Berufsanfänger lassen sich von Corona nicht entmutigen

Die Coronapandemie ist noch längst nicht ausgestanden und die Wirtschaft erholt sich nur langsam. Selbst Firmen, die vergleichsweise gut durch die Krise kommen, können nicht abschätzen, welche langfristigen Folgen Covid-19 noch auf den Unternehmenserfolg haben wird. Und wie sich das Virus mittelfristig auf die Beschäftigung auswirkt, kann erst recht niemand genau prognostizieren.

Fotoquelle: pexels, 935756, Andrea Piacquadio

Berufseinsteiger-Barometer zeigt großen Optimismus

Von diesen Lebensumständen nahezu unbeeindruckt sind offenbar die Berufsanfänger, die kurz vor dem Einstieg in den ersten Job stehen oder seit höchstens einem Jahr einen Beruf ausüben. Die meisten von ihnen glauben, dass ihr Leben in den nächsten fünf Jahren in allen Bereichen einen sehr positiven Lauf nehmen wird.

Nach dem aktuellen, repräsentativen Berufseinsteiger-Barometer der tecis Finanzdienstleistungen AG ist fast jeder zweite Teilnehmer (48 Prozent) dieser Bevölkerungsgruppe der Ansicht, dass Corona wenig bis gar keinen Einfluss auf den Berufseinstieg hat. Und nur zehn Prozent befürchten, dass ihnen der Weg in den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren ganz verwehrt bleibt.

Berufseinsteiger sind auch von Erfolg im Job überzeugt

Die Erhebung beschäftigte sich darüber hinaus mit detaillierten Fragen zu den mutmaßlichen Werdegängen der Absolventen. Die Antworten verdeutlichen den großen Optimismus, der bei den Berufseinsteigern vorherrscht: Vier von fünf Befragten gehen davon aus, innerhalb der kommenden fünf Jahre in einem (festen) Arbeitsverhältnis zu stehen. Fast drei Viertel halten es sogar für sehr wahrscheinlich, bis 2025 im Job auch erfolgreich zu sein. Und 75 Prozent der jungen Zielgruppe ist sich recht sicher, innerhalb der nächsten fünf Jahren auch ausreichend Geld zur Verfügung zu haben.

Geld ist jedoch nicht alles – gerade für junge Menschen werden sogenannte „weiche Faktoren“ bei der Jobsuche immer wichtiger. Doch auch in dieser Hinsicht herrscht große Zuversicht, dass diese Wünsche erfüllt werden. So sind drei Viertel der Studienteilnehmer der Ansicht, einen Job zu finden, der sinnstiftend ist. Und immerhin noch knapp zwei Drittel (64 Prozent) gehen davon aus, bis 2025 einen Job zu finden, der ihnen flexibles Arbeiten ermöglicht.

„Gerade beim Berufsstart verändert sich für die jungen Menschen vieles, sie verdienen ihr erstes Geld, treffen eigenverantwortlich Entscheidungen und stellen ihr Leben auf eigene Beine. Diese Altersgruppe ist optimistisch, neugierig und möchte ihre Lebenspläne in Angriff nehmen. Es paart sich daher das Streben nach mehr Chancen mit einem generellen Zukunftsoptimismus“, sagt Sönke Mißfeldt, Vorstand der tecis Finanzdienstleistungen AG.

Gesellschaftliche Themen geraten in den Hintergrund

Das Arbeitsleben nimmt bei den Berufsanfängern generell einen hohen Stellenwert ein. 35 Prozent beschäftigen sich aktuell intensiv mit ihrem beruflichen Werdegang. Einzig die Themen Freunde/Familie/Beziehungen (38 Prozent) sind den jungen Menschen noch wichtiger. Mit gesellschaftlichen Themen wie Politik (16 Prozent), Ungleichheit in Deutschland (15 Prozent) oder ökologischer Nachhaltigkeit (14 Prozent) beschäftigen sich die Befragten derzeit in deutlich geringerem Maße.

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