Digital und erfolgreich – die Vertreterversammlung der Volksbank Eifel eG 2020

Bitburg. Die Volksbank Eifel eG blickte am 1. Juli 2020 in ihrer ersten virtuellen Vertreterversammlung auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Die Corona-Krise und die damit verbundenen Auflagen und Schutzmaßnahmen hat die Bank als Chance genutzt, um einen weiteren Schritt in Richtung „Digitalisierung“ zu gehen. Die Vertreterversammlung ist neben Vorstand und Aufsichtsrat ein Bestandteil der rechtlichen Organe einer Genossenschaftsbank und sie entscheidet unter anderem über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Die beiden Vorstände Andreas Theis (li.) und Michael Simonis (Foto: Michael Barg VBE)

Möglich machte die digitale Durchführung eine vorübergehende Gesetzesänderung. „Sehr gern hätten wir auch in diesem Jahr unsere Vertreter in langjähriger Tradition persönlich begrüßt. Die Gefahr der weiteren Verbreitung des Coronavirus auf einer physischen Veranstaltung sahen wir in der Größenordnung, der für die Volksbank Eifel eG üblichen klassischen Vertreter-versammlung, als zu risikoreich an. Zudem unterliegen wir weiterhin dem Durchführungsverbot für Großraumveranstaltungen“, sagt Andreas Theis, Vorstand der Volksbank Eifel eG.

Auf mögliche Lockerungsmaßnahmen im Herbst wollte die Bank bewusst nicht warten. Zielsetzung war es, den Vertreterinnen und Vertretern zeitnah die Möglichkeit zu geben, den Jahresabschluss einzusehen sowie mit ihrer Stimme die Geschäftsausrichtung der Bank mitzubestimmen.

„Um die digitale Vertreterversammlung so einfach und sicher wie möglich zu gestalten, eröffneten wir in Kooperation mit der VR-NetWorld GmbH – ein Partner der Genossenschaftlichen FinanzGruppe – als erste Bank der Region ein virtuelles Vertreterportal. Alle erforderlichen Unterlagen wurden vorab eingestellt. Ab dem 29. Juni standen dann die eigentlichen Versammlungsthemen in Form von Videoberichten oder Dokumenten im Portal zur Verfügung. Abschließend erfolgte am 1. Juli die Beschlussfassung durch die virtuelle Stimmabgabe der Vertreterinnen und Vertreter“, so Michael Simonis, Vorstand der Volksbank Eifel eG.

„Die neue, digitale Beschlussfassung war ein großer Erfolg, da sich ein Großteil der Vertreter im Vorfeld digital eingeloggt hatten und an der Abstimmung beteiligt haben. Auch die Möglichkeit, sich im Vorfeld mit Vorstand und Aufsichtsrat per Chat oder E-Mail auszutauschen, wurde intensiv genutzt. Die Beteiligung an der virtuellen Vertreterversammlung lag über dem Niveau einer Präsenzveranstaltung“, berichtet Andreas Theis.

Dieter Nahrings, Aufsichtsratsvorsitzender, eröffnete die ordentliche Vertreterversammlung und begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter. Er machte sie mit den Besonderheiten der virtuellen Durchführung vertraut und erstattete den Bericht des Aufsichtsrates für das vergangene Geschäftsjahr.

Andreas Theis legte die wirtschaftlichen Ergebnisse vor und bot einen Rück- sowie Ausblick auf die geschäftspolitischen Entwicklungen der Genossenschaftsbank: „Ein Garant für den wachsenden Zuspruch des genossenschaftlichen Geschäfts-modells sehen wir in den positiven Ergebniszahlen 2019 der Volksbank Eifel eG – gerade angesichts dieser herausfordernden Zeiten. Das Dauerthema Niedrigzins hat uns, unsere Mitglieder und Kunden, weiter stark beschäftigt. Doch auch in diesem Umfeld gab es Wege, das eigene Vermögen sinnvoll zu strukturieren. Diese Chance aufzuzeigen, war und ist uns besonders wichtig“, so Andreas Theis.

