Die Chirurgie im St. Josef Krankenhaus Adenau wird geschlossen

Adenau. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat bereits am 6.11.2018 der Krankenhausträger des St. Josef Krankenhaus in Adenau – die Marienhaus Holding GmbH mitgeteilt, dass zum 31.12.2019 die Chirurgische Abteilung zum 31.12.2019 geschlossen wird. 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht jetzt die Kündigung ins Haus.

Bereits im September 2019 hieß es seitens des Trägers, dass man plane, eine geriatrisch-internistische Abteilung sowie eine internistische Notfallversorgung aufrecht zu erhalten. Auch die Bereitschaftspraxis der kassenärztlichen Vereinigung und die Notarztgestellung durch das Krankenhaus soll erhalten bleiben. Die Voraussetzung hierfür sei eine auskömmliche Finanzausstattung einschließlich des notärztlichen Rettungsdienstes, wobei ein eigeneständiges chirurgisches Angebot und das dafür notwenige Personal von der Finanzierbarkeit abhängt.

Im Mainzer Gesundheitsministerium Hieß die Aussage: Der Krankenhausstandort Adenau sei „unverzichtbar“ für die Region. Finanzielle Mittel fließen allerdings nur, wenn die Marienhaus GmbH ihren chirurgischen Versorgungsauftrag sicherstelle.

Jetzt ist der Fall tatsächlich eingetreten. Angeblich wartet der Krankenhausträger sechs Woche auf eine Antwort aus Mainz. Die Gesundheitsministerin hätte sich nicht gemeldet, hieß es. Das Land hat demnach keine Finanzierung in Aussicht gestellt. Ergebnis: Der Krankenhausträger gibt seinen Versorgungsauftrag zurück. Es ist davon auszugehen, dass die Marienhaus Holding genau dieses Szenario geplant hatte.

Über Monate hinweg wurden offene Stellen in Adenau noch nicht einmal ausgeschrieben. Es ist anzunehmen, dass die chirurgische Abteilung in Adenau seitens des Trägers überhaupt nicht mehr gewollt ist. Auch die Forderung des Krankenhausträgers einer vollumfänglichen Finanzierung bleibt weiterhin offen. Somit ist die Aufrechterhaltung des Notarztstandorts Adenau ebenfalls ernsthaft in Gefahr. Alles in allem kann das Krankenhaus Adenau unter Berücksichtigung aller Fakten seine Grundversorgung im ländlichen Raum kaum noch aufrechterhalten.

Mit einem Brandbrief an die Ministerpräsidentin Malu Dreyer machen Landrat Pföhler, Bürgermeister Nisius und Stadtbürgermeister Hoffmann die Situation nochmals deutlich. Auch die Menschen im ländlichen Raum haben ein Recht auf gleichwertige Lebensverhältnisse in Rheinland-Pfalz.

Marienhaus-Gruppe bestätigt: Seniorenzentrum St. Pantaleon Unkel wird zum Jahresende geschlossen

Medienberichten zufolge wird die Marienhaus Unternehmensgruppe das von ihr betriebene Seniorenzentrums St. Pantaleon in Unkel zum Jahresende schließen.  (13.11.219)

Die Loreley-Kliniken St. Goar und Oberwesel werden Ende März 2020 geschlossen

Die Loreley-Kliniken St. Goar und Oberwesel gehören ebenfalls zur Marienhaus Holding GmbH. Verantwortlich für das Ende der Loreley-Kliniken sind, darin sind sich die Gesellschafter einig, die von der Politik auf Bundesebene in diesem Jahr verschärften gesetzgeberischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich insbesondere für kleinere Krankenhäuser massiv verschlechtert haben. (28.10.2019)

Wer ist die Marienhaus Unternehmensgruppe?

Die Marienhaus Unternehmensgruppe mit der führenden Marienhaus Holding GmbH ist ein kirchliches Gesundheitsunternehmen, das u. a. Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hospize und Bildungseinrichtungen betreibt.

Ende 2011 haben die Waldbreitbacher Franziskanerinnen ihre Einrichtungen in die Marienhaus Stiftung überführt. Diese Stiftung, die ihren Sitz in Waldbreitbach hat, hat die Ordensgemeinschaft im Herbst 2011 gegründet. Mit diesem Schritt hat die Gemeinschaft die Weichen für die Zukunft der bisher ordenseigenen Marienhaus GmbH gestellt. – Auch wenn die Waldbreitbacher Franziskanerinnen jetzt die Letztverantwortung für ihre Werke abgeben, so sollen die Einrichtungen der Marienhaus Unternehmensgruppe auch in Zukunft im Sinne des Ordens und seiner Gründerin, der seligen Mutter Rosa Flesch, als christliche Einrichtungen weiter gestaltet und entwickelt werden.

Die Marienhaus Stiftung in Neuwied ist einer der größten christlichen Träger von sozialen Einrichtungen in Deutschland. Zum Unternehmen zählen aktuell 15 Krankenhäuser an 25 Standorten-zB. Auch das Krankenhaus in Geerolstein und Bitburg  21 Alten- und Pflegeheime, 3 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, 10 stationäre und ambulante Hospize, 7 Bildungseinrichtungen und 4 weitere Einrichtungen. Die Einrichtungen liegen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, insgesamt arbeiten in der Trägerschaft etwa 13.800 Frauen und Männer.

Durch dieses Stiftungsmodell sollte die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe unabhängig von der des Ordens gesichert werden.

 

 

 

 

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