Regionaler Arbeitsmarkt steuert robust auf den Winter zu

Agentur für Arbeit

Was die Außentemperaturen angeht, lässt der Wintereinbruch noch auf sich warten. Und auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt machen sich derzeit nur ganz verhalten erste Vorboten der kalten Jahreszeit bemerkbar. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist von Oktober auf November um 112 Personen auf 10.378 gestiegen. Im letzten Jahr war sie im gleichen Zeitraum mit 213 Menschen fast um das Doppelte nach oben geklettert. Die Arbeitslosenquote hält sich mit 3,7 Prozent stabil auf dem Niveau des Vormonats.

Für Heribert Wilhelmi, Chef der Trierer Arbeitsagentur, ist die momentane Arbeitsmarktentwicklung Hoffnungsschimmer und Warnsignal zugleich: „Die warmen Herbsttemperaturen führen derzeit zu einem kaum spürbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bleibt das Klima so mild, können wir für die Region auf eine niedrige Winterarbeitslosigkeit hoffen.“ Gleichwohl macht der Behördenleiter erste Anzeichen saisonaler Effekte aus. Denn die Zahl der offenen Stellenangebote ist leicht rückläufig. So wurden dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur im November 968 freie Jobs gemeldet; 16,7 Prozent weniger als im Oktober. „Insbesondere die witterungsabhängigen Branchen wie das Baugewerbe, der Garten- und Landschaftsbau oder die Landwirtschaft haben aktuell einen sinkenden Personalbedarf und werden über die Wintermonate Mitarbeiter entlassen“, so Wilhelmi.

Diese Einschätzung der Trierer Arbeitsagentur spiegelt sich beim Blick auf die 1.385 Menschen wider, die im letzten Monat ihren Job verloren haben. Viele von ihnen haben zuvor im Baugewerbe, in der Gastronomie oder der Zeitarbeit gearbeitet. Also Arbeitnehmer aus den Branchen, die besonders stark saisonbedingten Schwankungen unterworfen seien, erklärt Wilhelmi. Das sei jedoch noch kein Grund zur Beunruhigung: „Viele der Menschen, die über die Wintermonate arbeitslos werden, wissen heute schon, dass sie im Frühjahr wieder bei ihrem bisherigen Arbeitgeber eingestellt werden.“ Deshalb empfiehlt der Chef der Trierer Arbeitsagentur ihnen, die Winterpause nicht ungenutzt zu lassen und sich nach Möglichkeit weiterzubilden. Denn eine solide berufliche Qualifikation sei nach wie vor das A und O für eine dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt. „Im Berufsinformationszentrum oder bei ihrem Arbeitsvermittler erfahren unsere Kunden, welche Weiterbildungen für sie in Frage kommen und, ob die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter diese Kurse auch finanziell bezuschussen können.“

Die aktuelle Arbeitslosenquote verharrt bei 3,7 Prozent, Foto: Agentur für Arbeit
Die aktuelle Arbeitslosenquote verharrt bei 3,7 Prozent, Foto: Agentur für Arbeit

Arbeitslosigkeit und Bewegungsdaten

Aktuell sind 10.378 Menschen in der Region Trier arbeitslos, 112 mehr als einen Monat zuvor, aber 421 weniger als im November 2013. Die Arbeitslosenquote kann sich damit bei 3,7 Prozent auf dem Niveau des Vormonats halten. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet sie sogar eine weiterhin positive Entwicklung. Denn sie liegt 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert von 3,9 Prozent.

Am regionalen Arbeitsmarkt herrscht immer eine große Dynamik. Das zeigt die Zugangs- und Abgangsstatistik, die darstellt, wie viele Menschen im letzten Monat arbeitslos geworden sind oder ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. In den letzten vier Wochen mussten sich 3.022 Frauen und Männer neu oder erneut arbeitslos melden. Dem stehen 2.895 Menschen gegenüber, die einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden haben, 969 von ihnen haben eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle angetreten.

Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im November 968 freie Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt stehen den Jobsuchenden der Region derzeit 3.122 offene Stellen zur Verfügung, fast 20 Prozent mehr als im November des vergangenen Jahres. Besonders gut sind die Chancen eine neue Stelle zu finden in der Zeitarbeit mit 810 Jobangeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 356 Stellenausschreibungen, im Handel mit 353 vakanten Jobs und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 314 registrierten Stellenangeboten. Dennoch ist die Zahl der gemeldeten Jobofferten derzeit leicht rückläufig. 70 Stellenangebote weniger als im Oktober sind aktuell bei der Arbeitsagentur gemeldet; ein erstes Anzeichen für die nahende Winterflaute auf dem Arbeitsmarkt.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 5.660 Männer und 4.718 Frauen in der Region arbeitslos, darunter 1.187 unter 25-Jährige und 3.654 über 50-Jährige. Vom leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit sind vor allem Männer betroffen. Bei ihnen ist die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 1,5 Prozent angestiegen; bei den Frauen hingegen lediglich um 0,6 Prozent, bei den Jüngeren um 1,1 Prozent und bei den Älteren um 0,4 Prozent.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

