Royaler Besuch in der Eifel-Mosel-Region

König Willem-Alexander und Königin Màxima vor traumhafter Kulisse in Bernkastel-Kues. Foto: Staatskanzlei RLP/ P. Jülich

Rheinland-Pfalz. „Die Niederlande und Rheinland-Pfalz verbinden traditionell gute Beziehungen. Der Besuch des niederländischen Königspaares vergangene Woche in der Eifel-Mosel-Region, sowie in Mainz und Koblenz unterstreicht die Freundschaft zwischen unseren Ländern und soll unsere Zusammenarbeit weiter vertiefen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei der Begrüßung der Majestäten in der Staatskanzlei in Mainz. Mit Blick auf die aktuellen internationalen Herausforderungen sei das gemeinsame Eintreten für die freiheitlich-demokratischen Grundwerte wichtig. Um die Herausforderungen unserer Zeit zu lösen, brauche es ein starkes und geeintes Europa. „Beide Länder sind nicht nur politisch und kulturell, sondern auch wirtschaftlich wichtige Partner“, so die Ministerpräsidentin. Das Königspaar wurde von einer Handelsdelegation begleitet, der über 60 niederländische Unternehmen angehörten.

Genossenschaften waren das Thema

Ein Arbeitsessen im Festsaal der Staatskanzlei stand unter dem Thema „200 Jahre Raiffeisen“. Dabei betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Diese Genossenschaftsidee ist auch nach 200 Jahren noch aktuell. Genossenschaften sind heute wichtig, um mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen, sie helfen Jungunternehmern, die sich zusammenschließen wollen, und ganz aktuell können Ärztegenossenschaften einen wichtigen Betrag zur Landarztversorgung leisten. Eigenverantwortung, Selbstverwaltung und Solidarität waren die Grundpfeiler für die ersten Landwirtschaftsgenossenschaften vor 200 Jahren. Im Zeitalter der Digitalisierung gilt das genauso.“ Die Zusammenarbeit Rheinland-Pfalz – Niederlande soll insbesondere im Bereich von Industrie 4.0, Cybersicherheit, Digitalisierung im Weinbau, Schifffahrt und der Gesundheitsbranche ausgebaut werden.

Besuch in der Staatskanzlei

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen präsentierte sich Rheinland-Pfalz dem niederländischen Königspaar am ersten Besuchstag von seiner besten Seite. Hunderte interessierte Bürgerinnen und Bürger verfolgten das Eintreffen von König Willem-Alexander und Königin Máxima im Innenhof der Staatskanzlei und die Begrüßung durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihren Ehemann Klaus Jensen. Nach dem herzlichen Empfang ging es in den Stresemannsaal, wo die Majestäten mit dem rheinland-pfälzischen Kabinett zusammen trafen und sich in das Gästebuch der Landesregierung eintrugen. Zeit für einen persönlichen Austausch gab es in einem gut 20-minütigem Achtaugengespräch des Königspaares mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihrem Ehemann Klaus Jensen. Anschließend folgte das Arbeitsessen mit rund 70 Gästen.

Schiffsfahrt durch das Mittelrheintal

Die Rheinland-Pfälzer konnten den Besuch des Königspaars hautnah miterleben. Von Oberwesel bis Boppard waren die Majestäten auf der MS Rhenus durch das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal unterwegs. Nach dem Motto: „Tradition trifft auf Moderne“ konnten sich das Königspaar und die niederländische Delegation an zwei Thementischen, die von Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Umweltministerin Ulrike Höfken geleitet wurden, mit deutschen Vertretern und Vertreterinnen von Hafenbetrieben, Behörden, der Industrie und der Binnenschifffahrt über Innovationen und Auswirkungen des Klimawandels in der Binnenschifffahrt austauschen. Der Rhein ist für den Warentransport zwischen Rheinland-Pfalz und den Niederlanden eine der wichtigsten Verkehrsachsen. Das Königspaar zeigte sich dabei von der wunderschönen Landschaft begeistert.

Stippvisite in Bernkastel-Kues

Am späten Nachmittag hatten König Willem-Alexander und Königin Máxima einen Weinberg an der Fierskapelle in Bernkastel-Kues besucht. Dort und beim anschließenden Besuch des Steillagenzentrums sprachen sie mit Forschern und Winzern über Digitalisierung und technologische Entwicklungen in der Weinbranche. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel beschäftigt sich seit 2011 mit der Entwicklung und dem Einsatz von Drohnen im Weinbau. Diese Errungenschaften im Weinbau wurden dem Königspaar auch vor Ort demonstriert. „Der Wein ist ein prägendes Element in Rheinland-Pfalz und ein gutes Beispiel für die Balance zwischen Tradition und Moderne, die unser Land auszeichnet. Hier sieht man, wie Winzerinnen und Winzer das traditionelle Handwerk pflegen und gleichzeitig auf Nachhaltigkeit und Innovation setzen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Von der Qualität rheinland-pfälzischer Weine konnten sich die Majestäten am Ende des ersten Besuchstages bei einem Dinner für die Mitglieder der niederländischen Handelsdelegation und ihrer deutschen Partner in St. Maximin in Trier überzeugen, zu dem die niederländische Außenhandelsministerin Sigrid Kaag eingeladen hatte.

Abschluss in Trier

Am zweiten Tag stand ein Besuch in Trier, der ältesten Stadt Deutschlands und des Geburtsortes von Karl Marx, an dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr erinnert wird, auf dem Programm.

Gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Wolfang Leibe besuchte das Königspaar das Wahrzeichen von Trier, die Porta Nigra, wo sie bei strahlendem Sonnenschein auf hunderte begeisterte Bürgerinnen und Bürger trafen. Im Anschluss besichtigten König Willem-Alexander und Königin Máxima den Trierer Dom als älteste Bischofskirche Deutschlands und die benachbarte Liebfrauenkirche. Dort wurden die Gäste von Bischof Dr. Stephan Ackermann begrüßt. Alle drei Kulturdenkmäler sind in die UNESO-Welterbeliste aufgenommen. Zum Abschluss folgte eine Führung durch die Karl-Marx-Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum Trier und die Eintragung des niederländischen Königspaares in das goldene Buch der Stadt Trier. Nach der Verabschiedung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und ihrem Ehemann Klaus Jensen reisten die Majestäten weiter ins Saarland.

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