Regionale Unternehmen im Fokus

Wirtschaftsprojekt „business@school“ am TMG

Gerolstein. Wie wirtschaftet eine Buchhandlung in Gerolstein in Zeiten des rasant ansteigenden Online-Handels? Welche Behandlungen für das Haustier bietet eine Tierarztpraxis in Daun an und werden diese saisonabhängig nachgefragt? Und was ist das Alleinstellungsmerkmal des familiengeführten Vulkanhofes in Gillenfeld, der regional und deutschlandweit seine Produkte verkauft? In den vergangenen Wochen wurden Schülerinnen und Schüler des Thomas-Morus-Gymnasiums in Daun bei business@school zu Experten für ein regionales Unternehmen. Im direkten Kontakt mit einem lokalen Unternehmen haben die Jugendlichen Daten erhoben und aufbereitet, Gespräche geführt sowie die Vor- und Nachteile und das Potenzial von Buchhandlung Raabe, Tierarztpraxis Fügen und Vulkanhof zusammengefasst. Ihre Lehrer und erfahrene Betreuer von regionalen Banken standen ihnen dabei zur Seite. Die Ergebnisse ihrer Analysen stellten die Schülerteams einer Fachjury aus Wirtschaftsvertretern und Lehrkräften zum Abschluss der zweiten Projektphase von business@school vor.

Wirtschaftliches Fachwissen am Beispiel vertiefen „Wir haben einen Gesamtüberblick über die Branche und das Unternehmen erlangt und konnten das Wissen aus der ersten Phase an Beispielen vertiefen. Speziell aus diesem Grund ist die zweite Phase so hilf- und lehrreich“, resümiert Sabine Servaty, betreuende Lehrkraft am TMG. „Die Schüler kamen in direkten Kontakt mit den Unternehmen, stellten auch kritische Fragen, ordneten die Ergebnisse ein und zogen ihre eigenen Schlüsse“, fasst Enrico Kugel, business@school-Projektleiter am TMG, zusammen. Als Stärken des Vulkanhofes identifizierten die Jugendlichen die Qualität und die Regionalität der Produkte. Beim Direktvertrieb über einen eigenen Online-Shop bestehen noch Optimierungsmöglichkeiten, so lautete das Fazit der Schüler.

Experten beurteilen Präsentationen Die Jury zeigte sich begeistert von der detaillierten Analyse und der gründlichen Aufbereitung der Fakten, stellte aber auch kritische Fragen: Was hat es mit Slowfood auf sich und warum ist der Absatz an Ziegenfleisch so gering? Mario Ehlert (Commerzbank Trier): „Es macht Spaß, die Verbesserungen der Schüler im Vergleich zu Phase I (Anm.: Analyse eines Großunternehmens) zu sehen. Die Vorträge hatten ein hohes Niveau und die Schüler haben das Feedback der Jury angenommen. Es freut mich immer wieder, wenn sich junge Menschen mit Wirtschaft beschäftigen.“ Ralf Jarin (Volksbank Rhein-Ahr-Eifel) bewunderte den Mut der Schülerinnen und Schüler, die Art und den Inhalt der Präsentation und die Möglichkeiten, die ihnen gegeben würden. Gleichzeitig sprach er den Respekt der Jury gegenüber den Schülergruppen aus und räumte mit einem Vorurteil auf: „Früher war alles besser, heute wurde das Gegenteil bewiesen.“

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