Wir brauchen eine Energiepolitik mit Augenmaß

Zur Pressekonferenz vom 12.07.2017 der grünen Landtagsfraktion zum Stand der Energiewende in Rheinland-Pfalz erklärt der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf:

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die grünen Parlamentskollegen die von der Bundesregierung beschlossene und eingeleitete Energiewende so engagiert mittragen. Nachsteuerungsbedarf in Rheinland-Pfalz sehen wir allerdings mit Blick auf Maß und Ziel.  

Ziel kann nicht sein, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Windkraft-, Photovoltaik- oder Biogasanlagen in Rheinland-Pfalz zu errichten. Dagegen sprechen ernstzunehmende Argumente des Natur-, Umwelt- und Landschaftsschutzes aber auch der Wirtschaftlichkeit und der Versorgungssicherheit. Es nützt niemandem etwas, sondern verteuert sogar den Strom, wenn wir den Anteil der Öko-Energien an der Stromproduktion weiter in einem Maße erhöhen, das nicht verbraucht werden kann, weil es keine ausreichenden Speichkapazitäten gibt.

An diesem Punkt streuen die Grünen dem umweltbewussten Verbraucher Sand in die Augen. Denn allein die Steigerung des Anteils des aus Öko-Energieträgern erzeugten Stroms oder auch die Gesamtsumme sagt gar nichts über den tatsächlichen Nutzen. Dass Strom vorhanden ist, heißt nicht, dass er auch gebraucht und verbraucht wurde. Strom aus Öko-Energieträgern richtet sich eben nicht nach dem Bedarf, sondern nach Windstärke und Sonnenschein.

Solange wir noch nicht in der Lage sind, Strom, Wärme und Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien so wirtschaftlich und so zuverlässig bereitstellen, wie wir dies zur Sicherung des Grundbedarfs von Privathaushalten und Wirtschaft aus fossilen Energieträgern können, brauchen wir einen Energiemix. Die zur Verfügung stehenden Energiequellen müssen in einer Gesamtstrategie zusammengeführt werden.

Außerdem erfordert der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur eine Erweiterung der Netze, sondern auch die Erforschung von wirtschaftlichen Speichertechnologien. Hier ist die Landesregierung gefordert. Es ist nicht zielführend, die Windkraft immer weiter auszubauen, aber die Anpassung der Verteilernetze sowie die Erforschung der Speichertechnologien zu vernachlässigen.“

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