Kontinuierlich investiert die Bank in die Bereiche Technik, Personal, Kultur und in die Vertriebswege, um diese weiter auf digitale Kanäle auszuweiten sowie um intuitiv bedienerfreundliche Prozesse zu implementieren. Ergänzend zum stationären Vertrieb stehen mit den geschaffenen Servicepoints weitere Leistungen mit der VR-SISy – montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr – und dem e-Briefkasten – 24 Stunden – zur Verfügung. Rund 27 Geldautomaten sichern die Bargeldversorgung der Region. Dank dieser strategischen Ausrichtung blieben auch während des fast dreimonatigen Corona-bedingten Shutdowns alle Geschäftsstellen geöffnet, Mitarbeiter blieben als vertraute Ansprechpartner vor Ort erreichbar.

Neben vielseitigen technischen Lösungen stellt die Volksbank Eifel eG bewusst die Finanzberatung für jede Lebenssituation in den Mittelpunkt. Mit dem digital persönlichen Filialkonzept VR Eins werden die Vorzüge der Genossenschaftlichen Beratung mit modernen Kommunikationswegen kombiniert.

Mit 337 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Volksbank Eifel eG einer der größten Arbeitgeber, bedeutender Steuerzahler und somit maßgeblicher Player der Region. Gleichfalls unterstützt sie den regionalen Wirtschaftskreislauf und stärkt die regionale Kaufkraft durch geleistete Gehaltszahlungen an ihre Mitarbeiter. Auch als Investor, Partner von Kultur, Sport und Bildung fördert die Volksbank Eifel eG und ihre Stiftung aktiv die gesellschaftlichen Bereiche der Region.

Unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ hat die Volksbank Eifel eG im April 2019 eine Crowdfunding-Plattform für soziale Projekte ins Leben gerufen, die bereits 20 gemeinnützige Projekte mit über 98.000 Euro und 1.300 Unterstützern bis Ende 2019 verzeichnen konnte. „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam.“ „Diese einfache wie erfolgreiche Idee ist das genossenschaftliche Grundprinzip der Volksbanken und Raiffeisenbanken und gleichzeitig das Motto für die Crowdfunding-Initiative“, unterstreicht Andreas Theis.

Daneben unterstützte die Volksbank Eifel eG in 2019 aus ihren Spenden- und Sponsoringmitteln 460 Vereine, Schulen, Kindergärten und weitere Institutionen wie Ortsgemeinden etc. mit einem Volumen von ca. 400.000 Euro. „Die Stiftung der Volksbank Eifel eG schüttete 2019 zusammen nochmals über 42.000 Euro aus. Dabei lag der Schwerpunkt in der Nachwuchsförderung von rund 31 Musikvereinen“, so Michael Simonis.

Das positive Geschäftsergebnis 2019 zeigt, dass für viele die Volksbank Eifel eG mit ihrem stabilen Wertesystem und ihrer regionalen Verwurzelung genau der richtige Partner in solchen Zeiten ist.

„Ein entscheidender Träger des Geschäftserfolgs stellt das Kreditgeschäft dar, das um 7,7 Prozent auf insgesamt 988,2 Millionen Euro anstieg. Kundeneinlagen stiegen entgegen den prognostizierten Erwartungen weiter an. Die Einlagen wuchsen insgesamt um fast 4,2 Prozent auf über 1.114 Millionen Euro. Diese erstaunliche Entwicklung zeigt, dass Kunden trotz Niedrigzinsumfeld und einer nahezu Nullprozent-Verzinsung die sichere Seite der Geldanlage in Form von Sichteinlagen bei ihrer Volksbank Eifel eG bevorzugen“, erläutert Andreas Theis.

Das Gesamtkundenvolumen wuchs in 2019 um 7,3 Prozent auf 3.020 Millionen Euro. Das Gesamtkundenvolumen ist die Summe aller Kredite, die durch die Volksbank Eifel eG vergeben und vermittelt werden sowie die Summe aller Geldanlagen, die in der Bank und bei den Verbundpartnern verwahrt werden.

Damit stieg die Bilanzsumme um 4,6 Prozent auf 1.434 Millionen Euro. Im Zuge des bilanziellen Wachstums konnte das Eigenkapital der Volksbank Eifel eG auch in 2019 weiter gestärkt werden und stieg zum Jahresende auf 148,3 Millionen Euro an. Somit verfügt die Volksbank Eifel eG über eine überdurchschnittliche Eigenkapitalausstattung.

