Volksbank RheinAhrEifel zeichnet Engagement für die Region mit 25.000 Euro aus

Projekt „Dauner-Viadukt für Jung und Alt“ und „Clean River Project“ gewinnen den 10. Zukunftspreis Heimat

Polch. Die Gewinner des 10. Zukunftspreises Heimat heißen „Dauner-Viadukt für Jung und Alt“ aus Daun und „Clean River Project“ aus Winningen an der Mosel. Zum runden Geburtstag des Preises hat die Jury unter Vorsitz von Werner Böhnke, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der DZ Bank AG, unter den 119 Einreichungen gleich zwei erste Plätze vergeben. Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von jeweils 7.500 Euro. Der zweite Preis ging an die „Pfarreiengemeinschaft Mendig“. Platz drei sicherte sich die „Weggemeinschaft Vulkaneifel“. Einen Sonderpreis erhielten die Freiwilligen Feuerwehren Kottenheim, Monreal und Reudelsterz. Zur Preisverleihung ins Forum Polch kamen mehr als 300 Gäste. Moderiert wurde sie von Laura Herter, amtierende Brunnenkönigin und Miss Rheinland-Pfalz 2018.

Als Festredner sprach Dr. Helfried Schmidt, Geschäftsführer der Oskar-Patzelt-Stiftung. Musikalisch begleitet wurde der Abend vom Vokalensemble „Musica Nova“ aus Mayen unter der Leitung von Gerd Schlaf. Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel und Mitglied der Jury, betonte bei der Eröffnung: „Mit dem Zukunftspreis Heimat zeichnen wir seit zehn Jahren zukunftsfähige Projekte aus, die eine Strahlkraft für die Region Rhein-Ahr-Eifel und jetzt auch an der Mosel erzeugen. Wir fördern ehrenamtliches Engagement nicht nur, weil es unser Auftrag als Genossenschaftsbank ist, sondern weil wir fest daran glauben, dass das Ehrenamt jedes Einzelnen unsere Region besser macht.“ In diesem Jahr wäre der Gründervater der Genossenschaften, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, 200 Jahre alt geworden. Deshalb hat die Jury bei der Auswahl der Gewinnerprojekte ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, wie stark sie auf die genossenschaftliche Idee und das Motto „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele“ einzahlen.

Miteinander der Generationen fördern

Das 2015 gestartete Projekt Dauner Viadukt von Jung bis Alt ist ein offenes Netzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Miteinander der Generationen in Daun und Umgebung zu stärken und so die Zukunftsfähigkeit der Region zu sichern. Aktuell besteht es aus rund 25 Partnern wie der Katholischen Kirchengemeinde Daun, Kindertagesstätten, Seniorenheimen, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), Vereinen aus der Vulkaneifel sowie der Verbandsgemeinde und der Stadt Daun. Zum Programm gehören Besuche der Kitas und Senioreneinrichtungen der Stadt, Unterstützung und Entlastung für Familien mit Kindern bei der Betreuung sowie die Ausbildung von Schülern zu Seniorenbegleitern. Darüber hinaus entwickelt das Netzwerk auch neue Angebote. Das DRK zum Beispiel bereitet ein Reparatur-Café vor, die Kita St. Nikolaus in Daun möchte einen Generationengarten ins Leben rufen. Das Projekt sei förderungswürdig, so der Laudator Werner Böhnke, da es Potential habe ein Leuchtturm-Projekt zu werden. Das Miteinander der Generationen mit gemeinsamen Arbeiten an Wohn-, Lebens- und Freizeitkonzepten von denen Jung und Alt profitieren sei im höchsten Maße zukunftsweisend und unterstützenswert.

Platz 3 Weggemeinschaft Vulkaneifel

Umweltschutzprojekt für saubere Gewässer

Der zweite Preisträger, der Verein Clean River Project, ist ein gemeinnütziges Umwelt-, Kunst- und Bildungsprojekt aus Winningen, das sich für saubere Flüsse und Meere einsetzt und die Plastikmüllverschmutzung durch aktives Aufräumen der Gewässer und Aufklärung reduzieren möchte. Beim Kanufahren sammelt der Verein Plastik ein, setzt den Abfall kreativ in Szene und fördert so das allgemeine Bewusstsein für die Problematik. Darüber hinaus hält Projektinitiator Stephan Horch Vorträge und veranstaltet „CleanUp Events“, an denen mit Hilfe von freiwilligen Helfern Flussabschnitte aktiv von Müll befreit werden. Bisher sammelte der Verein durchschnittlich 30.000 Liter Plastikmüll im Jahr aus deutschen Gewässern. Die Jury des Zukunftspreises Heimat hält das Projekt für förderungswürdig, weil es schafft, eine globale Herausforderung auf regionaler Ebene zu bekämpfen. Durch Ausstellungen und Vorträge wird das Thema greifbarer und erlebbarer und damit sichtbarer.

