Eigene Chefin oder Chef

In Deutschland starten jährlich rund 300.000 neu gegründete gewerbliche Unternehmen. Insgesamt, einschließlich der zunehmenden Anzahl der freiberuflich Selbständigen, wagen jährlich rund 393.000 Gründerinnen und Gründer im Vollerwerb und 522.000 Gründerinnen und Gründer im Nebenerwerb den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit. Als eigene Chefin oder Chef setzen sie ein tragfähiges Geschäftskonzept um und beweisen so Mut und Kreativität.

Gründungen haben für unsere Volkswirtschaft eine große Bedeutung:
Schaffung von Arbeitsplätzen: Die Gründung einer selbständigen Existenz ersetzt oder ergänzt die abhängige Beschäftigung. Durch jede neue Unternehmensgründung wird der Arbeitsmarkt entlastet. Durch Neugründer wurden 2014 rund 745.000 vollzeitäquivalente Stellen geschaffen, davon entfallen 453.000 auf die Gründerinnen und Gründer sowie 292.000 auf neue Mitarbeiter: Vorhandenes Know-how wird so weiterhin produktiv genutzt und das Humankapital erhalten.
Förderung von Wettbewerb und Strukturwandel: Durch neue Unternehmensgründungen wächst die Zahl der Akteure im Wettbewerbsgeschehen. Ein neues Unternehmen fordert die bestehenden Unternehmen mit neuen Produkten und Verfahren heraus und treibt damit den Wettbewerb an. Gründungen sind Motor des wirtschaftlichen Strukturwandels.

Hervorbringen von Innovation: Der überwiegende Teil der Gründerinnen und Gründer setzt auf bewährte Geschäftsideen oder erprobte Konzepte. 15,9 Prozent der Gründerinnen und Gründer in Deutschland kommen mit einem Produkt bzw. einer Dienstleistung auf den Markt, die sich als Neuheit auf dem regionalen, deutschen oder weltweiten Markt bezeichnen lässt. Diese Neuheiten sind wichtig, weil sie die Innovationskraft der gesamten Wirtschaft stärken.

Förderung von Freiheit und Stabilität in der Gesellschaft: Selbständige Unternehmen tragen zur Stabilität unserer demokratischen Gesellschaftsordnung bei. Wirtschaftliche Verantwortung wird auf viele Schultern verteilt, „Machtkonzentration“ verhindert und unternehmerische Freiheit gefördert.

43 Prozent der Existenzgründungen erfolgt durch Frauen; der Anteil der Frauen an allen Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren liegt laut Mikrozensus bei 46,1 Prozent. Diese positive Entwicklung ist durch den Anstieg der Nebenerwerbsgründungen bedingt. Bei Vollerwerbsgründungen liegt der Frauenanteil bei 33%. Hier ist noch viel Gründungspotenzial vorhanden.

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