Digital-Botschafterinnen und -Botschafter ermöglichen digitale Teilhabe für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz

Drei Jahre nach Projektstart der „Digital-Botschafterinnen und -Botschafter Rheinland-Pfalz“ hat der Projektbeirat heute die Erfahrungen aus den Aktivitäten im Jahr 2021 beraten und Bilanz gezogen zu den Ergebnissen der bisherigen Arbeit. Mit dem Projekt werden in Rheinland-Pfalz ältere Menschen beim Zugang zu digitalen Medien persönlich unterstützt und begleitet.

„Inzwischen gibt es mit über 330 Frauen und Männern in allen Landkreisen und kreisfreien Städten im ganzen Land ehrenamtliche Digital-Botschafterinnen und -Botschafter. Ich freue mich, dass die ‚DigiBos‘ ein richtiger Erfolg sind. Durch die Vermittlung digitaler Kompetenzen fördern sie die digitale und auch soziale Teilhabe älterer Menschen“, sagte Sozial- und Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer. Der Minister dankte dem Projektbeirat für seine wissenschaftliche und breite fachliche Expertise, die wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung des Projektes in den kommenden Jahren gibt.

„Das Projekt hat in allen Regionen in Rheinland-Pfalz einen sehr hohen Bekanntheitsgrad und setzt sehr nah an der Lebenswelt der älteren Menschen an“, so Beiratsmitglied Christine Poulet, Beauftragte für Medienkompetenz beim SWR.

Digitale Anwendungen und digitale Kommunikation leisten gerade im Alter enorme Unterstützung im Alltag, etwa im direkten Kontakt mit Kindern oder Enkeln über Messengerdienste und Videotelefonie oder bei digitalen Dienstleistungen von Behörden, Apotheken und Ärzten oder bei der Nutzung von Bus und Bahn. Auch die Möglichkeit, die Welt zu Hause mitzuerleben und virtuelle Museen, Videoportale, Podcasts oder Blogs nutzen zu können, erleichtert die Teilhabe im Alter.

Erste Ergebnisse aus der in der Beiratssitzung vorgestellten Projektevaluation, die im Frühjahr 2022 veröffentlich wird, bestätigen das hohe Interesse Älterer an der niedrigschwelligen Unterstützung durch DigiBos. Fast alle haben wenig bis gar keine Erfahrung mit digitalen Medien und insbesondere Frauen nutzen das Angebot der DigiBos. Die Qualifizierung zur Digital-Botschafterin oder zum Digital-Botschafter ist ein begehrtes Ehrenamt für die nachberufliche Phase. 41 Prozent der DigiBos sind Frauen, das durchschnittliche Alter beträgt 69 Jahre. Ein weiteres Ergebnis der Evaluation ist, dass mehr als 55 Prozent der DigiBos zum Hausbesuch kommen.

„Die digitale Teilhabe älterer Menschen, die digitale Souveränität und die Sicherheit im Umgang sind essentielle Bausteine des Projektes“, so Fabian Geib, der Projektkoordinator. Auch zu aktuellen Themen wie der elektronischen Patientenakte oder dem elektronischen Rezept, das es ab 2022 bei allen Arztpraxen gibt, begleiten und unterstützen die geschulten Digital-Botschafterinnen und -Botschafter.

Minister Schweitzer dankte dem Projektträger für das hohe Engagement und die erfolgreiche Umsetzung seit Oktober 2018 und sagte eine Fortführung des Projektes zu. Für das Jahr 2022 seien dafür Landesmittel in Höhe von rund 140.000 Euro vorgesehen. „Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Digital-Botschafterinnen und -Botschafter dauerhaft in allen Kommunen zu etablieren. Mit dem Angebot der DigiBos schaffen wir niedrigschwellige Lern- und Erfahrungsräume für alle, insbesondere aber für Menschen die nicht mobil sind oder für Menschen, die sich noch nicht zu einem Angebot vor Ort in einem Treff trauen“, betonte Alexander Schweitzer.

Weitere Informationen mit der Landkarte der „Digital-Botschafterinnen und -Botschafter Rheinland-Pfalz“ sind auf der Internetseite www.digibo.rlp.de nachzulesen.

 

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