So funktioniert intaktes Dorfleben

Mückeln. Kalendarisch neigt sich der Sommer seinem Ende entgegen, was nicht zuletzt an den Getreidefeldern sichtbar wird. Temperaturmäßig ist noch kein Ende in Sicht. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um Danke zu sagen. Danke für eine erfolgreich verlaufene Ernte. Das tut man im südlichsten Dorf im Landkreis Vulkaneifel seit 1967 im zweijährigen Rhythmus. Gemeint ist Mückeln in der Verbandsgemeinde Daun, wo man traditionell das Erntedankfest mit einem wunderschönen Festumzug feiert. So auch am vergangenen Sonntag bei strahlendem Sonnenschein mit 32 aufwendig gestalteten und reich geschmückten Motivwagen mit allem, was die Natur an Frucht zu bieten hat. Gezogen wurden die Wagen von Pferden und alten Traktoren, aus Zeiten, als es noch kein Fernsehen gab.

Allein jene Zahlen und Fakten verraten die Dimension und Tradition des Erntedankfestes in Mückeln, das alle zwei Jahre mehrere tausend Menschen aus nah und fern in den kleinen Eifelort lockt – was umso erstaunlicher anmutet, wenn man weiß, dass Mückeln gerade mal rund 220 Einwohner zählt. Die aber halten alle zusammen und viele davon sind irgendwie an diesen Höhepunkt für die Dorfgemeinschaft im Einsatz. Das Volkstümliche aus guten, alten Zeiten steht beim Mückelner Erntedankfest im Vordergrund. Über die Faszination heimatlicher Klänge hinaus gibt es in Mückeln weitere Besonderheiten zu bestaunen. Etwa den Gottesdienst in der festlich geschmückten Dorfkirche, der das Erntedankfest einleitet.

Der Höhepunkt ist der sonntägliche Erntedankfestumzug durch Mückeln. Die aufgereihten Motivwagen und die zahlreichen Fußgruppen zeigen authentisch das Eifeler Dorfleben aus uralten Zeiten, als die Feldarbeit noch größtenteils Handarbeit war. Die Musikkapellen aus Demerath, Gillenfeld und Strotzbüsch sorgten für den musikalischen Rahmen. Apfelsaft und Viez wurden zum Verkosten gereicht. Auch das frisch gebackene Brot und die Hefekuchen waren schnell an den Mann oder die Frau gebracht. Die Rahmenbedingungen am vergangenen Wochenende waren einfach perfekt. Um die anrollende Blechlawine aus allen Richtungen hat sich bestens organisiert die Freiwillige Feuerwehr gekümmert. Parkmöglichkeiten gab es reichlich. Bei gutem Wetter macht natürlich so ein „Großereignis“ umso mehr Spaß, wenn die tausenden Besucher, wie alle Teilnehmer bester Laune sind. Da hatte es auch Spaß gemacht, mit einem ausstaffiertem Bollerwagen durchs heimische Dorf gezogen zu werden.

Speziell das harmonische Zusammenwirken der Generationen in Mückeln hinterlässt jedes Mal aufs Neue bleibende Eindrücke bei den Festbesuchern. In Mückeln wird beispielhaft die Tradition von den Alten an die Jungen weitergegeben, was eine gute Sache ist.


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