Neues Herzkatheterlabor dank LEPPER Stiftung

Daun. Laut Statistik erleidet nahezu täglich eine Person in unserer Region einen Herzinfarkt. Bei dieser lebensbedrohenden Erkrankung zählt jede Minute. Bisher müssen betroffene Patienten – unter Umständen – in weit entfernte Krankenhäuser gebracht und versorgt werden. In Kürze wird auch das Dauner Krankenhaus Maria Hilf über ein eigenes Herzkatheterlabor verfügen. Möglich gemacht hat das die LEPPER Stiftung.

Die Eifel-Zeitung hat mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kuratoriums Dr. med. Heinz-Josef Weis gesprochen und Informationen aus Erster Hand erhalten. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wesentlichen Fakten zum neuen Herzkatheterlabor im Dauner Krankenhaus Maria Hilf vor.

Medizinische Bedeutung des Herzkatheter-Messplatzes:
Der Zweck eines Herzkatheterlabors besteht im Wesentlichen darin, den Zustand der Herzkranzgefäße darzustellen und gegebenenfalls bei Störungen der Blutzirkulation (z.B. beim Herzinfarkt) eingreifen zu können. Dies geschieht durch Einsetzen eines sog. »Stents« unmittelbar nach der Untersuchung.

Die angebotenen technischen Einrichtungen ermöglichen die Einbringung von Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße mit anschließender Röntgenuntersuchung. Zusätzliche Vorrichtungen sind vorhanden um den Eingriff einer Stent-Implantation durchzuführen. Das Gerät ist darüber hinaus auch geeignet, Untersuchungen an anderen Gefäßen (zum Beispiel Aorta oder periphere Gefäße der Beine) vorzunehmen, was seinen Nutzen in der täglichen Praxis erheblich vergrößert.

Positive Folgen für die Patienten:
Ein Herzinfarkt entsteht bei Einengung oder Verschluss von Herzkranzgefäßen. Je länger dieser Zustand der akuten Minderdurchblutung andauert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften Herzschadens oder der Ausfall des Organs mit Todesfolge. Durch ein Herzkatheterlabor vor Ort kann der Zeitfaktor maßgeblich verkürzt werden, weil keine weiten Transporte des Kranken mehr erforderlich sind.

v.r.n.l: Doris G. Lepper (Vorstandsvorsitzende), Peter Lepper (Vorsitzender des Kuratoriums), Marc A. Prüm (Kuratoriumsmitglied), Andrea Rätz-Schröder (Geschäftsführerin) und Dr. med. Heinz-Josef Weis (stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums)

Positive Folgen für das Krankenhaus Maria Hilf in Daun:
Ein Herzkatheterlabor wird in jedem größeren Krankenhaus standardmäßig vorgehalten. Jeder versierte Kardiologe erwartet an seiner Arbeitsstätte eine solche technische Einrichtung. Dies ist zum einen ein wesentlicher Beitrag für das Dauner Krankenhaus, hervorragend ausgebildetes Personal in der kardiologischen Abteilung zu bekommen und zum anderen langfristig ein wertvoller Beitrag zum Erhalt des Krankenhauses in der Region.

Abstimmung über sinnvolle Förderung zwischen LEPPER Stiftung und dem Krankenhaus Daun:
Im Auftrag der LEPPER Stiftung führte Dr. med. Heinz-Josef Weis die Gespräche zum Thema Herzkatheterlabor mit dem kaufmännischen Direktor Franz-Josef Jax, seinem Stellvertreter und Prokurist Günter Leyendecker sowie dem technischen Leiter des Krankenhauses Daniel Roden. Anwesend war ebenfalls Dr. med. Alfred
Kuckartz als ärztlicher Direktor des Krankenhauses. Weitere Gespräche wurden geführt mit dem neuen Chefarzt der Inneren Abteilung (Kardiologie) Dr. med. Hanno Verheggen. Er betont die Wichtigkeit des Projektes sowie dessen maßgebliche Rolle für seine Entscheidung, die Chefarztstelle in Daun anzunehmen.

Kosten des Herzkatheterlabors:
Die Kosten der Gerätschaft für den gesamten Messplatz liegen bei 606.900,- Euro. In der Sitzung des Vorstandes und des Kuratoriums der LEPPER Stiftung am 10.04.2018 wurde beschlossen, dem Dauner Krankenhaus die gesamten notwendigen Geräte im Anschaffungswert von 606.900,- Euro zu spenden.

Auswirkungen des Projektes der LEPPER Stiftung:
Das neue Herzkatheterlabor nimmt direkten Einfluss auf Patienten mit Herzinfarkt bezüglich Lebenserhalt und Lebensverlängerung. Ebenso bietet es eine Verbesserung der Situation des Dauner Krankenhauses, sowohl im wirtschaftlichen, als auch im personellen Bereich. Zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in der Region ist ein auf breiter Basis funktionsfähiges Krankenhaus am Wohnort essenziell wichtig. Gleichzeitig wird die Attraktivität unserer Region gesteigert und somit ein weiteres wichtiges Argument für die vor Ort lebende Bevölkerung, hier wohnen zu bleiben. Ebenso bietet es Anreize für Arbeitskräfte und deren Familien, den Wohnsitz in das Gesundland Vulkaneifel zu verlagern.

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