Runde 17 der Segelflug-Bundesliga

Frühlingswetter nach herbstlicher Sommerpause

Foto: Thomas Marr

Auf das Streckenflugwetter am Sonntag hatten viele Segelflieger sehnsüchtig gewartet. Nach einem verregneten Sommerfluglager auf der Bengener Heide starteten die Piloten des Luftsportvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. (LSV) endlich wieder einmal richtig durch. Mit dem doppelsitzigen Leistungssegelflugzeug vom Typ DuoDiscus XL des LSV, pilotiert von Daniel Rothmann und Thomas Marr umrundete man großzügig den Luftraum Charly des Flughafens Frankfurt/Main. Als Flügelmann flog Dietmar Spranger mit seiner DG-600/18 exakt die Route am Taunus und Vogelsberg, Rhön, Thüringer Wald, Gleichberge in Unterfranken, Schweinfurt, Würzburg, Heidelberg, Speyer, Neustadt an der Weinstraße, Bad Sobernheim, Koblenz vorbei sicher nach Hause auf die Bengener Heide. Die beiden Segler flogen in 8 Stunden 658 Kilometer weit, was 83 km/h entspricht – die Kraft der Sonne macht´s möglich.

Für Daniel Rothmann war es der Wiedereinstieg nach ein paar Jahren ohne Segelflug: es gibt Dinge, die verlernt man nicht. Den dritten Wertungsflug für den LSV zauberte Jürgen Koch mit seinem Düsensegler Shark an den Himmel: 824 Kilometer in etwas mehr als 9 Stunden, ergab einen Schnitt von 90 km/h. Damit wird er am 06.08.2017 auf Rang 13 von 2152 Flügen weltweit gelistet. Für die Wertung in der Landesklasse RP reichten diese herausragenden Flüge jedoch „nur“ für den dritten Rang. Das zeigt die hohe Leistungsdichte im ambitionierten Streckensegelflug. Gewertet werden die besten 2 ½ Stunden jedes Fluges. Daniel und Thomas schafften 97,6 km/h, Jürgen 100,29 km/h und Dietmar 97,5 km/h. Damit kommt der LSV auf den sechsten Tabellenrang der Landesklasse nach 17 von 19 Runden. Diese Klasse dominierte der LSV jahrelang problemlos. Woran liegt es? Die anderen sind stärker geworden und der LSV trat nicht immer in voller Mannschaftsstärke an. Der Streckensegelflug beim LSV hat Nachwuchs nötig.

Die Segelfluggruppe Wershofen e.V. (SFG) belegte in der Landesklasse in Runde 17 den 7. Rang mit Flügen von Martin von der Mühlen 90,24 km/h, Hubert Raaf 89,65 km/h und Norbert Peter mit 68,94 km/h. Martin flog die weiteste Strecke über Aachen, Winterberg im Sauerland und Nastätten an Rande des Taunus: 580 km. Die Tabelle sieht die SFG aktuell auf Rang 8.

Die Youngsters Henning Urack und Luca Feuser absolvierten erfolgreich ihre ersten 50-Kilometer-Flüge, Teil der Segelflugausbildung und Meilenstein auf dem Weg zum Streckenflieger, denn es geht das erste Mal so richtig weg vom heimischen Flugplatz.

Für den Luftsportverein Mönchsheide Bad Breisig-Andernach e.V. (LVM) waren Stephen Parker und Günther Lödige mit ihrer Stemme S10, einem außergewöhnlichen Motorsegler, im Segelflug-Modus unterwegs. Ihr Flugweg führte gegen den Uhrzeigersinn um Frankfurt: von der Mönchsheide 710 km über Aachen, Idar-Oberstein, Kaiserslautern, Speyer, vorbei an Würzburg, Borken (Hessen), Marburg und zurück zur Mönchsheide. Da das der einzige von drei möglichen Wertungsflügen des LVM war, reichte es nur für Platz 18 in Runde 17 der Landesklasse und Tabellenrang 10.

Ab dem kommenden Sonntag richtet der LVM auf der Mönchsheide die Deutsche Meisterschaft im Segelflug in der Clubklasse aus. Der Wettbewerb läuft vom 14. Bis 25. August. Zaungäste sind herzlich willkommen!

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