Millionen-Verlust beim Flughafen Hahn wird schöngerechnet

hahn_33_14Flughafen Hahn. Es ist schon mehr als bedenklich, wenn man weiß, dass das Millionen-Minus am Flughafen Hahn schöngerechnet wird. In aktuellen Medienberichten äußert sich der Flughafen-Geschäftsführer so: „Am Flughafen Hahn wird für das Gesamtjahr 2014 mit weniger Verlusten gerechnet als ursprünglich erwartet“. Wie toll ist denn diese Aussage? Da weiß man am Anfang des Jahres ganz genau, dass man Millionen-Verluste einfährt und schraubt die Prognose entsprechend hoch, damit man später sagen kann: „Wir könnten bei 18 Millionen Euro landen“.  Damit liegt man deutlich unter den ursprünglich veranschlagten 22 Millionen Euro Verlust. Dass mit 18 Millionen Verlust fast doppelt soviel Minus am Hahn eingefahren wird, wie in 2013 (Verlust 10,8 Mio.), dass wird nur am Rande erwähnt.

Der Hunsrück-Airport, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen gehört, hat seit Jahren mit rückläufigen Passagier- und Frachtzahlen zu kämpfen. Die Eifel-Zeitung berichtet regelmäßig darüber. Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz will den Flughafen genau wie den Nürburgring verkaufen und sucht nach Investoren.

„Wir nähern uns den ehrlichen Zahlen“, äußerte sich Geschäftsführer Markus Bunk gegenüber der Presse. Mittlerweile gebe es keine Sondereffekte mehr, die die Bilanz verzerrten. „Wir haben langsam nichts mehr zu verkaufen.“ Um vier Millionen Euro hatte man dank einiger interner Restrukturierungsmaßnahmen das Ergebnis des Flughafens verbessern können, heißt es in den Medienberichten.  Bunk hat sich Medienberichten zufolge auch geäußert: „Wir waren ohnehin nie ein Standort, an dem Geld mit vollen Händen ausgegeben wurde“.  Solche Aussagen machen deutlich, welche Wertschätzung das Land bei den Minus-Millionen seiner Staatsbetriebe an den Tag legt. Mit dem Flughafen Zweibrücken hat man schon eine Bruchlandung hingelegt.

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