40 Tonnen Kerosinregen über Rheinland-Pfalz in 11 Tagen

Erneute Notlandung eines Jumbo-Jets von Aerotrans Cargo (ATG) auf dem Flugplatz Hahn

Hahn. Am 26.02.2018 kam es zu einer erneuten Notlandung eines Jumbo-Jets von Aerotrans Cargo (ATG) auf dem Flughafen Hahn. Zuvor musste diese Maschine 30 Tonnen Kerosin über Rheinland-Pfalz ablassen. Folgendes meldet dazu der Aviation Herald*: Zuvor war erst am 15.02.2018 von der gleichen moldauischen Fluggesellschaft ein Frachtjumbo auf dem Hahn notgelandet. Dieser Jet hatte angeblich „nur“ 10 Tonnen Kerosin über Rheinland-Pfalz abgelassen. (* Der Aviation Herald berichtet täglich über Zwischenfälle und brenzlige Situationen in der Luftfahrt-Branche).

Auf dem Foto sieht man deutlich die
abgerissene Verkleidung an einem Triebwerk. Foto: Aviation Herald

„An Aerotrans Cargo Boeing 747-400, registration ER-JAI performing flight ATG-4419 from Frankfurt Hahn (Germany) to Baku (Azerbaijan), was climbing out of Hahn‘s runway 21 when the crew stopped the climb at FL230 reporting vibrations and decided to return for a safe landing on Hahn‘s runway 03 about 80 minutes after departure. Part of the aft cowl of engine #1 (PW4056, outboard left hand) had separated with the access door locks appearing open.”
(http://avherald.com/h?article=4b571308)

Die Maschine (FL230 = FlightLevel230) scheint einen schweren Triebwerkschaden gehabt zu haben. Sie ist am 26.02.2018 um 22:22 Uhr gestartet und um 23:37 Uhr wieder auf dem Hahn notgelandet.
Hier ist der Link zur Flugspuraufzeichnung: https://it.flightaware.com/live/flight/ATG4419

Merkwürdig, dass ein Flugzeug mit einem solchen Schaden noch bis zum Flughafen Hahn zurückgeflogen ist. Vor dieser Notlandung wurden 30 Tonnen Kerosin über Rheinland-Pfalz abgelassen.

Sprücheklopfer und Schönredner auf dem Hahn
Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen fragt zu Recht: Muss erst irgendein alter Jumbo einer exotischen Fluggesellschaft auf Morbach, Thalfang oder Kastellaun stürzen, ehe man auf dem Hahn zur Vernunft kommt und aufhört, für ein paar Tonnen mehr an Luftfracht Fluggesellschaften mit Uraltfluggerät zu akquirieren?

HNA-Berater Christoph Goetzmann, ein Mitglied der Hahn-Geschäftsführung verniedlicht die Situation dahingehend indem er sagt, es sei keine Notlandung gewesen. Außerdem seien auf den Aufnahmen von „Aviation Herald“ keine Schäden zu erkennen. Es würde lediglich eine Abdeckung offen stehen. Goetzmann wies die Berichterstattung über diese „Notlandung“ als reine „Panikmache“ zurück.

„Durch das erhöhte Frachtaufkommen könne es immer wieder zu solchen Notsituationen kommen, unterstrich HNA-Berater Goetzmann.“ (Bericht in der Rhein-Zeitung vom 15.02.2018) „Wir sind für den Ernstfall gut gerüstet, das hat dieser Vorfall bewiesen“, ist auch Bohnenberger (Anm. Kreisfeuerwehrinspekteur Rhein-Hunsrück-Kreis) überzeugt. (Bericht ebenfalls in der Rhein-Zeitung vom 15.02.2018). Glaubt Herr Bohnenberger wirklich, dass er für den Ernstfall, wie beispielsweise die Notlandung eines Jumbo-Jets von Atlas Air mit militärischen Nachschubgütern wie beispielsweise Uran-Munition, Sprengstoffen oder Fässern mit Hydrazin gerüstet ist?

Quelle: BI gegen den Nachtflughafen

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