Rohstoffsicherung braucht strategisches Vorgehen

Eveline Lemke
Eveline Lemke

Mainz. In zahlreichen Workshops und Einzelgesprächen mit den Akteuren der Region hat die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe ein „Nachhaltiges Rohstoffsicherungskonzept“ entwickelt. Am Montag, 27.10.2014, stellte der Vorsitzende der Planungsgemeinschaft, Landrat Ernst Walter Görisch, in Anwesenheit von Wirtschaftsministerin Eveline Lemke den Verlauf und erste Ergebnisse vor. Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung hat das Projekt mit 46.000 Euro gefördert.

„Bereits heute ist absehbar, dass dieser Prozess in der Region Rheinhessen-Nahe auch für andere Regionen zukünftiger Maßstab sein kann. Rohstoffe sind ein kostbares Gut und der Umgang mit diesen muss klug bedacht sein“, betonte Ministerin Lemke. „Es gilt, Interessen abzuwägen. Dafür braucht man ein strategisches Vorgehen, wie es hier entwickelt wurde. Die breite Beteiligung beim Pilotprojekt war ein weiteres großes Plus. Ein offen geführter Dialog und größtmögliche Transparenz von Informationen haben den Prozess geprägt.“ Für alle Beteiligten sei somit der Abwägungsprozess, den die Planungsgemeinschaft bei der Aufstellung des Regionalplanes vorzunehmen hat, nachvollziehbar.

Im Projektverlauf wurden neue Wege beschritten: Erstmalig wurden Rohstoffflächen hinsichtlich ihrer Eignung bewertet. Es wurden für einen bestimmten Zeitraum zu erwartende Abbaumengen definiert. Andere Nutzungen, die dem Rohstoffabbau entgegenstehen, wurden kategorisiert. So konnten als Ergebnis jene Flächen, die für den Rohstoffabbau vorgesehen sind, ausgewählt werden. Erstmalig wurden aber auch Flächen ermittelt, die für die langfristige Rohstoffsicherung dienen sollen und es wurden diejenigen Flächen identifiziert, die nicht oder nur bedingt mit dem Rohstoffabbau vereinbar sind.

Für das Projekt wurden eigens detaillierte Rohstoffdaten erhoben. Lemke: „Eine solche detaillierte Datengrundlage muss auch für andere Regionen zukünftig der Maßstab sein.“ Das Landesamt für Geologie und Bergbau werde sich mit dieser gewaltigen Herausforderung in den nächsten Jahren beschäftigen. Sehr viel Wert legte Ministerin Lemke auch auf die weitere Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Behörden, Unternehmen und der Bevölkerung sowie auf die Förderung von Recycling, Substitution und die Einrichtung eines Monitorings des Verbrauchs gesicherter Rohstoffflächen. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hatten die Teilnehmer erneut Gelegenheit, Anregungen und Hinweise zum Rohstoffsicherungskonzept zu äußern. Alle vorgebrachten Einwendungen werden, so versicherten die Vertreter der Planungsgemeinschaft, Bestandteil des Abschlussberichtes. Ω

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