Ärztemangel / Kassenärztliche Vereinigung / Krankenhausgesellschaft

Landesregierung muss Gewährleistung der ärztlichen Versorgung zum Schwerpunkt machen

Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Peter Enders, begrüßt die Initiative der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und der Krankenhausgesellschaft zur Bekämpfung des Ärztemangels. Insbesondere soll eine Koordinierungsstelle für die Weiterbildung von Hausärzten geschaffen werden:

„Schon seit vielen Jahren warnt die Kassenärztliche Vereinigung zu Recht eindringlich vor Problemen bei der Gewährleistung der ärztlichen Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum. Bis zum Jahr 2022 wird fast die Hälfte der Ärzte in den Ruhestand gehen. Schon jetzt ist die Wiederbesetzung vakanter Arztstellen gerade in nicht-städtischen Regionen schwierig. Hausärzte suchen händeringend Nachfolger, finden aber oft niemanden.

Es ist deshalb sehr zu begrüßen, dass Kassenärztliche Vereinigung und Krankenhausgesellschaft jetzt gemeinsam aktiv werden, zumal die Landesregierung dieses Problem viel zu lange negiert hat. Es fehlt nach wie vor an einem nachhaltigen Konzept, dass auf die Herausforderungen eingeht, die der demografische Wandel für die ärztliche Versorgung bedeutet.
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung und der zunehmenden Zahl älterer Menschen wird es zu einem steigenden Behandlungsbedarf kommen. Deshalb müssen rechtzeitig Anpassungsstrategien entwickelt und umgesetzt werden, damit auch in Zukunft eine flächendeckende ambulante ärztliche Versorgung sichergestellt werden kann.

Gesundheitsministerin Bätzing-Lichtenthäler hat hier offenkundig keine Antworten. Das belegt nicht zuletzt ihr jüngstes Interview mit der Rhein-Zeitung. Wenn ihr bei der Förderungen von Medizinstudenten, die sich schon früh für eine Karriere als Landarzt entscheiden, nicht mehr einfällt als die Sorge vor Mitnahmeeffekten, ist das viel zu kurz gesprungen.

Wir brauchen dringend ganz gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz, vor allem im ländlichen Raum. Die Landesregierung muss die Gewährleistung der ärztlichen Versorgung zum Schwerpunkt machen.

Unsere Vorschläge dazu liegen seit langem auf dem Tisch:

  • Die Einführung von Stipendienprogrammen für Medizinstudentinnen und -studenten, wenn sie sich verpflichten als Hausarzt tätig zu werden, nach dem Vorbild anderer Länder.
  • Die Einführung eines Modellstudiengangs für eine praxisorientierte Ausbildung und zur Weiterentwicklung des Medizinstudiengangs.
  • Die Neukonzeption der finanziellen Förderung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen, damit eine gezielte Förderung möglich wird.
  • Eine echte Evaluation und Überarbeitung des Masterplans zur Stärkung der ärztlichen Versorgung der Landesregierung.
  • Die bessere Förderung der Telemedizin, insbesondere im Bereich der Notfallmedizin.
  • Die Erhöhung der Zahl der Studienplätze im Bereich Medizin.

Alles das lehnen die Regierungsfraktionen und die von ihr getragene Landesregierung leider bisher ab. Die mit langer Verzögerung dann doch endlich erfolgte Einrichtung und Besetzung eines Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an der Universität Mainz geht übrigens auch auf eine Initiative der CDU-Landtagsfraktion zurück.“

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