Willkommensnetz wird geknüpft

Knotenpunkte zum Empfang von Flüchtlingen bilden sich – Zahl der Ehrenamtlichen steigt

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Linda Valerius (links) diskutiert mit Anwesenden über Themen der Flüchtlingsproblematik

Alflen/Region. Das Willkommensnetzwerk zum Empfang und zur Betreuung von Flüchtlingen im Bereich der Pfarreiengemeinschaft und Verbandsgemeinde Ulmen nimmt immer mehr feste Züge an und viele Knotenpunkte werden gebildet. Dies konnte bei einer Vortragsveranstaltung zu dieser Thematik festgestellt werden, zu der sowohl die Pfarreiengemeinschaft Ulmen, die Verbandsgemeinde Ulmen und das Dekanat Cochem alle Interessierten in das Pfarrhaus nach Alflen eingeladen hatten. Als Referentin konnte Linda Valerius von der Koordinierungsstelle „Asyl“ bei der Kreisverwaltung Cochem-Zell gewonnen werden.

In ihrem Vortrag ging Linda Valerius im besonderen auf die derzeitigen Regelungen des Asylverfahrens sowie den Ablauf des „Ankommens“ und die Verteilung in den hiesigen Gemeinden ein und stellte auch die diesem Personenkreis zustehenden Leistungen nach dem Asybewerberleistungsgesetz, die Verfahren beim Krankenversicherungsschutz, die Berechtigung zur Teilnahme an Sprachkursen und viele andere Themen vor, die als Rüstzeug für alle in diesen Bereichen tätigen Ehrenamtlichen grundgelegt werden sollten.

Im weiteren wurde von den zahlreichen Anwesenden ausgiebig auch die Thematik der Gewährung von „Kirchenasyl“ diskutiert, insbesondere die Gründe, die in begründeten Fällen eine Aufhebung oder einen Aufschub vor einer verpflichteten Ausreise für Betroffene bedeuten könnten. Auch die von der Deutschen Bischofskonferenz kürzlich bestätigten Instrumente, um diesen schutzbedürftigen Menschen in ihren oft lebensbedrohlichen Notlagen zu helfen, kamen dabei zur Sprache.

Darüber hinaus wurde an diesem Abend herausgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Willkommensnetz in der Pfarreiengemeinschaft und der Verbandsgemeinde Ulmen von Beginn an nach Möglichkeit gemeinsam gepflegt werden sollte. Konkret schilderten zwei Mitarbeiterinnen des Sozialamtes der Verbandsgemeindeverwaltung Ulmen die derzeit geübte Praxis bei der Ankunft von Flüchtlingen und benannten die schon existierenden Schnittstellen für das mögliche ehrenamtliche Engagement.

Nach einer ausführlichen und längeren Diskussion, bei der viele der dargestellten Themen durchaus auch kontrovers debattiert wurden, dankte Dechant Walter Fuß allen Anwesenden für ihr „Dabeisein“, insbesondere allen in diesem Aufgabengebiet eingesetzten Hauptamtlichen für ihre Vorträge und die Bereitschaft, den Ehrenamtlichen bei ihrer wichtigen und verantwortungsvollen Aufgaben zu unterstützen.

„Sie, meine lieben Ehrenamtlichen im Willkommensnetzwerk zur Aufnahme von Flüchtlingen in unseren Gemeinden sind mit Kopf, Herz und Hand dabei, eine Willkommenskultur in unserer Region zu entwickeln, die möglichst viele dieser Menschen mit auf den Weg nimmt. Dafür gilt es ein herzliches Wort des Dankes zu sagen,“ so Dechant Fuß, der auch zum Ausdruck brachte, dass der von den ehrenamtlichen Frauen und Männern geleistete Einsatz für die Flüchtlinge unter dem Segen Gottes stehen würde.

Abschließend lud die Dekanatsreferentin des Dekanates Cochem, Dietlinde Schmidt, die auch als pastorale Begleiterin der Ehrenamtlichen im Willkommensnetz für Flüchtlinge fungiert, die neu gewonnenen Ehrenamtlichen zu einem ersten Erfahrungsaustausch im Juni ein. Der genaue Termin wird noch zeitgerecht mitgeteilt. Wilfried Puth

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