Leserbrief – Drama Politik, 2. Akt (Groko)

Anstand – Zuverlässigkeit – Glaubwürdigkeit – wo seid ihr geblieben?

Nichts beschäftigt die Medien z.Zt. mehr als das Hickhack um die Regierungsbildung in einem Land, das insgesamt auf seine Erfolge stolz sein sollte. Nachbesserungen im sozialen Bereich sollten, müssten Anliegen aller Akteure sein. Hier gilt es Ungerechtigkeiten auszugleichen, das heißt, die sozial Schwachen und Benachteiligten auf dem Weg in eine hoffnungsvollere Zukunft mit mehr Gerechtigkeit (wäre noch zu definieren) mitzunehmen. Auch andere Themen wie Umwelt, innere Sicherheit, Flüchtlinge, Energie pp. gehören mit auf die Agenda aller demokratischen Parteien für ein gemeinsames Handeln bei der Regierungsneubildung. Europa und die Welt blicken mit Bewunderung und Anerkennung auf uns, ja sie beneiden uns. Auf das augenblickliche nicht nachvollziehbare Gezeter aber reagieren sie mit Sorge und Unverständnis.

Die aktuelle Berichterstattung in den Medien, die Polit-Talkshows sind unerträglich geworden mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und Anfeindungen mit einem Vokabular aus der untersten Schublade. Der Leser, der Zuschauer, der Zuhörer, der Bürger, übrigens der den gewählten Volksvertretern sein Vertrauen geschenkt hat, ist konstatiert und reagiert mit Unverständnis und Häme. Lachender Dritte dabei sind die linken und rechten Ränder unserer Gesellschaft.

Zu einem erfolgreichen und friedlichen Zusammenleben gehören nun mal Kompromisse, so sieht es, so handelt der Großteil der Gesellschaft und das erfolgreich. Durch die Parteibrille scheint dies bei den Verantwortlichen in der Politik noch nicht angekommen zu sein. Zu dieser Feststellung noch folgende Fragen:

– Wo bleibt der Anstand im gegenseitigen verbalen Umgang?

  Ist die Stammtischsprache, die an der Gasthaustür vergessen ist, Umgangston und Vokabular hochkarätiger Volksvertreter in der Öffentlichkeit geworden?

– Wo bleiben das gegenseitige Vertrauen, die Ehrlichkeit, die Glaubwürdigkeit und die Kompromissbereitschaft als Grundpfeiler aller mitmenschlichen Beziehungen?

– Wo bleibt die Verantwortung aus dem Vertrauen heraus, das die Wähler den Volksvertretern geschenkt haben?

– Wo bleibt die Verantwortung für den Umgang mit Staatsgeldern (übrigens unser Geld), wenn dann das eintritt, was z.Zt. viele befürchten, nämlich Neuwahlen mit einem Kostenfaktor von rd. 100 Mill. Euro?

Sollten die gewählten Volksvertreter Probleme bei der Beantwortung der Fragen haben, dann bietet Euch die Basis, die normal und realistisch denkenden Bürger, dazu zähle ich mich auch, kostenlos methodisch didaktische Nachhilfe an.

Ossi Steinmetz, Bausendorf

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