Todesermittlungsverfahren nach tödlichem Unfall bei internationalem Motorbootrennen in Traben-Trarbach am 02.10.2016 eingestellt

Trier/Traben-Trarbach. Am 02.10.2016 verunglückte der 23-jährige italienische Motorbootrennfahrer Massimo Rossi bei einem Wertungslauf der internationalen deutschen Meisterschaft in Traben-Trarbach tödlich. Er befuhr mit seinem Rennboot der Klasse O-350 den 800 Meter langen Rundkurs auf der Mosel, dessen beide Wendepunkte jeweils durch Bojen markiert waren. Bei einem Wendemanöver an einer der Bojen kam der Verunglückte mit seinem Motorboot nach rechts von der Ideallinie ab, wurde aus der Kurve hinausgetragen und kollidierte mit hoher Geschwindigkeit mit der Uferböschung. Hierbei erlitt er tödliche Verletzungen.

Um die Unfall- und Todesursache zu klären, leitete die Staatsanwaltschaft Trier ein Todesermittlungsverfahren ein. Nach Durchführung der erforderlichen Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren nunmehr eingestellt. Die Ermittlungen haben keine hinreichenden Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden an dem tödlichen Unfall ergeben. Nach dem Gutachten eines technischen Sachverständigen, der auf die Begutachtung von Schäden und Unfällen im Bereich der Sportschifffahrt spezialisiert ist, ist davon auszugehen, dass ursächlich für den Unfall eine Beschädigung des Rennbootes des Verunglückten war. Während des Rennens brach aus dem Bootsrumpf ein daran befestigtes Bauteil heraus, eine sogenannte Finne, die dazu diente, das Boot während der Fahrt in seiner Richtung zu stabilisieren.

Der Sachverständige geht davon aus, dass das Motorboot während oder nach dem letzten Wendemanöver derart belastet wurde, dass die Finne samt Halterung aus dem Schiffsrumpf herausbrach. Infolge des Verlustes der Finne verlor das Boot seine Richtungsstabilität, kam von der Fahrlinie ab, wurde aus der Kurve getragen und kollidierte mit hoher Geschwindigkeit mit einem

im Uferbereich stehenden Baum. Nach dem Gutachten des rechtsmedizinischen Instituts der Universität Mainz erlitt der Fahrer durch den Aufprall derart schwere Kopfverletzungen, dass er auf der Stelle tot war. Ob der Verlust der Finne auf die Fahrweise des Verstorbenen beim Wendemanöver zurückzuführen ist, durch die das Bauteil zu stark belastet worden sein könnte, oder aber auf einen Materialfehler am Schiffsrumpf oder einen Fehler bei der Befestigung der Finne am Boot, hat sich nach den Feststellungen des Sachverständigen nicht mehr hinreichend sicher klären lassen.

Die herausgebrochene Finne und ihre Halterung konnten bei der Unfallaufnahme nicht mehr gefunden werden. Ein anderes Boot war an dem Unfall nicht beteiligt. Es handelte sich vielmehr um einen Alleinunfall.

 

 

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