Nur die Harten kommen in den Garten!

Rund 1.000 Biker kämpfen sich durch das „Regen-Kälte-Schlamm-Spektakel“ in der Vulkaneifel

Daun. Von den Wetterbedingungen zahlreicher Vulkanbike-Marathon-Veranstaltungen zuvor in der Vulkaneifel verwöhnt, waren die Bedingungen für Mensch und Bike in diesem Jahr anders, denn die ganze Nacht hindurch sorgte Dauerregen bis weit in den Samstagvormittag hinein für verkniffene Gesichter. Knöchelhoher Schlamm, strömender Regen und niedrige Temperaturen: Damit hatten die Teilnehmer beim diesjährigen Vulkanbike-Marathon rund um die Kreisstadt Daun zu kämpfen. Viele hatten aber auch deshalb auf ihre Teilnahme verzichtet. Das Wetter konnte allerdings dem Zeitplan nichts anhaben. Pünktlich um neun Uhr schickte Bürgermeister Werner Klöckner die ersten 230 Starter auf die 100 km lange Ultrastrecke. Danach folgten die Teilnehmer der 85 km, 65 km, 35 km Distanz und der 20 km Gesundlandstrecke. Die 1. Rheinland-pfälzischen Schülermeisterschaften folgten danach in drei Altersklassen. Ein Großteil der rund 1.000 Finisher entschied sich wegen des schlechten Wetters für kürzere Distanzen, als ursprünglich vorgesehen.

Der Regen, der allmählich nachließ, verwandelte allerdings so manche Passage auf den Strecken in ein Schlammloch und manche Spitzkehre auf Asphalt in eine gefährliche Kurve. Da verschätzte sich nicht nur so mancher Hobbyfahrer, auch bei so manchem Lizenzfahrer übernahm die Fliehkraft das Kommando. Bis auf Schürfwunden und kleinere Blessuren gab es keine besonderen Ausfälle. Das gehört zum Mountain-Biken dazu. Viele der Leichtbaubikes mutierten hier gewichtsmäßig in Richtung Mehrlast zwischen drei und fünf Kilo. Die schleimige Erdmasse klebte an den Bikes, den Schuhen, im Gesicht und an den Klamotten. Der einzige Gegner in dieser Situation war noch der eigene Schweinehund und es gab für Alle nur noch ein Ziel: Durchkommen!
Als kleine Gemeinheit zum Schluss ging es für alle Teilnehmer dann noch mal über eine Bergauffahrt durch die Dauner Innenstadt. Im Ziel angekommen waren die meisten Teilnehmer samt ihrer Räder endgültig zur Unkenntlichkeit entstellt und ziemlich platt. Die nahezu 100%ige mineralische Konzentration, sozusagen der Überzug aus feuchtem Mutterboden verwandelte die ursprünglich farbenfrohen Trikots vollständig in matte Brauntöne. All das spielte aber zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr. Im Ziel angekommen gab es fast ausschließlich glückliche Gesichter. „Geschafft !“ Es soll sogar eine Verwechslung gegeben haben. Da hat doch tatsächlich eine weibliche Begleitperson den falschen „Helden“ geküsst. So kann es passieren, wenn die Biker vom Dreck gezeichnet alle gleich aussehen.

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