Ein Hauch von Frühling auf dem Arbeitsmarkt in der Großregion Trier

  • Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit in der Region Trier
  • Arbeitslosenquote bleibt konstant bei 3,7 Prozent

Nach dem saisonal bedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen in der Region Trier im Februar wieder zurückgegangen. 10.716 Menschen waren ohne Job, 222 weniger als noch im Vormonat. Allerdings bildet sich dieser Rückgang noch nicht in der Arbeitslosenquote ab. Sie liegt unverändert bei 3,7 Prozent und bleibt stabil mit 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Die Arbeitslosigkeit in der Region ist im Februar leicht gesunken. Doch es sei noch zu früh, von einer deutlichen Entspannung zu reden, sagt Heribert Wilhelmi, Leiter der Agentur für Arbeit Trier. „Wie zu dieser Jahreszeit üblich bestimmen immer noch saisonale Einflüsse das Arbeitsmarktgeschehen. Witterungsbedingt wird in der Bauwirtschaft und anderen Branchen mit Außenberufen vielerorts eingeschränkt gearbeitet. Und viele vom Tourismus abhängige Gastronomen, besonders an der Mosel, haben ihre Betriebe in der kalten Jahreszeit geschlossen,“ erklärt Wilhelmi. Sobald die Temperaturen stiegen, sinke die saisonal verursachte Arbeitslosigkeit aber in der Regel wieder. „Dass im Februar 222 Menschen wieder in Arbeit gefunden haben, kann vorsichtig als Anzeichen dieses Frühlingsaufschwungs gewertet werden“, sagt Wilhelmi. Der Arbeitsmarktexperte warnt jedoch: „Erst um Ostern wird sich zeigen, ob die Winterarbeitslosigkeit komplett kompensiert werden konnte“.

Noch ist die Lage für Jobsuchende in der Region jedoch gut. Es gibt 4.656 offene Stellen, der Bestand hat sich seit Januar um knapp 300 erhöht.

Hieran erkennt man den großen Bedarf nach Arbeitskräften, doch Betriebe haben zunehmend Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden“, erläutert Heribert Wilhelmi. Ihnen rät der Chef der Agentur für Arbeit Trier: „Die Gewinnung von qualifiziertem Personal gelingt am besten, wenn im eigenen Betrieb ausgebildet wird“, und verweist auf die kommende Woche der Ausbildung vom 16.bis 20. März. Dort berät die Agentur für Arbeit nicht nur Jugendliche sondern auch Betriebe zu dieser Thematik, um beide Seite zusammenzubringen.

Menschen, die von vorübergehender Arbeitslosigkeit betroffen sind, empfiehlt Wilhelmi, die Pausen für berufliche Weiterbildung zu nutzen: „Eine gute Qualifikation schützt vor Jobverlust und eröffnet neue Perspektiven“. Auch Unternehmen legt er ans Herz: „Lebenslanges Lernen wird für den erfolgreichen Umgang mit Veränderungen am Arbeitsmarkt, besonders der Digialisierung, unumgänglich sein“.

Die Agentur für Arbeit Trier habe sich darauf eingestellt und biete  

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

10.716 Arbeitslose weist die Agentur für Arbeit Trier für Februar 2020 in ihrem Bezirk aus. Damit sind 222 Menschen weniger ohne Job als noch im Januar 2020, aber 347 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 3,7 Prozent und damit 0,1 Prozent über dem Wert aus dem Februar 2019.

Zugänge in Arbeitslosigkeit und Abgänge aus Arbeitslosigkeit geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Im Februar haben sich 2.926 Personen arbeitslos gemeldet, 3.137 konnten jedoch ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das heißt, es gibt mehr Abgänge als Zugänge und damit eine Tendenz zu sinkender Arbeitslosigkeit.

Unterschieden nach Personengruppen waren im Februar 5.988 Männer und 4.728 Frauen arbeitslos. Ferner wurden unter den insgesamt 10.716 Menschen ohne Job 1.293 Jüngere unter 25 Jahren, 2.602 Ältere ab 55 Jahren sowie 2.596 Ausländer, 684 Menschen mit Behinderung und 2.253 Langzeitarbeitslose gezählt. In drei Gruppen zeichnete sich eine rückläufige Tendenz ab: Bei den Männern waren 170, bei den Ausländern 105 und bei den über 50jährigen 59 Personen weniger ohne Arbeit als noch im Vormonat.

