Damit Betrüger keine guten Geschäfte machen: Polizei macht Einzelhändler auf Masche mit Guthabenkarten aufmerksam

Aktionstag im Einzelhandel. (Foto: Polizei)

Region. Kein Einbruch, kein Diebstahl. “Keine Angst, es ist nichts passiert”, ist meist der erste Satz der Beamt*innen, die heute in den Trierer Geschäften unterwegs sind.

Die Kriminalpolizei hat am Vormittag gemeinsam mit Präventionsexperten der Schutzpolizei mehr als 50 Einzelhändler besucht, um über die Betrugsmasche mit Guthabenkarten aufzuklären.

Insgesamt fünf Teams, ausgerüstet mit Plakaten, Türanhängern und Infoflyern für die Mitarbeiter*innen, erläuterten dem Personal vor Ort das Vorgehen der Täter. Und, wie es dazu kommt, dass ältere Menschen manchmal mehrere Guthabenkarten mit sehr hohem Wert kaufen möchten, obwohl sie damit gar nichts anfangen können.

Was dahinter steckt, ist schnell erklärt: Die Betrüger rufen bei ihren potentiellen Opfern an und gaukeln ihnen vor, bei einem Gewinnspiel gewonnen zu haben. Doch um den Gewinn einzulösen, sei es beispielsweise notwendig, Geld in Form von Guthabenkarten zu übermitteln, damit dieser freigeschaltet oder übersendet werden könne. 149 Fälle von Call-Center-Betrug verzeichnet die Polizei Trier im Monat Juni. “Diese Call-Center-Betrüger sind sehr gut geschult und sehr aufdringlich. Sie setzen ihre Opfer unter Druck und rufen sie so oft an, bis sie dem Gewinnversprechen letztendlich Glauben schenken”, sagt Waltraud Brenk von der Kriminalpolizei. Daher ist es ihr, ihrem Team und der Zentralen Prävention auch ein Herzensanliegen gegen diese Täter vorzugehen, die sich auch ständig neue Tricks ausdenken, um an Geld, Gold oder Guthaben zu gelangen.

Der “Aktionstag im Einzelhandel” kam bei den Geschäften sehr gut an. Die meisten Mitarbeiter*innen waren schon durch unsere Ankündigung in den Medien aufmerksam geworden. “Wir sind froh, dass Sie da sind und werden die Plakate auch in der Filiale aufhängen”, war sich die Mehrheit einig. Umgekehrt ist die Polizei natürlich auch auf die Mithilfe der Geschäfte angewiesen, die direkt am Kunden dran sind. Mit der Aktion sollte auch ein wenig die Hemmschwelle genommen werden, auch nur bei einem kurzen Verdachtsmoment die Polizei anzurufen. “Wir sind dankbar für jeden Hinweis, den wir bekommen. Denn es geht um Menschen, die unter Umständen die eigene Existenz gefährden, wenn sie auf eine solche Betrugsmasche hereinfallen”, so Waltraut Brenk. In solchen Fällen ist die 110 immer eine Option.

Beherzt zum Telefon gegriffen hat auch prompt heute eine Filialleiterin in Hermeskeil. Dort wollte ein Mann Playstore-Karten, GooglePay-Karten und Steam-Karten im Gesamtwert von 900 Euro erwerben. Ihm wurde suggeriert, einen Preis gewonnen zu haben, doch zuvor sollte er die Guthabenkarten als Sicherheitsleistung an einen Notar zahlen. Dank der Aufmerksamkeit der Filialleiterin wurde dieser Mann nicht zum Opfer der Betrüger.

Die Polizei setzt ihre Präventionskampagne in den kommenden Wochen fort.

Mehr Tipps und Infos zu der Aktion sind nur einen Klick auf unsere Homepage entfernt: https://s.rlp.de/mNdkn

 

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