Frauen besetzen Bundeswehr-Truck

truck_41_15Büchel. Mit einem Transparent „Unsere Kinder kriegt ihr nicht“ besetzte letzte Woche eine Gruppe Friedensaktivistinnen singend den Karrieretruck der Bundeswehr. Sie blockierten ihn eine Stunde lang und räumten ihn erst auf Aufforderung der herbei gerufenen Polizei. Angestachelt fühlten sich die Frauen durch die jüngsten Berichte über die Erneuerungen der Atomwaffen im Fliegerhorst Büchel. (ZDF Frontal 21, Dienstag, 22. Sept., 21:00 Uhr). Das ist ein klarer Verstoß gegen den Atomwaffensperrvertrag und auch gegen den Beschluss des Bundestags 2010 nach dem Deutschland bis 2014 Atomwaffenfrei sein sollte. Auch russische Stimmen blicken mit Sorge auf die neuesten Aufrüstungen. Viermal so stark wie Hiroshima ist jede der 20 B61-12 Bomben, die in Büchel stationiert werden sollen. Wir stehen für eine Welt, sagt eine der Aktivistinnen, jeder Atomeinsatz ist eine derartige Katastrophe für die gesamt Menschheit, dass endlich mit diesem Unsinn aufgehört werden muss. Dies ist erst der Anfang der Proteste gegen die neuen Atomwaffen in Büchel.

Deutschland rüstet wieder auf
Die im Standort Fliegerhorst Büchel gelagerten Atomsprengköpfe sollen modernisiert werden. Bislang wurde sogar oft von offiziellen Stellen geleugnet, dass sich tatsächlich Atombomben auf dem Luftwaffenstützpunkt Büchel befinden. Der Bericht in der Sendung „Frontal21“ (ZDF 22. Sept.) zeigte: In Büchel sollen Atombomben mit der Bezeichnung B61-12, jeweils mit der vierfachen Sprengkraft einer Hiroshima Bombe, modernisiert werden. Es handelt sich hierbei um selbstlenkende Waffen und somit um ein ganz neues Waffensystem. Damit wird der Atomwaffensperrvertrag, den auch Deutschland unterzeichnete, bewusst unterlaufen. Das Luftwaffengeschwader 33 in Büchel trainiert den Einsatz. Das große NATO-Manöver im Oktober dient dazu, auch deutsche Soldaten für den Einsatz der mit Atombomben bestückten Tornados zu trainieren.

Neben den enormen Kosten und einer gravierende Lärm- und Luftverschmutzung der Region ist vor allem die Gefahr einer nuklearen Katastrophe sehr viel größer geworden. Wie ist es möglich, dass diese Bundesregierung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur den Willen der großen Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland und einen eindeutigen Beschluss des Bundestages ignoriert? Und zudem auch völkerrechtswidrig agiert? Wir sagen daher Nein zur Aufrüstung! Dieser als „Modernisierung“ getarnten Aufrüstung können und wollen wir nicht tatenlos zuschauen. Diese Art von Politik verschärft nur das Szenario von Angst und Bedrohung. Alle sind aufgerufen, ihrem klaren und deutlichen NEIN zu dieser Politik Ausdruck zu verleihen und ihren Protest in vielfältigen Aktionen öffentlich zu machen. Gewaltfreie Aktion Büchel, September 2015, Kontakt: ga-buechel@gmx.de.

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