Eine halbe Million Teilnehmer: Höfken und Werner würdigen Wald-Jugendspiele

Wald bedeutet mehr als nur eine Ansammlung von Bäumen. Wald ist Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Wald schützt Mensch und Klima, liefert Rohstoffe und schafft Arbeitsplätze genauso wie Erholungsraum. Wald bietet zudem Raum für Bildung. Diese Chance nutzen die Wald-Jugendspiele in Rheinland-Pfalz seit 1982. Seitdem haben landesweit schon über eine halbe Million Kinder und Jugendliche das Ökosystem Wald erlebt. Stellvertretend für alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben Forstministerin Ulrike Höfken und der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Rheinland-Pfalz (SDW), Landrat Winfried Werner, am Mittwoch in Idar-Oberstein die Klasse 7c des Göttenbach-Gymnasiums aus Idar-Oberstein begrüßt und eine Gedenkplatte zur Ehrung des 500.000. Teilnehmers überreicht.

Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landrat Winfried Werner, freut sich über den guten Zuspruch und sieht dies als Zeichen für die Qualität der Wald-Jugendspiele: „Wenn viele Lehrerinnen und Lehrer immer wieder mit ihren Klassen an den Wald-Jugendspielen teilnehmen, zeigt dies, dass wir mit unserem Ansatz, Nachhaltigkeit zu vermitteln, die Kinder erreichen.“

„Die Idee der Wald-Jugendspiele ist jung geblieben, das zeigt die anhaltend hohe Teilnehmerzahl“, sagte Forstministerin Höfken. Im Wald werde der abstrakte Anspruch der Nachhaltigkeit für junge Menschen spielerisch erfahrbar: „Die Wald-Jugendspiele sind daher ein Türöffner für unsere weiterführenden waldpädagogischen Angebote und ein Beitrag zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.“

Die Wald-Jugendspiele werden von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz e.V. und Landesforsten Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit den Ministerien für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten und für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur durchgeführt. Die rheinland-pfälzischen Sparkassen sind seit Beginn Hauptförderer der Spiele.

Mit jährlich über 20.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern aus mehr als 1.000 Klassen sind die Wald-Jugendspiele die größte außerschulische Veranstaltung der Umweltbildung im Land.

In der Region Idar-Oberstein finden die Wald-Jugendspiele bereits zum 20. Mal statt. An der zweitägigen Veranstaltung im „Königswald“ unterhalb der Wildenburg starten in diesem Jahr 32 siebte und 33 dritte Klassen aus den Kreisen Birkenfeld, Bad Kreuznach und Kusel. Die Klassen durchlaufen einen erlebnisreichen Parcours zu den Themen „Waldbäume“, „Nachhaltigkeit und Waldfunktionen“ und „Ökologie/Wildtiere“. Begleitet werden sie von einer Forstpatin oder einem Forstpaten, einem persönlichen Wald-Experten. Aufgelockert wird der Wettbewerb durch kleine sportliche Aufgaben, die die Geschicklichkeit, aber auch die Kooperationsfähigkeit der Klasse fordern. Eingebunden in die Wald-Jugendspiele ist eine Kreativaufgabe „Wald-Kunst“, bei der Waldkunstwerke aus Naturmaterialien gestaltet und fotografiert werden sollen. Das Thema des Kreativwettbewerbs lautet: „Lebensraum Wald“.

Während in den 1980er Jahren das Hauptaugenmerk auf Wald-Wissen gelegt wurde, leisten die Wald-Jugendspiele heute zudem Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE). Die Organisatoren möchten die Teilnehmenden aus den dritten und siebenten Klassenstufen für einen bewussten Umgang mit allen Ressourcen unserer Erde sensibilisieren.

Hintergrund-Information

Ziel der Wald-Jugendspiele ist es, bei den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für den Wald als Teil der natürlichen Umwelt zu wecken und ein positives Umweltbewusstsein aufzubauen. Das Wissen um Wald und Natur soll erweitert, vertieft und in spielerischer Form überprüft werden.

Gerade der Wald zeigt uns wie kaum ein anderes von Menschen genutztes Naturgut die langfristige Wirkung und Zukunftsverantwortlichkeit unseres Handelns.

Er verbindet dabei die Generationen, denn die „Früchte“, die wir heute ernten, entstammen der Arbeit unserer Väter und Vorväter. So ist der Wald Übungsfeld, Spielraum und Lernort für einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Umgang mit der Natur und unserer Umwelt.

Organisation und Ablauf

Bei den Wald-Jugendspielen beantworten Schülerinnen und Schüler der 3. und 7. Klassenstufe im Rahmen eines Wandertages in den Wald auf einem Parcours Fragen zu Pflanzen- und Tierkunde, Natur- und Umweltschutz, Forstwirtschaft und Jagd sowie zu umweltgerechtem Verhalten in Wald und Natur; dazu kommen sportliche Wettkämpfe und Übungen. Der ca. drei bis fünf Kilometer lange Parcours enthält zehn Aufgabenstationen und eine Unterwegsaufgabe, die an allen 30 Standorten gleich gestaltet sind.

Zahlen und Fakten

Über 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Landesforsten, zumeist Försterinnen und Förster, und zusätzlich noch einmal rund 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind jedes Jahr für die Wald-Jugendspiele im Einsatz. In diesem Jahr werden über 20.000 Schülerinnen und Schüler zu den Spielen erwartet. Seit Beginn der Spiele 1982 werden damit über 500.000 Schülerinnen und Schüler an den Wald-Jugendspielen in Rheinland-Pfalz teilgenommen haben. Die Waldjugendspiele bleiben aber nicht auf Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz beschränkt. An grenznahen Standorten nehmen Klassen aus unseren Nachbarländern teil.

Sponsoren

Hauptsponsor: Die Sparkassen in Rheinland-Pfalz.

Der Förderverein Zoo Neuwied stiftet für 30 Siegerklassen einen kostenlosen Eintritt in ihre Einrichtung.

Zahlreiche weitere Unternehmen und private Förderer unterstützen durch Zuwendungen die Wald-Jugendspiele an den Standorten

UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“

Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nachhaltiges Denken und Handeln. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und dabei abzuschätzen, wie sich das eigene Handeln auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirkt.

Mit der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014)“ haben sich die Staaten der UN verpflichtet, dieses Konzept zu stärken – vom Kindergarten, Schule, beruflicher Ausbildung, Universität über Forschungsinstitute, außerschulische Weiterbildungseinrichtungen bis zum informellen Lernen außerhalb von Bildungseinrichtungen. Die Agenda 21, das internationale politische Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung, nennt in Artikel 36 Bildung als Schlüsselfaktor auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

 

 

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