„Das gute Gewissen des Sports“: Katholischer Verband DJK feiert 100-jähriges Bestehen

Trier/Koblenz/Saarbrücken – Sport und Kirche – passt das zusammen? Für den deutschen Sportbischof und Trierer Weihbischof Jörg Michael Peters ist die Antwort eindeutig: „Der Sport gehört zur Kirche und die Kirche zum Sport“. Seit 100 Jahren zeigt das auch der katholische Sportverband DJK. Das Jubiläumsmotto „sein Bestes geben“ bezieht sich dabei nicht nur auf die sportliche Leistung. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht die Leistung. Wegen unserer christlichen Ausrichtung sind wir sozusagen per Satzung das gute Gewissen des Sports“, sagt Bernd Butter, Vorsitzender der DJK im Bistum Trier. So seien Inklusion und Integration, genauso wie Kinderrechte, Fairplay und Anti-Doping-Kampagnen grundlegende Bestandteile der Arbeit des Verbandes. Darin sieht auch Sportbischof Peters ein großes Potenzial: „Gerade der Sport bietet für die Inklusion wunderbare Möglichkeiten. Und wo es auf sprachlicher Ebene schwierig ist, kann er zum Brückenschlag bei der Integration werden.“

Besonders die Jugendarbeit liegt der DJK am Herzen, denn gegründet wurde sie 1920 ursprünglich als Jugendverband unter dem Namen „Deutsche Jugendkraft“. Von den Nationalsozialisten verboten, wurde sie nach ihrer Neugründung 1947 zum Dachverband des katholischen Sports. Jugendleiterin Carina Bappert fasst zusammen, was die Verbandsarbeit mit Kindern und Jugendlichen ausmacht: „Die Kinder lernen hier, andere zu respektieren, werden in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und denken über sich selbst und die Gesellschaft nach.“ Das „katholische Element“ des Sportverbandes zeigt sich beispielsweise an Angeboten wie Sport-Exerzitien, Wallfahrten, Impulsen und Gottesdiensten. Da die DJK vor allem in der Fläche vertreten sei, hätten Kooperationen mit Pfarrgemeinden eine besondere Bedeutung für das gesellschaftliche Klima und den Zusammenhalt in einem Ort, sagt DJK Jugend- und Bildungsreferent Reinald Kauer. Auch außerhalb ihres Verbandes wollen die DJKler christliche Grundwerte im Sport fördern. Dazu lobt der Verband seit einigen Jahren den Ethikpreis „Der Mensch im Sport“ aus, um auf Menschen aufmerksam zu machen, die sich hier besonders auszeichnen.

Im Jahr 2020 sollte das Symbol des Jubiläums – eine Frisbeescheibe – eigentlich durch das Bistum von Verein zu Verein wandern, erzählt Kauer. Doch die Begegnung aller DJK-Vereine müsse wegen der Corona-Krise nun online stattfinden, was den Gesprächen aber hoffentlich keinen Abbruch tue. „Für mich ist die DJK eine große Gemeinschaft, die die Menschen nicht nur körperlich in Bewegung bringen möchte, sondern sie zusammenführen und ihnen bei ihrer Entfaltung helfen möchte – basierend auf christlichen Werten.“ So erlebt auch Jugendleiterin Bappert ihren Verband: „Deutschlandweit verfolgen alle Mitglieder dieselben Ziele, teilen die gleichen Werte und den Glauben. Es ist wie eine große Familie. Ich konnte hier meine Persönlichkeit entwickeln, weil die anderen an mich geglaubt und mich gefördert haben – selbst da, wo ich von meinem Potential noch nichts wusste. Jetzt kann ich das an die nächste Generation weitergeben.“

Weitere Informationen zur DJK, dem 100. Jubiläum und dem Ethikpreis gibt es unter www.djk-dv-trier.de  oder E-Mail: info@djk-dv-trier.de, Tel.: 0651-24040.

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