Aufgrund der aktuellen Situation der hausärztlichen Versorgung in Gerolstein veröffentlicht die SPD-Stadtratsfraktion folgende Stellungnahme:

Gerolstein. Die SPD-Stadtratsfraktion hat ebenfalls mit großer Betroffenheit die Schließung der hausärztlichen Praxis in Gerolstein zur Kenntnis nehmen müssen. Sie geht davon aus, dass intensiv versucht wurde, eine Nachfolge für die Praxis zu finden, aber sie akzeptiert nicht, dass die betroffenen Patienten  nunmehr  kurzfristig selbst einen „Ersatz-Hausarzt“ finden müssen. Das ist – wie die CDU in ihrem Offenen Brief richtig schreibt – eine „dramatische“ Situation, da viele bei ihrer Anfrage von anderen Hausarztpraxen abgewiesen werden. Auch für die angefragten Praxen bedeutet das zusätzliche Belastung und noch mehr Stress für die Mitarbeiter. Die SPD hält das für einen unhaltbaren Zustand und sieht für alle Betroffenen eine üble und unakzeptable Situation! Selbstverständlich fordert auch die SPD so wie die CDU, „unverzüglich die medizinische Versorgung sicherzustellen“, und das ist gesetzlicher Auftrag der kassenärztlichen Vereinigung.

Offizielle Stellen in Gerolstein sind nicht untätig geblieben: Nach der offiziellen Information über die Schließung der oben genannten Praxis (14. 1. 2021) haben sowohl Stadtbürger-meister Uwe Schneider als auch VG-Bürgermeister Hans-Peter Böffgen ihre „Hebel“ in Bewegung gesetzt. Die Kreisverwaltung hilft bei der Suche nach einer Lösung. Bei einem Telefongespräch mit der SPD-Landtagsabgeordneten Astrid Schmitt erfuhr die Fraktionsvorsitzende Evi Linnerth, dass diese sich bereits an die zuständige kassenärztliche Vereinigung sowie an das Gesundheitsministerium gewandt habe. Inzwischen sind verschiedene Gesprächsrunden angesetzt, um gemeinsam zu erarbeiten, wie zunächst das momentane Problem gelöst werden kann. Diese gemeinsame Vorgehensweise – nicht parteipolitische Alleingänge – sei die einzige, die Erfolg verspreche, und das wünscht sich die SPD-Fraktion für das weitere Vorgehen.

Leider steht diese Schließung einer Hausarztpraxis in dem schwierigen Zusammenhang, dass für die nächsten Jahre mit weiteren Versorgungsengpässen gerechnet werden muss. Die SPD sieht das mit großer Sorge und fordert, mittelfristig zukunftsfähige Lösungen zu erarbeiten. Diese müssen in der Region gemeinsam mit allen Zuständigen entwickelt werden. Sie erinnert daran, dass im Stadtrat ihre Forderung nach Gesprächen für die Errichtung eines hausärztlichen oder medizinischen Versorgungszentrums (HVZ oder MVZ) vom gesamten Stadtrat unterstützt wurde. Die SPD hofft, dass über die Ergebnisse dieser Bemühungen bald berichtet werden kann.

 

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