Elf Finnen stehen derzeit für die DEL2-Klubs auf dem Eis

DELDie finnischen Farben sind in dieser Saison gleich mehrfach in der DEL2 vertreten – und verbunden mit verschiedenen Erfolgsgeschichten: Elf Finnen stehen derzeit für die DEL2-Klubs auf dem Eis. Ein Rekord, denn in der Geschichte der Liga konnte man noch nie auf so viele Cracks aus Suomi verweisen, wie das Land in der Nationalsprache bezeichnet wird.

Was dem Deutschen der Fußball, ist dem Finnen der Eishockeysport. Das Spiel mit der schwarzen Hartgummischeibe genießt im Norden ein extrem hohes Ansehen. Schon in der Schule gehört das Schlittschuhlaufen zum Basis-Sportunterricht. Die Folge ist ein entsprechend gut aufgestelltes Ausbildungssystem – und beachtliche internationale Erfolge. In den vergangenen 30 Jahren holte die Nationalmannschaft der Herren bei Weltmeisterschaften zwei Mal Gold, acht Mal Silber und drei Mal Bronze. Auch bei den letzten drei Auflagen der Olympischen Spielen sicherte sich Finnland immer eine Medaille. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Finnland zudem amtierender U20- als auch U18-Weltmeister ist.

Finnische Spieler sind in der DEL2 derweil auf allen Positionen vertreten. Neben einem Torhüter stehen zwei Verteidiger und acht Stürmer in den Kadern der Klubs. Drei Neuzugänge kämpfen derzeit um einen längeren Vertrag. Zudem werden auch die Vereine aus Bad Nauheim und Weißwasser von einem finnischen Trainer betreut.

Die Kassel Huskies haben zu Saisonbeginn Esa Lehikoinen als neuen Verteidiger verpflichtet. Vor seiner Premiere in Deutschland spielte er bereits in den beiden besten finnischen Spielklassen und in der Tschechischen Republik. Der 30-Jährige fühlt sich in Kassel wohl: „Meine Mannschaftskameraden sprechen alle Englisch. Das hilft in vielen Situationen und macht mir den Alltag einfacher.“

Gut einleben konnte sich auch schon Juuso Rajala. Der finnische Stürmer kam zusammen mit seiner Freundin nach Bad Nauheim: „Wir sind absolut zufrieden und fühlen uns wohl.“ Begeistert ist der 28-jährige vor allem von den deutschen Fans. „Ich mag die deutschen Fans, sie sind ziemlich laut.“ Diesen Fakt bestätigen im Übrigen auch alle anderen Finnen – egal in welchem Verein sie spielen. Rajala traf in Bad Nauheim auf seinen Landsmann Mikko Rämö. In der vergangenen Saison wurde Rämö zum Torhüter des Jahres in der DEL2 gewählt. „Die Auszeichnung ist für mich eine große Ehre, denn es zeigt mir zum einen, dass ich als Sportler etwas richtig und meine Arbeit gut gemacht habe. Zum anderen sagt es aber auch aus, dass ich in einem guten Team gespielt habe. Denn eine Auszeichnung im Eishockey gewinnt man nie allein. Für diese Saison bedeutet es allerdings nichts mehr, denn die Karten werden neu gemischt und wir müssen unsere Leistung wieder neu aufs Eis bringen.“ Der 36-jährige Rämo vermisst in Deutschland kaum etwas – außer das dunkle finnische Brot.

Teemu Rinkinen ist in dieser Spielzeit wieder nach Dresden zurückgekehrt. Der 29-Jährige war im Januar kurz vor dem Ende der Transferperiode vom finnischen Erstligisten KooKoo Kouvola nach Sachsen gewechselt. Dresden ist Rinkinens erste Auslandsstation. Die Zeit nach dem Wechsel war für ihn sehr aufregend und prägend. „Meine Mitspieler und die Organisation des Vereins haben es mir jedoch leichtgemacht. So habe ich mich schnell eingelebt“, so der finnische Stürmer.

Bei den Heilbronner Falken spielt der 23-jährige Ville Järveläinen. Der Außenstürmer spielte fast ausschließlich für seine Heimatstadt Hämeenlinna. Außerdem war er bei den U16- bis U20- Weltmeisterschaften als Nationalspieler für Finnland aktiv.

Für sämtliche U-Nationalmannschaften Finnlands gespielt hat auch Jere Laaksonen vom ESV Kaufbeuren. Der 25-jährige Mittelstürmer kann bereits auf über 60 Spiele in der ersten und über 100 Spiele in der zweiten finnischen Liga zurückblicken. Sein Teamkollege Joona Karevaara wechselte ebenfalls in dieser Saison nach Kaufbeuren. Die finnische erste Liga gehört für ihn zu den anspruchsvollsten und umkämpftesten Ligen der Welt.

Noch auf Probe spielt Toni Kallela derzeit bei den Eispiraten Crimmitschau. Ausgestattet mit einem zweiwöchigen Probevertrag wurde er bereits diese Woche beim Fanvoting zum „Star der Woche“ auf Rang drei gewählt. Kein Wunder, erzielte er am vergangenen Freitag im Spiel gegen Rosenheim sein erstes Tor im Eispiraten-Trikot.

Bei den Lausitzer Füchsen sind derzeit die meisten Finnen beschäftigt. Im Sommer wurde bereits der Vertrag mit Verteidiger Patrik Parkkonen verlängert. Nachdem sich die Verletzungssituation bei den Füchsen zuspitzte, verpflichteten die Weißwasseraner zwei weitere Finnen. Zum einen Taneli Maasalo – mit einem Kurzzeitvertrag von vier Wochen – und Roope Ranta. Der 28-jährige Stürmer ist der Topscorer in den Reihen der Füchse und besitzt lediglich einen befristeten Vertrag bis Mitte November. Ranta fühlt sich wohl in Deutschland, es ist aber nicht sein erster Aufenthalt im Ausland. Zuvor spielte er schon in Italien und Russland. Im Monat September wurde er zum „Fuchs des Monats“ gewählt. In den nächsten vier Wochen wird sich zeigen, wie es mit Roope Ranta in der DEL2 weitergeht. Weißwasser hat Interesse an einer Weiterverpflichtung. Gefragt ist seine Person derzeit aber ohnehin allemal.

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