Neue Eigentümerstruktur für Genossenschaft Arla Foods

 

  • Ziel bis 2018: Alle Mitglieder aus sieben Ländern sollen in der Arla Foods amba vereint werden
  • Aufsichtsratsmitglied Manfred Graff: „Neue Struktur bringt Vorteile für die Mitglieder an der Basis“

Düsseldorf . Die europäische Genossenschaftsmolkerei Arla Foods hat mit der Umsetzung ihrer neuen Eigentümerstruktur begonnen. Die Vertreterversammlung, das oberste beschlussfassende Gremium der Genossenschaft, beschloss, die neue Struktur bereits Ende 2016 mit dem Ziel, alle Mitglieder der bestehenden Einzelgenossenschaften, als direkte Mitglieder in der Muttergenossenschaft Arla Foods amba zu vereinen. Mit den zwei erstmalig veranstalteten Gebietsforen, die künftig die bisherigen Vertreterversammlungen der Einzelgenossenschaften ersetzen werden, ist in der vergangenen Woche der Startschuss der Umsetzung erfolgt.

Manfred Graff

„Wir wollen die Bindung jedes einzelnen Mitglieds an unsere europäische Genossenschaft weiter stärken und den Austausch sowie die Kommunikation mit der Basis optimieren“, sagt Aufsichtsratsmitglied Manfred Graff in Euskirchen, wo er das Gebietsforum der Region West leitete. „Es ist ungemein wichtig, dass alle Arla Landwirte zeitnah aus erster Hand von den Entscheidungen der Genossenschaft informiert werden und jedes einzelne Mitglied die Möglichkeit hat, Vorschläge oder Einwände vorzubringen“, so Graff weiter. Die neue Struktur gliedert sich in Gebiete, Regionen und Kreise mit entsprechenden Wahl- und Informationsversammlungen. So bestehen künftig nicht nur klare, direkte Informationswege, sondern auch verbesserte Möglichkeiten, Mitglieder-Angelegenheiten in der Arla Vertreterversammlung (BoR) zur Abstimmung zu bringen.

„Unter der Vertreterversammlung, die das oberste Arla Gremium ist, wird es künftig einen sogenannten Gebietsrat geben, dessen Fokus eindeutig auf alle Eigentümerbelange gerichtet sein wird“, erläutert Graff. In einer Übergangsphase werden zunächst alle rechtlichen und steuerlichen Fragen geklärt, ehe die drei zentraleuropäischen Einzelgenossenschaften Euregio Arla Genossenschaftsmolkerei (ehemals Molkerei Walhorn), MUH Arla eG und Hansa Arla Milch eG sowie die britische United Kingdom Arla Foods (UKAF) aufgelöst werden können. Sie sollen bis Mitte 2018 in die Arla foods amba integriert werden.

 

 

 

 

 

 

Auf beiden Gebietsforen, die künftig im Anschluss an die Vertreterversammlungen stattfinden, berichtete Peder Tuborgh, der Vorstandsvorsitzende von Arla Foods vor rund 200 in Euskirchen gewählten Vertretern aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden über das Geschäftsjahr 2016. „Das war ein Jahr, in dem die Preise für die Landwirte äußerst unfair waren, dessen bin ich mir sehr wohl bewusst“, so Tuborgh. Die signifikante Erhöhung des Milchauszahlungspreises im zweiten Halbjahr sei nach den Worten des Arla Chefs bitter nötig gewesen. Erfreut zeigt sich Tuborgh über eine Steigerung des umsatzbasierten Markenwachstums um 5,2 Prozent. Hier habe Arla seine selbst gesteckten Ziele sogar übertroffen. „Wir werden auch 2017 an unserer Strategie Good Growth 2020 festhalten mit dem Ziel, den Anteil der Markenprodukte am Umsatz weiter zu steigern“, betont Tuborgh „.“

Bei einem ersten Ausblick auf das Jahr 2017 geht Tuborgh davon aus, dass Europas Position auf dem Weltmarkt gestärkt wird. Zum einen seien die EU-Produkte dank schwachem Euro und starkem Dollar weiter wettbewerbsfähig, zum anderen werde der Anstieg des chinesischen Imports von Milchprodukten aus Europa anhalten, glaubt der Vorstandsvorsitzende. „Was den Brexit betrifft, können wir aktuell noch keine konkreten Prognosen abgegeben“, so Tuborgh zum Schluss, aber eine gewisse Unsicherheit sei aktuell deutlich spürbar.

 

 

 

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