Auf dem städtischen Arbeitsmarkt herrscht nach wie vor ein freundliches Herbstklima. Anders als im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Trier ist in der Moselmetropole die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November nochmals leicht gesunken. Mit 2.839 Männern und Frauen sind 27 Menschen weniger als einen Monat zuvor arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahr sind 69 Triererinnen und Trierer weniger auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote hält sich mit 5,1 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im letzten Jahr betrug sie im November 5,3 Prozent, also 0,2 Prozentpunkte mehr. Im letzten Monat mussten sich 870 Triererinnen und Trierer bei Arbeitsagentur oder Jobcenter registrieren. 886 konnten hingegen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Insgesamt sind 1.636 Männer, 1.203 Frauen, 366 unter 25-Jährige und 788 über 50-Jährige auf Jobsuche.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich sind derzeit 2.105 Bürger auf Jobsuche. Das sind 97 mehr als im Oktober, aber 84 weniger als im November 2013. Auch die Arbeitslosenquote steigt von Oktober auf November leicht um 0,1 Prozentpunkte an und platziert sich demnächst aktuell bei 3,4 Prozent. Sie liegt damit aber immer noch 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Im letzten Monat mussten sich 714 Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden. 622 Jobsuchende haben in den letzten vier Wochen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit gefunden. Unter den aktuell 1.125 arbeitslosen Männern und 980 arbeitslosen Frauen befinden sich 228 unter 25-Jährige und 831 über 50-Jährige. Insbesondere unter den Frauen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Oktober und im Vergleich zu den anderen Personengruppen mit 7,3 Prozent – das sind 67 Personen – am deutlichsten angestiegen. Das liegt daran, dass in der Gastronomiehochburg rund um Bernkastel-Kues saisonbedingt viele weibliche Angestellte über die Wintermonate ihre Jobs in Hotels und Restaurants verlieren.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Die Arbeitslosenquote im Eifelkreis Bitburg-Prüm hält sich auch im November mit 2,9 Prozent auf dem niedrigen Niveau des Vormonats. Sie liegt damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ist jedoch von Oktober auf November mit 37 Personen leicht angestiegen. Aktuell sind 1.502 Bürger des Eifelkreises auf Jobsuche. Unter den 817 arbeitslosen Männern und 685 arbeitslosen Frauen befinden sich 178 unter 25-Jährige und 525 über 50-Jährige. 449 Menschen mussten sich im November bei Arbeitsagentur oder Jobcenter arbeitslos melden, 413 konnten jedoch ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden.

Kreis Vulkaneifel

In der Vulkaneifel stagniert die Arbeitslosigkeit auf dem niedrigen Niveau des Vormonats. Rein statistisch ist aktuell eine Person weniger arbeitslos gemeldet als noch im Oktober. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 4,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie jedoch um 0,3 Prozentpunkte gefallen. 1.366 Menschen aus der Vulkaneifel befinden sich momentan auf Jobsuche. Unter den 716 Männern und 650 Frauen befinden sich 144 unter 25-Jährige und 552 über 50 Jährige. Auch wenn sich die Zahl der arbeitslosen Menschen von Oktober auf November kaum verändert hat und das eine Stagnation auf dem Arbeitsmarkt der Vulkaneifel suggeriert, so hat sich doch in den letzten vier Wochen einiges bewegt: Denn 302 Menschen mussten sich arbeitslos melden. 300 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 96 haben eine sozialversicherungspflichtige Stelle gefunden. Andere besuchen eine Weiterbildung, haben sich selbständig gemacht oder suchen aus anderen persönlichen Gründen, wie zum Beispiel Krankheit, derzeit keinen Job mehr.

Landkreis Trier-Saarburg

Aktuell sind im Kreis Trier-Saarburg 2.566 Menschen auf Jobsuche, sechs mehr als im Oktober, aber 93 weniger als vor einem Jahr. Auch die Arbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,1 Prozentpunkte nach oben geklettert und liegt nun bei 3,3 Prozent. Im November 2013 betrug sie 3,4 Prozent. Im Trierer Umland haben sich im November 687 Menschen neu oder erneut bei Arbeitsagentur oder Jobcenter gemeldet. 674 konnten hingegen ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden. Von den 1.366 arbeitslosen Männern und 1.200 arbeitslosen Frauen sind 271 jünger als 25 und 958 älter als 50 Jahre.

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