Mit Licht und erhöhter Vorsicht durch die neblige Jahreszeit

Herbst und Winter werden im Volksmund zu Recht auch als „die dunkle Jahreszeit” bezeichnet. Deshalb muss für diese Wochen und Monate im Straßenverkehr die wichtigste Regel lauten: sehen und gesehen werden! Für motorisierte Verkehrsteilnehmer bedeutet dies, auf eine funktionierende Beleuchtung an ihrem Fahrzeug zu achten. Fußgänger und Radfahrer wiederum, aber auch Biker und Rollerpiloten sollten möglichst helle, gut sichtbare (Schutz-) Kleidung tragen, am besten sogar mit reflektierenden Bestandteilen oder Accessoires. Für Radfahrer empfiehlt es sich außerdem, auch bei Tag mit Licht unterwegs zu sein.

Zum Jahresende kommt zu den schlechten Lichtverhältnissen dann noch ein weiterer, ebenfalls sehr gefährlicher Unfallverursacher hinzu: der Nebel. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden herausfand, passieren schwere Verkehrsunfälle, die Nebel mit verursachte, am häufigsten im letzten Quartal des Jahres. Die Statistiker zählten 59,9 Prozent aller Nebelunfälle der Jahre 2009 bis 2013 in den Monaten Oktober bis Dezember.

Die meisten Unfälle durch Nebeleinwirkung ereignen sich demnach auf Landstraßen – 66,0 Prozent im Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2013. Im vergangenen Jahr spielte Nebel bei 320 Unfällen mit Personenschaden und 112 schwerwiegenden Unfällen mit Sachschaden eine entscheidende Rolle. Bei diesen Unfällen verunglückten 458 Personen, elf davon tödlich.

Mit 38 Prozent ist nach Aussage der Statistik mehr als jeder dritte Nebelunfall auf zu schnelles Fahren zurückzuführen. Hinzu kommt häufig ein zu geringer Sicherheitsabstand zum Vordermann. Diese Kombination führt dann im schlechtesten Fall zu den Meldungen über Massenkarambolagen auf Autobahnen, wie wir sie insbesondere im Herbst und Winter immer wieder hören müssen.

„Deshalb muss das oberste Gebot für Kraftfahrer bei Nebel und schlechter Sicht während der dunklen Jahreszeit lauten, noch vorsichtiger und aufmerksamer zu fahren als sonst”, betont Michael Vieregge von den Concordia Versicherungen in Hannover. Das heißt vor allem, Fuß vom Gas. Dafür gilt die Faustregel, dass die Geschwindigkeit nicht höher sein sollte als die jeweilige Sichtweite. Außerdem heißt es bei Nebel, den Abstand zum Vordermann zu vergrößern und auf gute Sicht zu achten. Zu Letzterem zählt übrigens auch, die Autofenster sauber zu halten, vor Fahrtantritt gegebenenfalls von Laub und Beschlag zu befreien und für gut funktionierende Scheibenwischer zu sorgen.

Keine Verbesserung der Sichtverhältnisse bringt bei Nebel der Einsatz des Fernlichts, da es dann zu stark reflektiert wird und den Fahrer mehr blendet als es ihm nützt. Hilfreicher sind Nebelscheinwerfer, die im Bedarfsfall in Verbindung mit dem Stand- oder Abblendlicht des Fahrzeugs verwendet werden dürfen. Ab Sichtweiten unter 50 Metern schreibt die Straßenverkehrsordnung zudem vor, die Nebelschlussleuchte einzuschalten.

Und Achtung: Die Fahrer moderner Autos sollten bei Nebel nicht auf ihre Lichtautomatik vertrauen. Da sie nur Helligkeitsunterschiede wahrnimmt, kann es passieren, dass sie bei Nebel das Abblendlicht nicht aktiviert. (dpp-AutoReporter/wpr)

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