Erfolgreiche Wirtschaftswoche stärkt den Standort Wittlich

Wittlich. Viel Lob von allen Seiten gab es für die 10. Auflage der Wirtschaftswoche Wittlich. Schon die Eröffnung am vergangenen Freitag hinterließ eine deutliche Duftmarke, die man nicht nur in den Oberzentren Koblenz und Trier wahrgenommen haben dürfte. Industrielle Großinvestitionen in dreistelliger Millionenhöhe, Expansionsvorhaben namhafter Weltkonzerne, Startups mit beispielhaften Wachstumszahlen. Die Mischung machts! Wittlich gewinnt als Wirtschaftsstandort immer mehr an Bedeutung. Die verkehrsgünstige Lage, insbesondere der Hochmoselübergang wird für einen weiteren „Boost“ sorgen, betont voller Stolz Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch bei seiner Begrüßung anlässlich der Messeeröffnung im Eventzelt. Rodenkirch:  Es gibt kaum eine vergleichbare Stadt in Deutschland, die in etwa so viele Arbeitsplätze bietet, wie Einwohner“.

Viele Gäste aus Politik und Wirtschaft waren gekommen. Auch die Liste der Ehrengäste war ziemlich lang. Angefangen beim Luxemburgischen Botschafter, über MdB Patrick Schnieder aus dem Deutschen Bundestag, den Landtagsabgeordneten Elfriede Meurer und Alexander Licht, Landrat Gregor Eibes, zahlreichen Bürgermeistern und Ratsmitgliedern der kommunalen Familie, dem ehem. Bundestagsabgeordneten und ehem. Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung Peter Rauen, den Vertretern der Volksbank und Sparkasse und selbstverständlich auch die mehr als 200 Aussteller wurden herzlich empfangen.

Für die Eröffnungsrede konnte MdB Patrick Schnieder seinen Partei- und MdB-Kollegen Bundesminister a.D. Dr. Norbert Röttgen (Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag) gewinnen.  Röttgen: „Als ich meinem Kollegen Patrick Schnieder im Plenarsaal zugesagt habe, wusste ich noch überhaupt nicht, zu welcher großartigen Veranstaltung ich eingeladen bin. So eine herausragende Relation wie bei Ihnen in Wittlich habe ich wirklich noch nirgendwo erlebt.“        

In seinem Vortrag nahm Röttgen die Anwesenden mit auf eine Reise durch die Krisengebiete, die uns umgeben. Ja, die Welt ist sich völlig am verändern. Trump, Putin, Erdogan, Le Pen, Brexit, seien nicht nur Probleme, sondern Konflikte, Krisen und Konfrontationen in größerem Ausmaß. Röttgen: „Der Kampf um die Seele Europas hat begonnen, wir müssen den Kampf annehmen und gemeinsam die Zukunft gestalten.“ Im Übrigen sei Nationalismus ein Verrat an der eigenen Nation, weil er die Menschen des Schutzes eines vereinigten Europas beraube. Röttgen: „Wir brauchen ein starkes Europa, das gemeinsam Verantwortung übernimmt. Europa braucht aber auch uns. Die geladenen Gäste dankten dem Gastredner Dr. Norbert Röttgen für „die exzellente Analyse der Weltpolitik“ mit langanhaltendem Applaus.

Viel Lob und Zufriedenheit

Sowohl die Besucher, als auch die Aussteller dürften mit der zehnten Auflage der Wittlicher Wirtschaftswoche mehr als zufriedengewesen sein. Mehr als 200 Aussteller haben sich mit ihren Angeboten präsentiert. Überall sah man fast nur zufriedene Gesichter. Das Wetter war gut, auch wenn es teilweise zu warm war. Das Messekonzept in Wittlich ist vorbildlich. Fachbereichsleiter für Wirtschaftsförderung in Wittlich – Rainer Wenner und sein Team haben gute Arbeit geleistet. Das darf man an dieser Stelle ruhig mal sagen. Alles in Allem waren die vier Messetage für alle Beteiligten – Besucher, Aussteller und Ordnungskräfte ziemlich entspannt. Freundliches Lächeln wurde gerne mit einer winkenden Hand erwidert. Hier kennt man sich, hier trifft man sich, hier bleibt man gern auch mal etwas länger stehen.

Malu Dreyer auf der Wirtschaftswoche

Auch das laufende Begleitprogramm an allen Messetagen war gut besucht. Ministerpräsidentin Malu Dreyer hatte sich für Sonntagvormittag angekündigt. Zum Thema „Karrieremöglichkeiten im innovativen Mittelstand“ diskutierte sie mit Unternehmerinnen aus der Region.  Eingeladen hatte der VDU (Verband Deutscher Unternehmerinnen). Mit in der Talkrunde saßen Rechtsanwältin Dr. Margit Bastgen, Birgit Steil, Madelaine Oster und die VDU Präsidentin Jasmin Arbabion-Vogel.

Heimspiel für Jonathan Zelter

Jonathan Zelter

Zweifellos das größte Highlight im Begleitprogramm war das „Heimspiel-Livekonzert“ von Jonathan Zelter und seiner Band am Samstagabend. Die Sparkasse Eifel-Mosel-Hunsrück hatte zur 6. PS-Musiknacht aufgerufen. Das Konzert vor heimischem Publikum im voll besetzten Eventzelt war für den 24-Jährigen und seine drei Bandkollegen etwas ganz Besonderes. Zelter: „Hier habe ich schon mehr Lampenfieber als anderswo. Bis 2014 hatte ich in Wittlich meinen Lebensmittelpunkt, meine ersten Auftritte, hier hab ich meine erste Single „EIN TEIL VON MEINEM HERZEN“ vorgestellt, am Peter-Wust-Gymnasium die Schulbank gedrückt, an Mathe und Bio verzweifelt und in der Zeit irgendwann lieber Songtexte geschrieben, Freunde gefunden, die mich bis heute begleiten und es immer werden. Dafür bin ich sehr dankbar. Und hier ist bis heute mein wichtigster Ruhepol. Meine Familie. Mein Zuhause!“. Inzwischen ist Jonathan Zelter ein Vollprofi im Musikbusiness. Der sympathische Wittlicher Junge komponiert und textet all seine Titel selbst. „Andere schreiben Tagebuch – ich schreibe Lieder“, verrät er überaus selbstbewusst auf seiner Homepage. Es gab nach jedem seiner Songs tosenden Applaus. Mit vier neuen bisher nicht veröffentlichen Songs überraschte er sein Publikum.

Verstärkung für seinen Song „Ein Teil von meinem Herzen“ wurde es emotional. Als Verstärkung holte Zelter Cindy Klink auf die Bühne. Sie drückt Musik in Gebärdensprache aus und verarbeitet so ihre Behinderung. Dass sie seit ihrem dritten Lebensjahr hochgradig schwerhörig ist, hat die junge Künstlerin in ihrem Buch beschrieben. Es gab natürlich Standing Ovation für Cindy. Nach drei wunderbaren Konzertstunden und zwei Zugaben sang das Publikum textsicher den letzten Song im Chor, bevor er sämtliche Autogramm- und Selfiewünsche seiner Fans erfüllt hat. „Ach, war das schön hier“ – so die Begeisterung seiner Konzertbesucher in Wittlich.

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