Arbeitsmarkt gut gewappnet für kalte Jahreszeit

  • 9.010 Menschen in Region Trier arbeitslos
  • Arbeitslosenquote verharrt bei 3,1 Prozent

Der Herbst am Arbeitsmarkt zeichnet sich erfahrungsgemäß durch ein letztes Aufbäumen vor der winterlichen Eintrübung aus. So auch in diesem Jahr: Erneut ist die Zahl der arbeitslosen Personen in der Region Trier leicht gesunken, von September auf Oktober um 15 auf 9.010 Jobsuchende. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 3,1 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt startet robust in die kalte Jahreszeit. Die letzten Monate waren von einer sehr niedrigen Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig hoher Fachkräftenachfrage geprägt,“ so Heribert Wilhelmi, Chef der Agentur für Arbeit Trier. Dennoch betont er: „Der Winter wird uns steigende Arbeitslosenzahlen bescheren. Wie gravierend dieser Anstieg ausfallen wird, hängt vor allem vom Wetter, aber auch von der weiteren konjunkturellen Entwicklung und den weltweiten Krisenherden ab.“

Erste zarte Anzeichen einer Wintereintrübung zeigt sich bei der Fachkräftenachfrage. Diese liegt insgesamt mit 4.889 gemeldeten Stellen nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau. Rückläufig war die Zahl der Stellenmeldung im Oktober jedoch unter anderem in den klassischer Weise witterungsabhängigen Außenbranchen wie dem Baugewerbe und in Verkehr und Lagerei. Die meisten freien Stellen stehen Jobsuchenden aktuell in der Zeitarbeit, einer Branche, in der generell sehr viel Fluktuation herrscht, mit 1.350 Angeboten zur Verfügung, im Handel mit 627 offenen Stellen und im verarbeitenden Gewerbe mit 601 Ausschreibungen.

Trotz der bevorstehenden Winterarbeitslosigkeit blickt der Chef der Trierer Arbeitsagentur optimistisch auf die nächsten Monate: „An dem großen Fachkräftebedarf der Unternehmen wird sich in den nächsten Wochen nichts ändern. Deshalb setzen wir als Agentur für Arbeit darauf, dass Unternehmen auch über Winter ihre Beschäftigten halten, um das Risiko zu verringern, sie an die Konkurrenz zu verlieren,“ so Wilhelmi. „Darüber hinaus können wir mit dem neuen Qualifizierungschancengesetz, das seit 2019 gilt, Betriebe und Beschäftige wesentlich umfangreicher als bisher bei ihren Weiterbildungsbemühungen unterstützen. Qualifizierung sollte die Karte sein, auf die Arbeitgeber und Arbeitnehmer, nicht nur in Zeiten von saisonalen Einbrüchen, setzen, um für die zukünftigen Anforderungen des Arbeitsmarktes gewappnet zu sein.“

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

In der Region Trier zählte die Agentur für Arbeit Trier im Oktober 9.010 Arbeitslose. Somit   sind 15 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als noch im September. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 3,1 Prozent. Im Vergleich zum Oktober des letzten Jahres ist sie leicht um 0,1 Prozentpunkte gestiegen.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Abgänge als Zugänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin. 3.012 Menschen haben sich im Oktober arbeitslos gemeldet, 2.997 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose

4.934 der Arbeitslosen sind Männer, 4.076 Frauen. Unter den insgesamt 9.010 Arbeitslosen befinden sich 1.075 Jüngere unter 25 Jahren, 2.216 Ältere ab 55 Jahren sowie 2.057 Ausländer, 621 Menschen mit Behinderung und 2.159 Langzeitarbeitslose.

Stellenangebote

Das Angebot an freien Stellen in der Region Trier befindet sich mit 4.889 Angeboten weiterhin auf hohem Niveau. Alleine im Oktober wurden dem Arbeitgeber-Service 1.120 neue Stellen gemeldet

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Oktober die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 12.471 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote ist seit September um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gesunken.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Kreis Bernkastel-Wittlich waren im Oktober 1.686 Bürger arbeitslos, 23 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote bleibt somit stabil bei 2,7 Prozent. Voraussichtlich wird in den nächsten Monaten die Arbeitslosigkeit im Landkreis zunehmen, insbesondere an der Mosel, wo in der Gastronomie viele Saisonbetriebe angesiedelt sind, die über Winter schließen. Noch steht die Region rund um Wittlich und Bernkastel jedoch auch im Vorjahresvergleich gut da. Im Oktober des vergangenen Jahres lag die Arbeitslosenquote mit 2,8 Prozent 0,1 Prozentpunkte höher.

In den letzten vier Wochen mussten sich 581 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden, 596 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 928 der insgesamt 1.686 Arbeitslosen sind Männer, 758 sind Frauen. Darunter befinden sich 167 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 524 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, und 354 Ausländer.

Kreis Vulkaneifel

Die Vulkaneifel verzeichnet für den Oktober einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Mit 1.203 Personen befinden sich vier weniger auf Jobsuche als im September. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit jedoch leicht gestiegen. 52 Personen mehr als im letzten Jahr sind ohne Job, die Arbeitslosenquote hat sich um 0,2 Prozentpunkte erhöht.

Im Oktober haben sich 271 Menschen arbeitslos gemeldet, 274 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.203 Arbeitslosen sind 626 Männer und 577 Frauen, darunter befinden sich 115 Jüngere unter 25 Jahren, 312 Ältere ab 55 Jahren und 226 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm bleibt die Lage am Arbeitsmarkt stabil im Hinblick auf den Vormonat. Genau eine Person weniger als im September – und damit 1.175 Menschen – registrierten die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit als Arbeitslose. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent. Der Eifelkreis bleibt somit Spitzenreiter in der Region in Sachen niedrigster Arbeitslosigkeit. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Unter den aktuell 623 arbeitslosen Männern und 552 arbeitslosen Frauen befinden sich 133 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 318 Ältere ab 55 Jahren und 267 Ausländer. 427 Menschen konnten im Oktober ihre Arbeitslosigkeit beenden, 426 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Stadt Trier

In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit im Oktober gestiegen. 2.916 Triererinnen und Trierer befinden sich aktuell auf Jobsuche, 18 mehr als im September und 399 mehr als im Oktober 2018. Die Arbeitslosenquote verharrt bei 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist jedoch eine deutliche Eintrübung des Trierer Arbeitsmarktes zu verzeichnen. Im Oktober des vergangenen Jahres betrug die Quote 4,2 Prozent.

In der Stadt Trier sind 1.676 der Arbeitslosen männlich, 1.240 weiblich. Unter allen 2.916 Arbeitslosen befinden sich 418 Jüngere unter 25 Jahren, 529 Ältere über 55 Jahren und 805 Ausländer.

Landkreis Trier-Saarburg

Im Landkreis Trier-Saarburg bleibt die Lage am Arbeitsmarkt stabil. Gerade mal fünf Menschen mehr als im September – und damit 2.030 Personen – sind arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bleibt bei 2,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie leicht um 0,1 Prozentpunkt gestiegen.

Unter den 1.081 arbeitslosen Männern und 949 arbeitslosen Frauen befinden sich 242 Jün-gere unter 25 Jahren, 533 Ältere ab 55 Jahren und 405 Ausländer. 649 Menschen meldeten sich im Oktober arbeitslos, 651 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.

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