geschäftsführer Alfred Bauer, Bauabt.-Leiter Bruno Willems, Bürgermeister Karl Häfner mit Wehrleiter Arno Rademacher und Wehrführer Hermann-Josef Sicken aus Kelberg, Bürgermeister Werner Klöckner, Stadtbürgermeister Martin Robrecht aus Daun, die Ortsbürgermeister Hermann-Josef Lenarz (Nerdlen und Helmut Pauly (Kradenbach), die Vertreter der Banken, die Planer vom Ing-Büro Schäfer & Sicken, alle am Bau beteiligten Firmen und viele Geschäftsfreunde des Hauses.

Am 01.09.2009 war die TechniForm GmbH mit 11 Mitarbeitern gestartet. Im Februar 2010 waren es schon 20 Mitarbeiter. „Kunststoffspezialist Marco Weiler ist seit 01.03.2012 Geschäftsführer der TechniForm GmbH. Wurden anfangs etwa 10 Tonnen Kunststoffgranulat pro Monat verarbeitet, sind es heute im neuen Werk 50 Tonnen monatlich. Derzeit beschäftigt TechniForm 42 Mitarbeiter. Sechs Auszubildende starten am 1. August. Spätestens im Herbst sollen weitere Arbeitsplätze in Nerdlen entstehen. Sogar von der insolventen Brotfabrik konnten Mitarbeiter übernommen werden. Aufträge aus China sollen wieder in die Eifel geholt werden.

Leppers Apell an die Politik: „Es muss alles daran gesetzt werden, junge Leute in der Eifel zu halten und Studenten nach Abschluss des Studiums wieder zurück in die Eifel zu bekommen“.

Lepper hob in seiner Rede die unbürokratische Unterstützung der Versicherung hervor. Dank einer Betriebsunterbrechungsversicherung konnten sogar die Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden. Leppers besonderer Dank richtete sich an alle Personen und Firmen, die nach dem Brand geholfen haben, dass TechniForm seinen Lieferverpflichtungen weiter nachkommen konnte.

Zügig konnte ein passendes Baugrundstück gekauft werden. Lepper dankte den Herren Klöckner und Hein für die schnelle Abwicklung. Der Bauantrag wurde am
19. Mai 2014 gestellt. Große Unterstützung erfuhr man seitens der Kreisverwaltung durch Landrat Heinz-Peter Thiel, Bauamtsleiter Bruno Willems und seinen Leuten, ebenso von der Wirtschaftsförderung WfG. Lepper richtete seinen Dank besonders an die Herren Wellenberg und Bauer. Am 18. Juni 2014 kam bereits die erste Teilbaugenehmigung von der Kreisverwaltung in Daun. Lediglich eine Behörde in Trier war nicht so schnell. Da hätte man sich eine bessere Hilfestellung gewünscht, fügte Lepper hinzu. In diesem Zusammenhang galt sein Dank Herrn Dr. Glockauer von der IHK, der dort intervenierte. Am 26. September 2014 kam dann endlich die Baugenehmigung. Das Projekt wurde ohne öffentliche Fördermittel realisiert.

Sicherheit an oberster Stelle

Nach kürzester Bauzeit konnte bereits im Dezember 2014 in der größten der drei Hallen, der Fertigungshalle die Produktion wieder anlaufen. Parallel entstand das Verwaltungsgebäude und das Vormateriallager. Planmäßig konnte Ende März das Bürogebäude bezogen werden. Die Halle für das Materiallager hat eine Besonderheit, wie Marco Weiler beim Rundgang erzählte. Die komplette Halle umgibt eine aus Beton gegossene Wanne. Bei einem Störungsfall können sämtliche Eingänge hydraulisch wasserdicht verschlossen werden. In einem eventuellen Brandfall kann so möglicherweise kontaminiertes Löschwasser nicht ins Erdreich oder die Kanalisation entweichen.

Keine fossilen Brennstoffe

Besonders interessant ist die moderne Heizanlage für das neue Produktionswerk. Maro Weiler: „Hier ist in kürzester Zeit das modernste Werk eines Systemlieferanten für Kunststoffgehäuse entstanden. Sämtliche

Gebäude werden vollkommen ohne fossile Brennstoffe beheizt. Eine speziell für diese Kapazitätsanforderungen ausgelegte Luft-Wärmepumpe, installiert vom Heizungsspezialist HS-Ulmen, sorgt dank einer Wärmerückgewinnung der Prozesswärme für angenehme Temperaturen.

Albrecht Land sorgt für den kulinarischen Teil 

Nach dem offiziellen Teil sorgte der Dauner Restaurant-Chef Albrecht Land mit seinem Team für den kulinarischen Teil des Abends. Neben dem Restaurant Jolly da Capo hat Albrecht Land am 01.06.2015 auch das Burghof-Restaurant in Daun übernommen. Darüber hinaus bietet Land auch das Catering für Betriebs- und Firmenfeiern an.

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