Stadt Wittlich ehrt kommunalpolitisches Engagement

Großes Interesse an Festsitzung des Stadtrates

Wittlich. Gut 130 Menschen begrüßte Bürgermeister Joachim Rodenkirch zur feierlichen Sitzung des Stadtrates am 26. September in der Kultur- und Tagungsstätte Synagoge. Rodenkirch freute sich auch darüber, dass zahlreiche Vertreter aus den Stadtteilen seiner Einladung gefolgt sind. Wie bereits in der Festsitzung im Jahr 2014 wurden auch dieses Mal neben den Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern die ausgeschiedenen Ortsbeiratsmitglieder verabschiedet.

Insgesamt galt es einen Beigeordneten, 13 Ratsmitglieder, drei Ortsvorsteher und 11 Ortsbeiratsmitglieder aus ihren Ehrenämtern zu verabschieden. Fünf Personen wurde die Schultheiß-Colin-Ehrennadel verliehen. Musikalisch wurde die Festsitzung vom Gitarrentrio der Kreismusikschule Bernkastel-Wittlich umrahmt. Martin Waxweiler, Leon Dippel und Leander Hüls überzeugten die Gäste mit ihren musikalischen Einlagen.

Gruppenfoto mit allen Geehrten und Verabschiedeten (Foto: Sebastian Klein)

Bürgermeister Rodenkirch dankte in seiner Begrüßungsrede besonders all denjenigen, die sich in den vergangenen Jahren und Jahrzenten in der kommunalen Selbstverwaltung engagiert haben. Sie haben sich mit ihren Ideen, ihrer Tatkraft und ihrer Kreativität eingebracht, um gemeinsame Ziele zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger zu formulieren und zu erreichen.

Schultheiß-Colin-Ehrennadeln verliehen

Die neuen Träger der Schultheiß-Colin-Ehrennadel von links: Harald Fau, Jürgen Junk, Adelheid Wax, und Thomas Oehlenschläger mit Bürgermeister Rodenkirch (Alle Fotos: Sebastian Klein)

Eine besondere Ehrung erfuhren Adelheid Wax, Harald Fau, Thomas Ohlenschläger und Jürgen Junk. Im Namen der Stadt Wittlich verlieh ihnen Bürgermeister Rodenkirch die Schultheiß-Colin-Ehrennadel. Voraussetzung hierfür ist, dass die zu ehrende Persönlichkeit in Wittlich mindestens drei Wahlperioden ehrenamtlich kommunalpolitisch tätig gewesen ist. Die Ehrennadel ist dem Schultheiß-Siegel entsprechend mit den zwei Schlüsseln geformt. Sie ist aus purem Gold gefertigt. Auf der Rückseite der Ehrennadel sind zudem der Name des Trägers und das Verleihungsdatum eingraviert. Winfried Schabio wurde die Ehre ebenfalls zuteil, er konnte an der Sitzung nicht teilnehmen. Die Verleihung soll nachgeholt werden.

Info:

Die Familie Colin von Wittlich hatte über ein halbes Jahrhundert, von 1295 bis 1347, das höchste städtische Führungsamt inne. Colinus und sein gleichnamiger Sohn leiteten als Schultheißen die Verwaltung in der Residenzstadt im Auftrag von immerhin drei Kurfürsten und Erzbischöfen: Boemund von Warsberg, Dieter von Nassau und Balduin von Luxemburg. Die Colins hatten hohes Ansehen und lebten im erzbischöflichen Hof am Kirchhof zu Wittlich, möglicherweise in der Karrstraße im heutigen Anwesen Daus oder im benachbarten ehemaligen Haus Ronde. (nach Klaus Petry)

Der Bürgermeister verabschiedete außerdem die Ratsmitglieder Carlo Bauer, Matthias Becker, Rudolf Bollonia, Horst Kirsch, Edwin Mehrfeld, Anja Vollmer, Reinhold Westhöfer und Jutta Zens-Hilsemer aus dem Stadtrat sowie die nicht anwesenden ehemaligen Ratsmitglieder Ralf Dörrenbächer, Hubert Weinand, Volker Keßler, Bernhard Kossendey und Winfried Schabio.

Gruppenfoto mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch nach der Verabschiedung der Ortsvorsteher

Aus seinem Amt als Ortsvorsteher wurde Hermann Josef-Krämer verabschiedet. Krämer war von 1979 bis 1984 Mitglied im Ortsbeirat Bombogen und von 1999 bis 2019 Ortsvorsteher des Stadtteils Bombogen. Ebenso wurden Peter van der Heyde und Holger Freund als Ortsvorsteher verabschiedet. van der Heyde war von 2004 bis 2019 Ortsvorsteher im Stadtteil Lüxem und ist seit 2014 erneut Mitglied des Stadtrates, dem er bereits von 2004 bis 2009 angehörte. Auch Holger Freund wurde aus seinem Amt als Ortsvorsteher verabschiedet. Freund war von 2014 bis 2019 Ortsvorsteher des Stadtteils Dorf. Aufgrund eines Wohnortswechsels hatte er nicht mehr kandidiert.

Albert Klein bei seiner Rede

Besonders emotional wurde Albert Klein verabschiedet. Seinen kommunalpolitischen Einstand feierte Klein 1974 im Alter von 28 Jahren als Mitglied des Stadtrates. Anschließend war er bis ins Jahr 2019 für die Stadt Wittlich kommunalpolitisch tätig, was Bürgermeister Rodenkirch mit dem Hinweis „Albert Klein sei der Marathonmann der Kommunalpolitik“, humorvoll zusammenfasste. Neben der Tätigkeit im Stadtrat hat Klein in diversen Ausschüssen die Entwicklung der Stadt mitgeprägt. Zudem war Klein von 1999 bis 2019 Erster Beigeordneter der Stadt Wittlich. In seiner kommunalpolitischen Zeit hat Klein fünf Bürgermeister erlebt. Rodenkirch würdigte insbesondere die stets loyale, fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch dankt Albert Klein für sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement für die Stadt Wittlich

In seiner kurzweiligen Ansprache, die Klein auch im Namen aller ausgeschiedenen Mandatsträger hielt, blickte er auf seine Zeit als Erster Beigeordneter zurück, die er gerne ausgefüllt hat. „Es habe Spaß gemacht und wir haben viel erreicht“. Insbesondere lobte er die von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit mit Bürgermeister Joachim Rodenkirch in den letzten zehn Jahren. Zum Abschluss seiner Rede erzählte Klein noch eine Anekdote aus der Vergangenheit, in der es schon mal vorkam, dass ein Arzt aus der CDU-Fraktion ein Mitglied der SPD-Fraktion in Reha schickte, um so die Mehrheitsverhältnisse für einen wichtigen Beschluss zugunsten der CDU sicherzustellen.

Geehrt wurden in diesem Jahr auch die ausgeschiedenen Ortsbeiratsmitglieder. Bürgermeister Rodenkirch verabschiedete aus dem Ortsbeirat Bombogen Simon Adriani.

Ruth Thiesen wurde aus dem Ortsbeirat Dorf verabschiedet und aus dem Ortsbeirat Lüxem Marita Backes, Marita Görgen-Rutkewitz, Ludwig Thetard, Volker Kiesgen und Karl-Josef Schiffer. Aus dem Ortsbeitrat Neuerburg ist Thomas Nickel ausgeschieden und aus dem Ortsbeirat Wengerohr Andrea Kien, Olaf Röder und Alfred Thetard.

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