Michael Simonis berichtete über die Ergebnisrechnung 2019: Vor dem Hintergrund der nach wie vor herausfordernden Rahmenbedingungen entwickelte sich die Ertragslage der Volksbank Eifel eG in 2019 positiv. Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr bei 28,2 Millionen Euro. Der Ergebnisbeitrag aus Provisionen ist auf 13,6 Millionen Euro angestiegen. Die allgemeinen Verwaltungskosten betrugen im Jahr 2019 27,9 Millionen Euro. Im Vorjahr notierte dieser Wert mit 28,2 Millionen Euro leicht darüber.

„Diese positive Entwicklung zeigt, dass die Volksbank Eifel eG in der Lage ist, Effizienzen zu heben und kostenbewusst zu arbeiten. Auch für 2020 prognostizieren wir eine konstante Kostenstruktur. In Zeiten von sinkenden Zinserträgen ist es vor allem erforderlich, an den Kostenpositionen zu arbeiten und weitere Effizienzen zu heben. Die Volksbank Eifel eG notiert in 2019 mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit nach Bewertung in Höhe von 13,2 Millionen Euro“, sagt Michael Simonis.

„In solch einem schwierigen Marktumfeld sind wir auf diese Ergebnisentwicklung besonders stolz. Auch für die kommenden Jahre erwarten wir leicht abnehmende aber dennoch ausreichende Betriebsergebnisse, um auch künftig in der Lage zu sein, unsere Rücklagen zu stärken und damit Wachstum für die Bank, unsere Mitglieder und Kunden zu ermöglichen“, so Michael Simonis.

Die Vertreterversammlung stimmte über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat ab und beschloss eine Änderung der Satzung sowie der Wahlordnung. Mit Ablauf der Wahlperiode schieden turnusmäßig die Aufsichtsratsmitglieder Jürgen Kohl, Dieter Nahrings und Karin Plein aus dem Gremium aus. Alle drei stellten sich zur Wiederwahl und wurden durch die Vertreterversammlung nahezu einstimmig für eine weitere Amtsperiode in das Gremium berufen.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sieht – im Einklang mit der Europäischen Zentralbank – angesichts der Corona-Pandemie und der daraus entstehenden tiefen Rezession – die zwingende Anforderung, um die nachhaltige Handlungsfähigkeit der Kreditwirtschaft zu erhalten, dass Banken bis zum Herbst keine Dividende an Mitglieder und Aktionäre ausschütten sollen. Die Volksbank Eifel eG wäre aufgrund ihres Jahresergebnisses 2019 und der Eigenkapitalausstattung in der Lage gewesen, eine angemessene Dividende zeitnah auszuzahlen. Doch auf Basis der eindringlichen Empfehlung der BaFin und des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken befürwortete die Vertreterversammlung mit großer Mehrheit die Beschlussvorlage: die vorgesehene Verwendung des Jahresüberschusses und somit auch den Beschluss, keine Dividende an ihre Mitglieder auszuschütten. Stattdessen stärkt der dafür vorgesehene Betrag in Höhe von 494.347,94 Euro das Eigenkapital der Volksbank Eifel eG.

„Die Entwicklung des ersten Halbjahres 2020 zeigt, dass wir trotz Corona bisher gute Ergebnisse erzielen konnten. Sofern sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, ist davon auszugehen, dass die geplanten Ziele erreicht werden. Im Vergleich zu vielen vorangegangenen Krisen liegt der Unterschied bei der Corona-Krise in der vorherrschenden Unsicherheit. Aussagen hinsichtlich der Dauer und wie die Welt danach aussehen wird, gibt es aktuell nicht. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, einen verlässlichen Partner an seiner Seite zu haben. Unsere Genossenschaftliche Beratung ist die Finanzberatung, die zuerst zuhört und dann berät: Unsere Mitglieder und Kunden der Volksbank Eifel eG schätzen diese, vor allem durch langfristige Kundenbeziehungen und die kontinuierliche qualifizierte Beratung durch den Berater ihres Vertrauens. Konkret heißt dies, dass die Volksbank Eifel eG Zuversicht gibt. Denn gemeinsam schauen wir nach vorne und sagen: Morgen kann kommen!“, bestätigt Andreas Theis.

 

 

 

 

 

 

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