Monitoringbericht Erneuerbare Energien liegt vor

Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord hat den aktuellen Monitoringbericht zu Erneuerbaren Energien in ihrem Zuständigkeitsbereich veröffentlicht. Dieser wertet die Themen Windenergie, Bioenergie, Photovoltaik, Wasserkraft und Geothermie in den Regionen Trier und Mittelrhein-Westerwald sowie in der nördlichen Teilregion Rheinhessen-Nahe statistisch und räumlich aus.

Grundlage ist der Datenbestand des Raumordnungskatasters, ausgewertet wurden die Daten mit Stand 31.12.2015. „Die statistische Auswertung zeigt, dass die Zahl der am Netz befindlichen Windkraftanlagen seit 2010 von 717 auf 959 Anlagen um etwa ein Drittel gestiegen ist, während sich die installierte Nennleistung von 903 auf 1783 Megawatt (MW) sogar fast verdoppelte. Dies ist auf das Repowering zurückzuführen, also den Ersatz bestehender Anlagen durch leistungsstärkere“, so Präsident Dr. Ulrich Kleemann.

Zum Stichtag 31.12.2015 waren im Bereich der SGD Nord 1066 Windenergieanlagen mit einer Gesamtnennleistung von rund 2061 MW am Netz oder genehmigt.

Zahlreiche Flächennutzungspläne wurden an die Planungsanforderungen des Landesentwicklungsprogramms (LEP IV) von 2013 angepasst. Zum Stichtag 31.12.2015 waren im Bereich der SGD Nord 9.716 ha (= 0,75%) zur Nutzung der Windenergie über die Regionalplanung und die Flächennutzungsplanung gesichert. Der Rückgang zum Vorjahr ist durch den Planungsprozess in der Region Rheinhessen-Nahe zu erklären, wobei Flächen des wirksamen Plans in der Neuaufstellung verkleinert, zurückgestellt oder nicht genehmigt wurden.

Bei einer Auswertung der Auslastung der rechtswirksamen Vorrangflächen Windenergie der Regionalplanung und Sonderbauflächen Windenergie innerhalb der Flächennutzungsplanung zeigt sich, dass noch zahlreiche Flächen unbelegt sind und somit weitere Potentiale für die Errichtung von Windenergieanlagen vorhanden sind.

Zum Thema Solarenergie werden die großflächigen freistehenden Photovoltaikanlagen im Raumordnungskataster geführt. Dachgebundene Anlagen werden hier nicht erfasst. Im Bereich der SGD Nord waren zum Stichtag 31.12.2015 Freiflächen-Photovoltaikanlagen an 112 Standorten mit rund 729 ha
Grundstücksfläche genehmigt und am Netz befindlich.

An 23 Standorten mit einer Flächengröße von in Summe 203 ha sind weitere Anlagen projektiert. Die Gesamtnennleistung der am Netz befindlichen und genehmigten Anlagen beträgt rund 296 MW. Der Schwerpunkt der Anlagenentwicklung liegt nach wie vor in der Region Trier. Inzwischen sind jedoch in allen Landkreisen im Bereich der SGD Nord und der kreisfreien Stadt Trier Freiflächen-Photovoltaikanlagen geplant oder bereits am Netz. Es handelt sich bei den Flächen für Photovoltaikanlagen zumeist um Flächenumnutzungen landwirtschaftlicher Flächen, zunehmend jedoch auch um gewerbliche Bauflächen und um militärische Konversionsflächen, auch ehemalige Deponien werden genutzt.

Es befanden sich zum 31.12.2015 insgesamt 166 Bioenergieanlagen am Netz mit einer installierten Gesamtnennleistung von rd. 404 MW, weitere 36 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 45 MW waren genehmigt. Größere Wasserkraftanlagen befinden sich an den größeren Flüssen wie Mosel, Lahn, Nahe und Saar, hier sind 28 Anlagen mit einer Gesamtnennleistung von 227 MW erfasst. Die Geothermie spielt im nördlichen Rheinland-Pfalz keine Rolle. Insgesamt stand zum Stichtag 31.12.2015 im Bereich der SGD Nord bereits eine gesamte Nennleistung von 2.406 MW aus erneuerbaren Energien bereit, weitere 420 MW waren genehmigt.

Der Monitoringbericht Erneuerbare Energien ist auf der Homepage der SGD Nord unter dem Thema Energie veröffentlicht: http://sgdnord.rlp.de/energie/. Freie Geodatendienste zum Thema Erneuerbare Energien finden sich im Geoportal Rheinland-Pfalz unter http://www.geoportal.rlp.de/portal/. Ω

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