Kreative Kinder- und Jugendarbeit in Mendig

Den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Preis beim 10. Zukunftspreis Heimat erhielt die Pfarreiengemeinschaft Mendig. Seit über 30 Jahren engagiert sich die Pfarrei rund um Pastor Ralf Birkenheier erfolgreich für Kinder und Jugendliche. Zum Angebot gehören Jugendfahrten, Wallfahrten aber auch das Benefizkonzert „Rock am Sumpf“ mit jungen Künstlern aus der Region. Zentraler Treffpunkt der Jugendlichen ist eine in Eigenleistung errichtete Hütte im Pfarrgarten. Die Arbeit der Pfarreiengemeinschaft, so betonte Jurymitglied Bernd Kaltenhäuser, Präsident der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, zeige, dass eine lebendige und kreative Jugendarbeit auch heute noch auf der Kirche fußen kann. Sie habe sich als Organisationsstelle für Jugendfreizeiten und Treffpunkt in Mendig etabliert und bilde heute das Rückgrat der öffentlichen Kinder- und Jugendveranstaltungen.

Ein Dorfladen wird zum Treffpunkt der Gemeinde Darscheid

Auf dem dritten Platz landete der Verein Weggemeinschaft Vulkaneifel. Er erhält 2.000 Euro Preisgeld. Der Verein hat in Darscheid gemeinsam mit der Ortsgemeinde einen Dorfladen mit Bistro ins Leben gerufen. Der Laden sichert im Dorf die Grundversorgung mit Lebensmitteln und ist Treffpunkt für die Gemeindemitglieder und hier insbesondere für die älteren Menschen im Dorf, die nicht mehr mobil sind sowie für Menschen mit Behinderung. Die Jury hat das Projekt ausgezeichnet, weil hier die Hilfe zur Selbsthilfe großgeschrieben wird. Es werden Arbeitsplätze innerhalb der Gemeinde geschaffen und Menschen mit Beeinträchtigung inkludiert, die vorher womöglich keine Perspektive gehabt hätten.

Engagement für die Bürger in Monreal

Einen mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis für ihr ehrenamtliches Engagement erhalten die Freiwilligen Feuerwehren Kottenheim, Monreal und Reudelsterz. Im Rahmen des Pfingsthochwassers 2017, von dem Monreal und die umliegenden Orte Reudelsterz und Kürrenberg betroffen waren, engagierten sich die Feuerwehrleute zusätzlich über ihren normalen Einsatz hinaus mit 250 Arbeitsstunden für die Anwohner. Sie stemmten an einem Wochenende 300 Quadratmeter Estrich aus den betroffenen Wohnungen und schlugen Putz von den Wänden. Das Projekt ist aus Sicht der Jury förderungswürdig, da die Feuerwehrmänner das Ehrenamt über das normale Maß hinaus ausgefüllt haben und hier Mitmenschlichkeit und Engagement gezeigt haben.

Jeweils 500 Euro Preisgeld für fünf weitere Gewinner

Die Jury hat in diesem Jahr fünf weitere Projekte ausgezeichnet, die jeweils 500 Euro Preisgeld erhalten. Der Verein Dorfgemeinschaft Sierscheid hat 2010 mit dem Sierscheider Opernsommer ein überregional bekanntes Musik-Festival ins Leben gerufen und damit eine der herausragenden Kulturveranstaltungen in der Eifel etabliert. Der Verein Kunsttage Winningen hat vor zehn Jahren ein Netzwerk an Kunstschaffenden und -Interessierten gegründet, mit dem Ziel, anspruchsvolle moderne Kunst international renommierter Künstler zu zeigen. Zu den Kunsttagen 2016 kamen bereits rund 2.500 Besucher an die Mosel. Der Leseclub des Erich Klausener Gymnasiums bietet Schülern die Möglichkeit, ab mittags ihre Hausaufgaben zu erledigen und ein Mittagessen einzunehmen. Im Anschluss gibt es gemeinsame Leseaktionen. Heute nehmen schon rund 60 am Leseclub teil. Die Firma Localexpert24 aus Bad Neuenahr hat sich auf die Dokumentation von Bauprojekten spezialisiert und trägt damit zur Sicherung von Daten bei, die Kunden, beteiligte Dritte und Ingenieurbüros für künftige Bauprojekte nutzen können. Damit treibt Localexpert24 die Digitalisierung der Bauwirtschaft voran. Um die 53 Arbeitsplätze der Mendiger Firma Wintech zu sichern, entschloss sich Unternehmensgründer Manfred Willscheidt dazu, das Unternehmen an die lokalen Investoren Georg Henzgen und Peter Schommer zu verkaufen. Damit wurde die Weiterführung des Unternehmens in der bewährten Form gesichert.

Mehr als Preisträger seit 2008

Den Zukunftspreis Heimat vergibt die Volksbank RheinAhrEifel seit 2008. Gesucht sind Ideen, Konzepte und Projekte, die die Region Rhein-Ahr-Eifel voranbringen, indem sie die Infrastruktur, Lebensqualität und Attraktivität fördern. Mehr als 40 Preisträger wurden seit dem Start ausgezeichnet. Auch 2018 schreibt die Bank den Zukunftspreis Heimat aus. Zur Jury gehören neben Werner Böhnke (Vorsitz), Elmar Schmitz und Bernd Kaltenhäuser, Kristian Bosselmann-Cyran, Präsident der Hochschule Koblenz sowie Pater Andreas Werner, Prior der Benediktiner Abtei Maria Laach.

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