Verbandsgemeinde Daun investiert in die Freiwillige Feuerwehr

Daun. Für den Bevölkerungsschutz sind in der Bundesrepublik Deutschland die BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) zuständig. Auf Landesebene ist die Polizei eine der wichtigsten BOS. Auf kommunaler Ebene sind der Rettungsdienst (Landkreis) und die Freiwillige Feuerwehr (Verbandsgemeinde) die wichtigsten Organisationen zum Schutz der Bevölkerung. Die Verbandsgemeinde Daun hat im Jahr 2017 kräftig in die Freiwillige Feuerwehr und damit den Bevölkerungsschutz investiert. Mitglieder des Verbandsgemeinderates hatten den Wunsch geäußert, die Verwaltung solle die wichtigsten Investitionen im Feuerwehrbereich für das Jahr 2017 der Bevölkerung darstellen, damit diese Kenntnis erlangt wofür die Verbandsgemeinde Daun u. a. die Verbandsgemeindeumlage nutzt.

Die Freiwillige Feuerwehr präsentiert mit Stolz einen Teil der in 2017 beschafften Ausrüstung

Im Jahr 2017 wurden insgesamt sechs neue Einsatzfahrzeuge in Dienst gestellt. Dies sind das Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W) Dockweiler (Kosten rd. 95.000 Euro), zwei Gerätewagen-Tragkraftspritze (GW-TS) Hörscheid und Ellscheid – Standort Saxler – (Kosten jeweils rd. 39.000 Euro) sowie drei Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF) Schalkenmehren, Waldkönigen und Weidenbach (Kosten jeweils rd. 54.000 Euro). Mit der Stationierung eines TSF in Schalkenmehren werden die Mindestanforderungen nach der Feuerwehrverordnung erfüllt. Für die Ortslagen Waldkönigen und Weidenbach wären die Mindestanforderungen durch die Stationierung von GW-TS erfüllt gewesen. Die Feuerwehreinheiten wünschten jedoch die Beschaffung des einsatztaktisch höherwertigeren TSF. Die Mehrkosten für das TSF Weidenbach übernahmen die Feuerwehreinheit Weidenbach (8.000 Euro) und die Ortsgemeinde Weidenbach (7.000 Euro). In Waldkönigen kam allein die Feuer-wehreinheit für den Differenzbetrag von 15.000 Euro auf.

Des Weiteren wurden zwei Rettungsboote (RTB 1) mit Bootsanhängern für die Stützpunktwehren Daun und Gillenfeld beschafft (Kosten jeweils rd. 8.000 Euro). Dadurch wird die schnelle Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr bei Gefahren durch oder für Gewässer – insbesondere der Maare – gewährleistet. Zur Verbesserung der Ausbildungsmöglichkeiten wurde ein Feuerlöschtrainer mit Anhänger zum Einsatz in der gesamten Verbandsgemeinde Daun beschafft (Kosten rd. 8.500 Euro). Für das Mehrzweckfahrzeug Mehren wurden drei Rollcontainer (Kosten insgesamt rd. 10.000 Euro) und ein neuer Stromerzeuger für das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Feuerwehreinheit Mehren für rd. 6.100 Euro beschafft. Zur schnelleren Gefahrenabwehr bei Überschwemmungen wurden vier Hochwasserschutzpumpen bei den Feuerwehreinheiten Daun, Waldkönigen, Kirchweiler und Nerdlen stationiert (Kosten insgesamt rd. 6.500 Euro). Die Kosten für die Hochwasserschutzpumpe Nerdlen wurden von der Ortsgemeinde Nerdlen übernommen. Für die Feuerwehreinheit Daun wurde in diesem Rahmen ein Schlammsauger für rd. 3.800 Euro beschafft, welcher durch die Stationierung auf dem Mehrzweckfahrzeug in der gesamten Verbandsgemeinde eingesetzt werden kann.

Bereits seit dem Jahr 2015 werden die technisch veralteten und teilweise nicht immer funktionstüchtigen Tragkraftspritzen (Löschwasserpumpen) in der Verbandsgemeinde sukzessive durch Tragkraftspritzen der neuesten Generation ersetzt. Im Jahr 2017 wurden acht neue Tragkraftspritzen beschafft und bei den Feuer-wehreinheiten Bleckhausen, Immerath, Kradenbach, Nerdlen, Niederstadtfeld, Sarmersbach, Steinborn und Weiersbach stationiert. Die Kosten für die acht neuen Löschpumpen beliefen sich auf rd. 112.500 Euro. Auch die veralteten Atemschutzgeräte werden sukzessive durch Geräte der neuesten Generation ersetzt. Im vergangenen Jahr erfolgte die Neubeschaffung von 20 Geräten. Hierfür wurden insgesamt rd. 29.000 Euro verausgabt. Darüber hinaus wurde entschieden alle Feuerwehrangehörigen mit einem neuen zeitgemäßen Dienstanzug auszustatten. Die Kosten für 900 neue Dienstanzüge beliefen sich auf rd. 147.000 Euro. Die Feuerwehreinheiten waren bereit sich an den Kosten für die neuen Dienstanzüge mit insgesamt rd. 32.000 Euro aus eigenen Mitteln zu beteiligen.

Zusätzlich zu diesen beispielhaft aufgeführten Beschaffungen wurde, wie in jedem Jahr ein sechsstelliger Betrag zur Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung, Ausstattung für die Jugendfeuerwehren, Schläuchen, Armaturen und Ausrüstung zur Technischen Hilfe verausgabt, so dass in die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr durch die Verbandsgemeinde Daun im Jahr 2017 insgesamt rd. 700.000 Euro investiert wurden. Weiterhin wurde in Immerath eine neue Feuerwehrunterkunft errichtet, welche mit Kosten von rd. 143.500 Euro zu Buche schlug. Von diesem Betrag sind bereits Einsparungen durch die Eigenleistung der Feuerwehrangehörigen im Umfang von rd. 28.500 Euro in Abzug gebracht. In Deudesfeld wurde in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Ortsgemeinde ein neues Mehrzweckgebäude errichtet. Der Kostenanteil der Verbandsgemeinde für den Feuerwehrbereich beläuft sich auf rd. 385.000 Euro. Die Baukosten konnten Dank Eigenleistung der Feuerwehrangehörigen um rd. 61.000 Euro verringert werden. Das Land Rheinland-Pfalz gewährt Zuwendungen für die Beschaffung der Feuerwehrfahrzeuge und der Feuerwehrhausneubauten. Die ungedeckten Kosten für den Bevölkerungsschutz belasten in erster Linie die Ortsgemeinden, welche die finanziellen Mittel im Rahmen der Verbandsgemeindeumlage bereitstellen. Die Verbandsgemeinde Daun ist als Aufgabenträger jedoch darauf bedacht diese Mittel an den richtigen Stellen einzusetzen.

Der Anteil der Ausgaben für die Freiwillige Feuerwehr macht rd. 5 % der Verbandsgemeindeumlage aus. Letztlich fließen die Umlagemittel, welche für die Freiwillige Feuerwehr verausgabt werden fast 1:1 in die Ortsgemeinden zurück.

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