Stellenangebote

Trotz Winterpause wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und den Jobcentern wieder verstärkt neue Jobs gemeldet. Es gab 1.123 Ausschreibungen, das sind 289 mehr als im Januar. Aktuell sind in der Region Trier 4.656 Stellen frei. Damit bleibt der Stellenbestand auf anhaltend hohem Niveau. Die meisten freien Stellen gibt es in der Zeitarbeit mit 1227 Ausschreibungen, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 612 Angeboten, dem Handel mit 544 Jobofferten und der Gesundheitsbranche mit 407 Ausschreibungen.

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Statistik lag im Februar die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 14.248 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote hat sich gegenüber dem Vormonat nicht verändert und liegt bei 4,8 Prozent.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich entspricht die Arbeitslosenquote dem Durchschnitt der Region von 3,7 Prozent. Sie bleibt damit unverändert gegenüber dem Vormonat, liegt aber um 0,1 Prozent niedriger als im Februar 2019. Aktuell sind 2.328 Menschen ohne Job, 46 weniger als im Januar. Ausschlaggebend sind hier noch immer saisonale Faktoren wie vorübergehende Schließungen von Gastronomiebetrieben. Nach Personengruppen aufgeschlüsselt sind unter den 1.181 arbeitslosen Männern und 1.147 arbeitslosen Frauen, 243 Jüngere unter 25 Jahren, 645 Ältere ab 55 Jahren und 567 Ausländer.

Kreis Vulkaneifel

In der Vulkaneifel hält sich die Winterarbeitslosigkeit mit einer Quote von 4,0 Prozent noch auf dem vergleichsweise hohen Niveau des Vormonats. 1.375 Menschen sind hier ohne Arbeit. Das sind nur neun weniger als im Januar 2020, aber 32 weniger als im Februar 2019.  Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit leicht, um 0,1 Prozent gesunken.

Von den insgesamt 1.357 Arbeitslosen sind 779 Männer und 578 Frauen. 145 sind jünger als 25 Jahr und, 350 älter als 55 Jahre. 259 der Jobsuchenden sind Ausländer

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Der Eifelkreis Bitburg-Prüm blickt nach wie vor auf einen robusten Arbeitsmarkt. Hier fällt die Winterarbeitslosigkeit mit 2,7 Prozent moderater als im Durchschnitt der Region aus und verzeichnet sogar 0,1 Prozentpunkte weniger als im Februar 2019. Aktuell sind 1.412 Menschen im Eifelkreis ohne Job, 46 weniger als im Januar und 67 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Unter den aktuell 811 arbeitslosen Männern und 601 arbeitslosen Frauen befinden sich 160 Jüngere zwischen 15 und 25 Jahren, 379 Ältere ab 55 Jahren und 318 Ausländer. 470 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden, 434 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Stadt Trier

In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit im Februar wieder leicht gesunken. Mit 3.285 Jobsuchenden sind 85 Menschen weniger arbeitslos als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Trier jedoch um 400 Betroffene gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,5 Prozent und damit 0,7 Prozent über dem Niveau vom Februar 2019.

Unter allen Personengruppen ist einzig bei den Frauen eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 1.369 Frauen, 12 mehr als im Vormonat, waren in Trier ohne Job. Die Männer hingegen waren die Gruppe mit dem deutlichsten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Ihr Anteil an den Jobsuchenden schrumpfte um 97 auf 1.916 Personen. Eine leichte Abnahme ist auch in der Gruppe der Menschen mit ausländischem Pass zu verzeichnen, die 29,4 Prozent aller Arbeitslosen in Trier ausmacht. Hier wurden 965 Betroffene gezählt, 31 weniger als im Vormonat. Ihre Arbeitslosigkeit überschreitet jedoch das Niveau des Vergleichsmonats 2019 noch deutlich, um knapp 23 Prozent. Unter den insgesamt 3.285 Arbeitslosen in der Stadt Trier weist die Statistik ferner 450 Jüngere unter 25 Jahren und 614 Ältere ab 55 Jahren aus.

Die Steigerung der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr beweist die Anziehungskraft des Oberzentrums Trier. Es setzt sich der Trend fort, dass Geflüchtete nach dem Wegfall der Wohnsitzauflage nun in Trier ihr Glück suchen.

Landkreis Trier-Saarburg

Mit 2,9 Prozent bleibt die Arbeitslosenquote im Landkreis Trier-Saarburg im Februar auf dem Stand vom Januar 2020, hat aber im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Prozent zugelegt. 2.334 Menschen sind aktuell als Arbeitslose registriert. Das sind 36 weniger als im Januar und 115 mehr als im Februar 2019. 634 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 607 mussten sich neu oder erneut arbeitslos melden.

Unter den 1.301 arbeitslosen Männern und 1.033 arbeitslosen Frauen sind 295 Jüngere unter 25 Jahren, 614 Ältere ab 55 Jahren und 487 Ausländer.

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